An schönen Sonntagen im Oktober schießen die Zugriffszahlen des Blogs in fantastische Höhen. Neulich hat ein Ohr am Wetterbericht und Blick auf die Website-Statistik gereicht, um zu prognostizieren, dass an diesem Wochenende alle in die Berge fahren. Unser Plan, ein Stück vom Traumherbst zu erhaschen: Eine Wanderung zum Freilichtmuseum Glentleiten bei Großweil/Schlehdorf am Kochelsee.
Das erwartet Euch auf der Wanderung zum Freilichtmuseum Glentleiten
- Natürlich kann man auch direkt zum Parkplatz Glentleiten fahren und dort einen Rundgang von ca. 3 Kilometer machen, aber das würde nur halb so viel Spaß machen. Mit dem Kinderwagen aber kein Problem.
- Die Wanderung ab Großweil zum Freihlichtmuseum kennen wir bereits. Knapp acht Kilometer sind es, hin und zurück, die schön sind, aber auf dem gleichen Weg hin wie zurück führen. (Kurzdarstellung am Ende). Bei Regen wird es auf der Wiese glatt. Kinderwagen sind vielleicht keine so gute Idee, müssen über Gatter gehoben werden.
- Diesmal sind wir eine Rundwanderung ab Schlehdorf durch schöne Mischwälder gegangen, welche wir mit diesem Blogbeitrag beschreiben wollen. Länge der Tour etwas über 11 Kilometer, inklusive Glentleiten. Gutes Schuhwerk hilft, matschig bei oder nach Regen.
Auf der Autobahn Garmisch (A95) kommt man meist flott Richtung Berge, obwohl schon seit einiger Zeit Baustellen nerven.
Losgewandert in Schlehdorf, Parkplatz an der Seestraße
Wenn man nicht zu spät den Parkplatz in Schlehdorf erreicht (später Vormittag), kann man hier problemlos einen der Parkplätze abstauben. Nur wenige Meter sind es, um einen Abstecher an den Kochelsee zu machen. Vielleicht später. Auch das Belohnungsbier im nahen Wirtsgarten muss bis nach der Tour warten, denn wir gehen zuerst den Fußweg 350 Meter neben Seestraße. Nur kurz muss man der Rauter-Straße folgen, auf die man alsbald stößt. Rechts bei nächster Gelegenheit in die Schleißheimer Straße einbiegen, Schild zur Goaß’n Alm folgen.
Bis zum nahen Wald sind es 700 Meter. Vorsicht, freilaufende Wölfe! Es ist vermutlich besser, wenn ihr die Strecke im Laufen absolviert. Im Blick zurück seht ihr das Kloster Scheyern. Die Strommasten sind nicht schön, leiten aber „grüne“ Energie vom Walchenseekraftwerk ins Land.
Wir halten uns auf dem Weg, der geradeaus führt und zu einem einfachen und leider ungepflegten Karrenweg wird und den Berg hinauf führt. In der Mitte kann es nach Regen etwas matschig werden.
Weil Herbst ist, strahlt der freundliche Buchenwald in gelb und grün. Nach einiger Zeit beschreibt der Hohlweg einen Bogen nach Norden. Den bei OpenStreetmap eingezeichneten Weg, der weiter geradeaus nach Westen führen soll, können wir nicht nachvollziehen. Das ist gut, denn so brauchen wir nur der Karrenspur folgen, um ohne Irritation auf die Forststraße oberhalb zu stoßen.
Gitta und ich hatten uns übrigens eine Woche später die Mühe gemacht, eine Alternativroute ab Schlehdorf zu überprüfen. Der Pfad sollte laut OpenStreetmap ab der Mittelstraße mit viel Licht über Wiesen den Berg hinauf führen. Klingt gut, ist aber Mist, da er über Kuhweiden ohne sichtbare Spur verläuft. Bei eingezäuntem Fleckvieh im Gatter, keine gute Idee.
Wenn man oben den Ziehweg erreicht, halten wir uns zunächst links. Nach etwa 100 Metern entdeckt man zur Rechten bei einer Wendebucht, also nördlich, einen durch Forstarbeiten in Mitleidenschaft genommen Fußweg. Über Astabfall steigend erreicht man aber nach 250 Metern eine Hütte mit schönem Blick über das kleine Hochtal linkerhalb der bewaldeten Kuppe des Brombergs. Die Dächer der Glentleiten sieht man nicht mehr weit vor uns. Ab hier wandern wir das komfortable Kiesstrasserl an Kuhweiden entlang bis zum Parkplatz Glentleiten. Wer einen Super-Durst hat, kann kurz vorher in der Kreut-Alm links oberhalb des Weges einkehren, der über einen Wiesenpfad erreichbar ist. Die Stelle merken wir uns, denn hier werden wir später den Rückweg über die Wiesen bergab gehen.
Das Freilichtmuseum Glentleiten
Seit 1976 hat sich auf dem mittlerweile 40 Hektar großen Gelände einiges getan. Die mittlerweile 60 Gebäude oberhalb von Großweil wirken wie natürlich gewachsen, wurden aber in ganz Oberbayern transloziert, da heißt dokumentiert, abgebaut und hier anschließend möglichst originalgetreu wieder aufgebaut. Bauerngärten, Kleintierweiden, Teich und Bachläufe lassen die Besucher in eine ganz andere Welt eintauchen, die echt ist und viel zu Entdecken bereit hält!
