Stell dir vor, es ist Wochenende, draußen scheint die Sonne und du gehst wieder mal den leichtesten Weg: Lange schlafen und den Tag verbummeln. Klingt super, geht aber besser! Neulich haben wir auf Einladung von Chiemsee Alpenland Tourismus/Samerberg die Erfahrung aufgefrischt, wie viel positive Energie sich an einem Wochenende tanken lässt. Das Tolle dabei: diese Energie hält länger, als nur bis Montag Morgen.
„Von Erlebnissen zehrst du wie ein Murmeltier von seinem Speck“
Plädoyer für ein bisserl mehr Abstand zur Großstadt
Gitta und ich konnten im Chiemgau Libellen an der Egstätt-Hemhofer Seenplatte beobachten, spannende Fahrerlebnisse auf Segways machen und am Samerberg nach einem Morgengruß an der Aussichtskapelle unsere Kalorien vom Vortag auf einer Wanderung aufs Feichteck abwandern. Ein kurzes Plädoyer dafür, was ein bisserl Abstand zur Großstadt mit uns anstellen kann.
Mal wieder im fremden Bett aufwachen
Die Glocken zum Frühgottesdienst haben uns früh in Törwang am Samberg aus dem Bett geläutet. Wir wachen im Hotel zur Post auf, gleich im Schatten des Kirchturms. Die Wange an das frische Kissen gerieben und die Glieder gereckt. Freundliche Sonne, scheint durch das Fenster. Wir fühlen uns gut ausgeschlafen. Auch wenn wir uns das Gebimmel gerne erspart hätten, war von den ersten Sekunde an klar: Wir sind mittendrin und der Tag ein schöner! Die Berge rufen uns ein Servus aus der Nachbarschaft zu. Auch wenn man von München in etwas einer Stunde hierher fahren kann, ist es nicht das Gleiche. Ein Ortswechsel am Land hat gleich etwas von Urlaub.
Einen Morgengruß von der Aussichtskapelle rufen
Vom Gasthof zur Post sind es zur Aussichtskapelle nur kurze 600 Meter den Hang hinauf. Der Aufstieg dauert nicht lange. Das Frühstück kann erst mal warten. Die Sonne streicht bereits wärmend über die Hochries und die Ortsteile des Samerbergs. Wir setzen uns auf die Bank neben der Aussichtskapelle und Luitpoldeiche, die 1891 anlässlich des 70. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold gepflanzt wurde. Der Blick reicht von hier über das Rosenheimer Land, den Simssee und dem Chiemsee. Ein Blick, der berührt und dessen Augenblick wir am Morgen mit niemanden anderen teilen müssen. Der letzte Bayerische König Ludwig III. war hier oben, in seinen letzten Amtstagen 1918. Er kannte den Ort gut. Das Familienschloss Wildenwart ist nur knapp 9 Kilometer Luftlinie entfernt. Wir rufen Servus Bayern, Servus Chiemgau und nicht wie der König Servus, im Sinne von machs gut Bayernland. Morgengrüße sind toll, wenn man wach ist!
In Ruhe aufs Feichteck wandern.
Die Gemeindegebiete vom Samerberg liegen auf einer Höhe zwischen 600 und 750 Metern über dem Meeresspiegel. Auf Empfehlung haben wir uns für eine Wanderung auf den Feichteck-Gipfel entschieden. So richtig viele Höhenmeter sind da nicht mehr zu bezwingen, was im Frühjahr und als einer der ersten Berge des Jahres nicht weiter schlimm ist. Als Alternative gäbe es am Samerberg noch die Hochries, auf die eine Seilbahn fährt. Diesmal nicht, denn wir wollen es a bisserl staader. Vom Feichteck sehen wir nach Norden auf dem Simssee, rüber ins Inntal und ins Kaisergebirge im Süden. Den Tag mit einem Gipfel krönen, ist schon immer was Besonderes, weil’s höher nicht mehr rauf geht und du allein beim Raufgehen eine Menge Zeit hast in dich hineinzuhören.
Machen, worauf du schön längst mal Lust hattest
Wir kommen gerne ins Chiemsee Alpenland/Chiemgau, meist für einen Abstecher. Wie dicht die Erlebnisse schon ab einer Übernachtung werden, wenn du die Zeit für dich zu nutzen weißt, ist immer wieder überraschend. Wir haben am Vortag die Zeit für eine spannende Libellenführung an der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte genutzt und eine Fahrt mit dem Segway von Bad-Endorf zum Siemssee-Aussichtsturm. Neue Erfahrungen machen noch mehr Spaß, wenn’s dazwischen eine gute Brotzeit gibt und am Abend die notwendige Zeit das Erlebte zu verarbeiten. Wenn es sich ausgehst, dann häng einfach noch mehr Tage an den vorherigen. Es ist hier kein Widerspruch Ruhe zu finden und die Abwechslung zu genießen.
Übersicht für Ausflüge und Wanderungen im Alpenland Chiemsee
Nicht auf die lange Bank schieben. Machen!
Es gibt viele Gründe und Verpflichtungen lieber das Wochenende daheim zu verbringen, aber bestimmt nicht weniger, für einen Ortswechsel. Mit oder ohne Auto. Übrigens: mit dem Wanderbus kommt man bequem und für wenig Geld vom Bahnhof Feilnbach, Bad Aibling oder Rosenheim zum Samerberg!