Bergwanderung auf den Fockenstein (1.564m) am Tegernsee

14,5 Kilometer, 800 HöhenmeterKarte

Die Wanderung auf den Fockenstein zählt zu den Klassikern unter den Münchner Hausbergen. Sie ist nicht zu schwer und nicht zu leicht und sollte auch für Gelegenheits-Bergfexe mit normaler Kondition gut zu schaffen sein. Der Ausgangspunkt liegt gut erreichbar bei Bad Wiessee und mit der Aueralm gibts unterwegs eine pfundige Einkehrmöglichkeit. Der Ausblick vom Gipfel wird euch nicht enttäuschen, auch wenn er nicht hochalpin ist. Im Winter haben wir es allerdings nicht ganz nach oben geschafft. Der Schnee war einfach zu tief. Den befriedigenden Gipfelstürmermoment gab es im Sommer. Es war super!

Fockensteinwanderung im Winter. Traumhaft!

Das erwartet euch auf der Wanderung hinauf zum Fockenstein

Die Tour: Die Wanderung auf den Fockenstein ist etwa 15 Kilometer und bietet auf mittlerem Schwierigkeitsniveau 800 Höhenmeter. Der Aufstieg zum Gipfel dauert ca. 3 h, der Abstieg ca. 2:30h. Der erste Abschnitt bis zur Auer-Alm (500 Höhenmeter, 1,0-1,5h) ist dabei kinderwagentauglich, wenn auch abschnittsweise etwas steil. Der Anstieg zum Gipfel fordert noch einmal leicht heraus. Wie immer in den Bergen wird Trittsicherheit und bergtaugliches Schuhwerk vorausgesetzt.

Besonderheiten: Der Fockenstein bietet eine wunderbare Rundumsicht auf die Alpen, die jeden Aufstieg belohnt. Er ist perfekt für alle, die einen „Berg mit Aussicht“ suchen – und sich vielleicht eine verpasste Gipfeltour aus dem Winter zurückholen möchten ;-).

Einkehrmöglichkeit: Die Auer-Alm ist ein beliebter Einkehrstopp mit schöner Terrasse und weitem Blick auf die umliegenden Berge.

So kommt ihr zum Ausgangspunkt in Bad Wiessee

Anfahrt mit dem Auto: Von München über die Autobahn A8 in Richtung Salzburg fahren. An der Ausfahrt Holzkirchen (Nr. 97) geht es weiter auf der Bundesstraße B318 durch Holzkirchen und vorbei an Warngau bis nach Gmund am Tegernsee. In Gmund rechts auf die B318/B307 Richtung Bad Wiessee abbiegen. Nach der Durchfahrt durch Bad Wiessee, kurz hinter dem EDEKA-Markt, erfolgt ein Abbiegen rechts in die Söllbachtalstraße. An der Straßengabelung rechts dem Sonnbichlweg folgen. Der Wanderparkplatz Sonnbichl befindet sich am Ende dieser Straße und ist gebührenpflichtig (Tagesticket 10 €, zahlbar über die EasyPark-App).(Google Maps).

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der Bayerischen Regiobahn (BRB) vom Münchner Hauptbahnhof nach Gmund am Tegernsee fahren. Die Züge der Linie RB 57 verkehren kontinuierlich, die Fahrzeit beträgt etwa 50 Minuten. In Gmund erfolgt der Umstieg in den Bus der Linie 9559 Richtung Bad Wiessee. Nach rund 15 Minuten Busfahrt ist die Haltestelle „Söllbach“ erreicht. Von dort führt ein etwa 20-minütiger Fußweg entlang der Söllbachtalstraße, dann dem Sonnbichlweg hangaufwärts zum Wanderparkplatz.

Vom Wanderparkplatz am Sonnbichl zur Aueralm aufgestiegen

  • Wir starten am Wanderparkplatz. Der Weg zum Fockenstein liegt jetzt vor uns, er führt rechts des Zeiselbachs in den Bergwald. Sanfter Start ohne Steigung. Gemütliches Plätschern des Wassers. Der breite Forstweg führt uns die ersten 2,4 Kilometer sanft ansteigend durchs Tal. An den Hütten bleiben letzten Autos einiger Anlieger zurück. Hier in der sogenannten Winterstube fanden einst die Holzfäller einen warmen Ofen und ein Bett. Ab hier steigt der Weg an. Den Weg kennen wir vom Winter, als auf diesem Wegabschnitt noch ordentlich hoch der Schnee lag. Weitere 1,4 Kilometer sind es, bis wir an das Ende des Tals stoßen. Hier folgen wir dem Weg nach links, wo sich nach 200 Metern der Wald lichtet.
  • Vor uns öffnet sich die Landschaft, und in einiger Entfernung sehen wir die Aueralm auf einer kleinen Anhöhe. Nicht mehr weit! Hier, auf etwa 1260 Metern Höhe, erstrecken sich saftige Almwiesen, die von den südlichen Tegernseer Bergen eingerahmt sind.
  • Wir erreichen etwa nach über einer Stunde die Terrasse der Alm und gönnen uns eine kurze Pause. Der Blick reicht von hier bis zum markanten Wendelstein und den Tiroler Alpen in der Ferne. Uns juckt es in den Beinen, der Gipfel des Fockensteins liegt im Westen unübersehbar vor uns. Auffi!