- Geöffnet von Josefi bis Martini, 19. März – 11. November
- Dienstag bis Sonntag von 9.00 – 18.00 Uhr und Feiertagen sowie von Juni bis Ende September auch montags geöffnet.
- Das Museum schließt nach der Sommerzeit um 17.00 Uhr
- Hunde sind an der Leine willkommen
Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern
An der Glentleiten 4
82439 Großweil
Website
Unterwegs im Freihlichtmuseum Glentleiten
Es gibt viele schöne Tage die Glentleiten zu besuchen, ich glaube, wir haben den Schönsten erwischt. Bilderbuch-Herbst, Kirchweih mit Tanz und Bauernmarkt, Kegeln und frische Schmalznudeln. Bayerische Gelassenheit. Bevor wir uns ein gemütliches Platzerl zur Einkehr suchen, folgen wir zuerst dem Weg am Eingang links zum Weiher. Von dort läuft ein kleiner Bach zuerst zum Mühlrad der Wetzsteinmacherei, dann weiter zur Getreide- Sägemühle und Hammerschmiede.
Viedeo von der Waldkugelbahn im Freihlichtmuseum Glentleiten
Viel Spaß haben wir an der 60 Meter langen Waldkugelbahn und essen etwas weiter zur Schlehdorfer Hoagartenmusi frische Schmalznudeln. Lt. Google sind die meisten Besucher 3,5 Stunden auf der Glentleiten.
Tritt ein, bring Glück herein. Jedes Haus ist geöffnet, einfach Tür aufmachen und “Griaß Gott” sagen. Du bist willkommen auch wenn vielleicht die Hausherren gerade nicht da sind. Sie kommen aber bestimmt bald zurück. Draußen weiden die Schafe, manchmal sind die Tische aufgedeckt oder das Wams liegt über dem Bett. Man fühlt sich nicht selten wie ein Voyeur, der in den privaten Lebensbereich Anderer eintritt.
Jedes Haus hat seine Geschichte, die man entdecken kann. Mit sehr viel Liebe zum Detail hängen zum Beispiel die Postkarten wieder dort an der Wand, wo es die ehemaligen Bewohner einst passend fanden. Das macht die Glentleiten zu einem besonderen und authentischen Ort, wo man in Leben und Lebensweise unserer Vorfahren in Altbayern sinnlich eintauchen kann. Am Besten vor einem Besuch den Veranstaltungskalender ansehen. Es ist viel geboten. Handwerksvorführungen, Märkte oder wie an Kirchweih Musik, Tanz und mehr.
Wie häufig wir schon die Glentleiten gesucht haben? Unzählige Male und es wurde über die Jahre auch nicht langweilig, im Gegenteil!
Über Wiesenwege zurück nach Schehdorf (oder hinauf von Großweil)
Wir gehen ab dem Parkplatz ca. 250 Meter gleichen Weg bis unterhalb der Kreut-Alm zurück. Ab hier geht es den Wiesenweg bergab (bergauf gibts eine Brotzeit). Das Viehgatter kreuzen wir. Ab hier geht es sich praktisch von alleine. Verirren kann man sich kaum, wenn man sich am Waldrand links hält. Wer Lust hat, springt, die Kinder machen das hier auch.
Nach dem verfallenen Stadel wird der Pfad zum Weg, dem wir bis zur Hochspannungsleitung folgen.
- Wer zurück nach Großweil will, geht hier den Wanderweg nach Norden. Wanderwegweiser beachten.
- Zurück nach Schlehdorf geht es weiter auf dem Weg nach Süd-Osten. Man stößt alsbald auf die kleine Reuthebühler-Straße, die uns 700 Meter bis knapp an den Ortseingang Schlehdorf bringt. Nach dem Bauernhof biegt man rechts in die Karpfenseestraße ein, der man weitere 700 Meter folgt, bis sich sich der Kreis unserer Runde an der Seestraße schließt.
Alterative Anwanderung von Großweil: Losgewandert wird vom Angerweg
Die Wanderung von Großweil zur Glentleiten gehört neben Andechs zu jenen Touren, die ich aus früherer Kindheit kenne. Man sucht sich einen Parkplatz am Angerweg und folgt dem Feldweg nach Süden und nach 300 Meter in gleicher Richtung den Wiesenpfad. Obacht, nicht den Fehler begehen, den Feldweg nach seiner Kurve bergauf zu folgen, da dieser bald im Nichts endet.
Nach 600 Meter gelangt man auf einen Wirtschaftsstraßerl, dem ihr diesmal bergauf folgen könnt. Einfach der Beschilderung folgen. Den Weg habe ich etwas weiter oben in umgekehrter Richtung beschrieben.
Empfehlung: Auf das richtige Wetter warten
Für die Touren ab Schlehdorf oder Großweil zur Glentleiten empfiehlt sich schönes Wetter, da sie ein Fototraum sind und außerdem die Wald- und Wiesenwege rutschig und morastig werden können, was insbesondere für den Weg ab Schlehdorf gilt.
Viel Spaß beim Nachwandern!
Wanderkarte Glentleiten
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