Die dramatische Bergkulisse hinter dem herrlichen Barmsee ist genau das, was nicht nur dem Fotografen Spaß macht, sondern auch dem naturverliebten (Wochenend)-Wanderer ans Herz geht. Dass in dieser wunderbaren Gegend die Kelten und Römer ihre Spuren hinterlassen haben, setzt – zumindest für mich – dem Wanderausflug das Krönchen auf. Die hervorragend erhaltenen Spuren der Via Raetia habe ich in die Wanderung integriert. War toll!
Das erlebst du zwischen Krün und Klais
- Wege: Für die 12,3 Kilometer solltet ihr etwa 3,15 h Gehzeit einplanen. Die Tour würde ich zwischen einfach bis mittelschwer ansiedeln. Für die Region kommt die Tour mit erstaunlichen 100 Höhenmetern aus. Ihr wandert einige Abschnitte auf Asphalt. Autos gab es erfreulich wenige. Wenn wir die B2 queren, müssen wir sie allerdings aushalten. Großteils führt unsere Strecke aber auf Schotter- und Naturwegen.
- Besonderheiten: Im Sommer gibt es Bademöglichkeiten am Barm- oder Grubsee. Das Strandbad am Grubsee ist allerdings kostenpflichtig. Der Abschnitt der Römerstraße bei Klais gehört zu den am besten erhaltenen in unserer Gegend. Man sieht sogar noch die Spurrillen der Karren. Die Buckelwiesen zwischen Klais und Krün Buckelwiesen sind eine „geomorphologische“ Besonderheit im alpinen Raum. Star ist allerdings die tolle Natur!
- Einkehrmöglichkeiten: Am Bahnhof Klais gibts kleinere Brotzeiten im Klaiser-Stüberl, der Alpengasthof Barmsee ist durch einen kurzen Abstecher zu erreichen, ebenso die Goaß-Alm.
So kommst du mit dem Auto oder dem Zug ins Werdenfelser Land
Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich für die Autofahrer in Krün. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, nutzt zum Start den Bahnhof in Klais. Beim Lesen der Wanderbeschreibung berücksichtigen.
Anfahrt mit der Bahn: Die Fahrt von München mit der Bahn nach Klais dauert mit dem Regionalexpress normalerweise etwa 1:50 h. Aufgrund einer Reparatur an der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Klais kommt es weiterhin zu Beeinträchtigungen. Die Strecke ist im Abschnitt Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald bis vsl. 31. Januar 2024 gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.
Anfahrt mit dem Auto: Der Münchner benötigt nach Krün vom Luise-Kiesselbach-Platz über die Autobahn A95 und die B2 via Garmisch ca. 1:15 h. Bei der Heimfahrt gerne mal länger. Wir nutzten den Parkplatz in Krün an der Finzbachstraße 10, etwas außerhalb des Ortszentrums (Google-Maps). Das Geld solltet ihr passend haben!
Losgewandert am Parkplatz: Von Krün zum Barmsee spaziert
Unser Startpunkt am Parkplatz liegt auf einer kleinen Nebenstraße inmitten des zersplitterten Gemeindebereichs von Krün. Um uns herum viele Wiesen.
- Der Wanderweg startet gegenüber dem Bauernhof links von der Finzbachstraße 350 Meter in nordwestliche Richtung. Nach einem Rechtsschlenker über den Kranzbach stoßen wir alsbald auf eine kleine Teerstraße. Hier rechts abgebogen und 150 Meter bis zum Feldweg am Stadel gegangen.
Etwas traurig wirkt das ehemalige Café Einkehr auf gegenüberliegenden Straßenseite. Die letzten Bewertungen auf TripAdvisor stammen von 2019. Das heruntergewirtschaftete Anwesen wird wohl zum Luxus-Resort Maximilianshof umgebaut.
- Von der Straße links abgebogen und dem geschotterten Wirtschaftsweg 1,5 Kilometer gefolgt. Unterwegs Wiesen mit vereinzelten Heuschobern, niedrigere und bewaldete Berge oder teils dramatisch schroffe Erhebungen. Wunderschön! Etwa auf halber Strecke wandern wir rechts des Bannwaldes, ehe wir am Ende links abbiegen. In 300 Metern auf dem Hauptweg weiter folgen.
- Nach dem Wäldchen folgt eine Weide und Schilf kündigt den nahen Barmsee an. Wir halten uns auf dem Weg Richtung Grubsee/Gasthaus Barmsee. Toll heben sich die vereinzelten Bäume vor der Kulisse des Karwendelgebirges ab. Nicht mehr weit kommt die Badewiese und der See liegt traumhaft schön vor uns.
Vom Barmsee über den Grubsee nach Klais gewandert
- Vom Badeplatz führt ein Fußpfad entlang des Ufers, ehe er wieder auf den Schotterweg stößt. Etwa weitere 800 Meter darf man diesen herrlichen Wegabschnitt genießen. Blaues Wasser vor toller Bergkulisse. Man kann sich kaum davon satt sehen.
Unterwegs eine Schutzhütte am Barmsee. Ein schönes Platzerl, für eine Rast. Alte Fotos zeigen, dass etwa hier die B17 aus dem Wasser gezogen worden sein musste. Sehr wahrscheinlich, da man von diesem Winkel aus bei der Wasserung die ganze Länge des Sees ausnutzen konnte. - Im sanften Linksbogen führt der Wanderweg um den See herum, bevor er im Süden vom Ufer Abschied nimmt und durch den Hangwald ansteigt.