Auer-Alm (1.300 Höhenmeter)

Die ganzjährig bewirtschaftete Auer-Alm liegt auf 1.266 Metern Höhe auf einem Plateau zwischen schönen Almwiesen. Und von der großen Sonnenterrasse gibt es ein klasse Bergpanorama. Der Ausblick reicht bis zum Hirschberg, Roß- und Buchstein, Wallberg und weiter bis nach Österreich. Es gibt einfache Gerichte wie Kaiserschmarrn mit Apfelmus, hausgemachte Linsensuppe, Kaspressknödel oder ein Brotzeitbrett. Die Selbstbedienung sorgt für einen unkomplizierten Aufenthalt in rustikalem Hüttenambiente.

Öffnungszeiten: Di., Do., Fr., Sa. und So. 9:00 – 17:00 Uhr, Mi.: 10:30 – 22:00 Uhr, Montag Ruhetag
Website

Austieg auf den Fockenstein

  • Von der Aueralm setzen wir unseren Weg fort. Wir folgen dem geschotterten Fahrweg an der Alm vorbei nach Westen und direkt auf den Fockenstein zu.
  • In 600 Metern biegen wir rechts auf dem Fußpfad ab. Ab hier wird der Pfad schmal und steiler. In diesem Abschnitt, der etwa 1,5 Kilometer misst, steigen wir erneut 280 Höhenmeter bis zum Gipfel. Der Pfad führt durch urige Waldstücke und windet sich über steinige Abschnitte und Wurzelpassagen, die Trittsicherheit verlangen. Immer wieder reißen die Bäume auf, und zwischen ihnen taucht plötzlich der Tegernsee tief unter uns auf – ein klasse Anblick, der uns für die Mühe belohnt. Je weiter wir kommen, desto alpiner wird das Gelände. Schritt für Schritt nähern wir uns dem Gipfel des Fockensteins.
  • Vor dem letzten Abschnitt wird der Weg felsig, und die letzten 500 Meter bis zum Gipfel fordern uns noch einmal Konzentration und etwas Durchhaltevermögen ab. Nach rund 6,5 Kilometern und knapp 800 Höhenmetern haben wir es geschafft und stehen auf dem Gipfel. Wir blicken zum Tegersee und über die bayerischen Voralpen zu den Tiroler Alpen im Süden und dem Alpenvorland im Norden ist einfach herrlich. München lässt sich bei schönem Wetter erahnen. Wir setzen uns ins Gras und genießen unsere Brotzeit. Leben wie Gott in Bayern!

Die nicht verwirklichte Deutsche Alpenstraße

In den 1930er-Jahren wurde im Rahmen eines von Hitler geförderten Propagandaprojekts eine Route der Deutschen Alpenstraße über den Fockenstein geplant. Ziel war es, Alpengipfel nicht nur aus der Ferne zu betrachten, sondern mit dem Auto zu überqueren und so die landschaftliche Schönheit der Alpen für den Tourismus zu nutzen. Gott sei Dank wurde der Schmarrn nicht verwirklicht. Quelle: Historisches Lexikon Bayerns

Abstieg über die Neuhüttenalm

  • Für den Rückweg haben wir uns für die Rundtour über die Neuhüttenalm entschieden. Wir queren den Gipfel und wählen den Abstieg über den Steig im Westen. Vorbei an einem pittoresken Felsen
  • Nach dem Überschreiten des Gipfels geht es auf einem Steig hinunter zu einer markanten Felsformation. Dort kraxelte man einige leichte Felsstufen hinab und folgte dem Weg, entlang der Baumgrenze nach Westen. An der Weggabelung links gehalten. Der Weg führt erst entlang des Hangs, dann runter auf einen Sattel wo wir auf den Alm-Wirtschaftsweg treffen. Noch im Winter haben wir uns bis hierher gequält und danach aufgegeben (Aufstiegsversuch auf den Gipfel in umgekehrter Richtung). Der Schnee war Hüfthof und in den Schneetritten am Boden mit Wasser gefüllt.
  • Wir wandern auf dem Weg 500 Meter unterhalb des Fockensteins zur nicht bewirtschafteten Neuhüttenalm (1329 m). Am Hang links sehen wir eine Kapelle. Sie wurde 1922 zum Gedenken an die im 1. Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Clubs alpiner Skiläufer errichtet.
  • Vorbei an den Almen und auf dem breiten Wanderweg schließt sich die Runde nach knapp einem Kilometer. An der Aueralm legen wir einen längere Pause mit Kaiserschmarrn und einem Radler ein.
  • Zurück zum Wanderparkplatz gehts auf dem gleichen Weg, den wir hochgestiegen sind.

Fockenstein Wanderkarte

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.