Abstecher zum Grubsee und zum Alpengasthof Barmsee
An der nächsten Weggabelung heißt es entscheiden, was ihr jetzt machen wollt:
- Dem Wanderweg ohne Zwischenstopp folgen? Rechts abbiegen, und weiter nach Westen gehen,
- Abstecher zum Barmsee? Er liegt 100 Meter geradeaus,
- Einkehr im Alpengasthof Barmsee? Links abgebogen und 600 Meter nach Osten gewandert.
- Adresse: Am Barmsee 9, 82494 Krün
- Angebot: Regionale, bayerische Küche
- Öffnungszeiten: Warme Küche täglich von 12 bis 14 und 18 bis 20 Uhr. An Feiertagen, die Öffnungszeiten auf der Website nachsehen
- Website Alpengasthof
- Nach Klais sind es von der Gabelung etwa 1,8 Kilometer. Der Wanderweg führt zunächst rechts vom Grubsee nach Westen, dann abwechslungsreich hangaufwärts durch Forst und Waldwiesen. Kurz vor Klais den Pfad links über den Sonnenbichl/Sonnenhang genommen. Wegweiser beachten! Es geht hinunter zur Bundesstraße, die wir rechts der Häuser unterqueren. Wer die Abzweigung verpasst hat, muss der lauten Straße nach links folgen. Geht auch.
- Auf der anderen Seite der Bundesstraße das Bahngleis überquert und dahinter rechts der Bahnhofstraße gefolgt. Geradeaus die Kapelle Klais aus dem Jahr 1597. Der Bahnhof von Klais befindet sich 100 Meter rechts, ebenfalls das Klaiser Stüberl.
- Adresse: Bahnhofstraße 22, 82493 Krün
- Angebot: Getränke und eine kleine Auswahl an Brotzeiten
- Öffnungszeiten: Täglich 10:00 – 17:30 Uhr, Mittwoch Ruhetag
Losgewandert am Bahnhof Klais: über die Buckelwiesen nach Krün
- Bahnfahrer folgen der Bahnhofstraße bis zur Klaiser Kapelle. Von hier geht es weiter geradeaus auf dem Elmauer Weg.
- Wer vom Barm-/Grubsee kommt, biegt an der Kapelle links in den Elmauer Weg ab.
- Der Fahrstraße des Elmauer Weg knapp 300 Meter nach Süden gefolgt. Links der Brücke den kleinen Kranzbach gequert. Die Römerstraße führt nach der Infotael rechts für etwa 200 Meter durch den Wald.
- Nach der Römerstraße führt der Fußweg rechts aus dem Wald und auf eine Schotterstraße. Hier links abgebogen und ihrem Verlauf 900 Meter bis zur Staatsstraße gewandert. Die Strecke folgt auf diesem Abschnitt der historischen Route der Römerstraße. Wiesen und Felder waren sicherlich nicht die Gleichen, aber die Formation der Berge hat dem antiken Wanderer schon damals in ähnlicher Weise gegrüßt.
- Die Staatsstraße gequert und auf der gegenüberliegenden Seite auch den Bahnübergang. Die Römerstraße folgte übrigens rechts der Staatsstraße nach Süden. Wir aber folgen der kleinen Teerstraße, nach Osten (etwa geradeaus) und bleiben bei der nächsten Abzweigung schon wenige Meter weiter, rechts. 1,5 Kilometer geht es auf Asphalt im weiten Linksbogen zurück nach Norden. Das Landschaftsbild ist von Wiesen geprägt und zahlreichen sowie beschaulichen Heuschobern. Am Ende nach einem Rechtsbogen und kurzen Anstieg links abgebogen.
- Für eine Einkehr unterwegs auf die Schilder zur Goaß-Alm achten. Sie befindet sich nicht unmittelbar am Weg, sondern rechts oberhalb des Moränenausläufers. Karte beachten!
- Adresse: Buckelwiesen 5, 82481 Mittenwald
- Angebot: Getränke und Brotzeiten
- Öffnungszeiten: Di.–So. von 11 bis 16 Uhr, Montag Ruhetag
- Website Goaß-Alm
- Der Weg führt auf dem Höhenzug links nach Norden. In 1,3 Kilometer ist die kleine Kapelle Maria Rast erreicht. Sie wirkt, als ob sie schon einige hundert Jahre dem Wanderer eine Andacht ermöglicht. Doch falsch gedacht! Erst im Oktober 1998 fand die feierliche Einweihung statt. Sie wurde durch Spendengelder aus der Gemeinde Krün und freiwilligen Arbeitsstunden errichtet.
- Von der Kapelle geht es nun abwärts nach Krün und in 300 Metern unter der Bundesstraße hindurch. Der Weg heißt jetzt Hochstraße, und führt an den locker bebauten Siedlungshäusern vorbei. In 400 Metern die Wettersteinstraße gequert und gegenüber der Finzbachstraße gefolgt.
Die Runde schließt sich für die Wanderer, die hier ihr Auto geparkt haben. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, springt zum Anfang der Tourenbeschreibung.