Wanderung von Wildbad Kreuth über die Siebenhütten- zur Königsalm
Die Königsalm unweit von Wildbad Kreuth stand schon lange auf unserer Wunschliste. Sie gehört zu den ungewöhnlichsten Almen in Bayern, da sie auf 1115 Meter eigentlich ein königliches Kavaliershaus war. Diese Wanderung führt auf keinen hohen Gipfel, obwohl es viele tolle Ausblicke gibt. Reich an schönen Erlebnissen ist die Tour dennoch. Und natürlich gibt es etliche Einkehrmöglichkeiten (Königsalm, Juni bis Ende September).
Das erwartet Euch zwischen Wildbad Kreuth und Königsalm
- Die Strecke beträgt 12,1 Kilometer / 510 Höhenmeter. Wir waren 2:45h in Bewegung. Die Wanderwege bestehen aus bekiesten Wander- oder Wirtschaftswegen, sowie Naturwegen, für die es Trittsicherheit benötigt. Auf stabiles Schuhwerk achten! Insgesamt ist sie eine eher leichtere Bergwanderung. Wer die Tour anspruchsvoller und länger gestalten will, kann sie mit einem Aufstieg über den Schildenstein verbinden (Alternative-Tour).
- Unterwegs gibts das sehenswerte Ensemble des Wildbads zu entdecken, die malerische Siebenhütten-Alm an der Hofbauernweißach, das wunderbares Alpenpanorama mit Blick zur Königsalm und dem Ross- und Buchstein vom Graseck. Und natürlich die Königsalm.
- Einkehrmöglichkeiten gibt es gleich zum Start (oder Ende) in der Herzoglichen Fischzucht, dem Gasthaus altes Bad, Siebenhütten Alm (erst wieder ab 2024 geöffnet) und der Königsalm.
Mit dem Auto oder öffentlich nach Wildbad Kreuth
Anfahrt mit dem Auto: Die Fahrzeit beträgt über die A8 ab München-Ramersdorf nach Kreuth – via Bad Wiessee und guten Bedingungen ~ 1:15 Minuten. Die Entfernung beträgt etwa 60 Kilometer. Der Parkplatz befindet sich an der Bundesstraße 307, knapp 2 Kilometer nach dem Ort 83708 Kreuth (Google Link). Der Parkplatz ist in der Zeit von 8 bis 18 Uhr gebührenpflichtig (ab 3h 5 €). Die Zahlung ist auch mit ParkNow möglich.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Meridian-BOB-BRB nach Tegernsee fahren. Vom Bahnhof Tegernsee fährt die RVO-Buslinie 9556 nach Kreuth Wildbad. Die Fahrzeit beträgt 1:45 – 2:00 h.
Losgewandert vom Wanderparkplatz Wildbad Kreuth nach Siebenhütten
- Vom Wanderparkplatz überqueren Gitta und ich zunächst die Brücke über die Weißach. Auf der südlichen Seite gehts gleich rechts auf dem Wanderweg entlang des Flusses weiter. Auch wenn uns diese Stecke nicht sofort zum Wildbad führt, ist sie schöner als das Latschen auf der Teestraße. Immerhin plätschert hier das Wasser, wenn auch das Rauschen des Verkehrs von der Straße gegenüber hörbar ist. Nach etwa 400 Metern knickt der schattige Weg nach links und folgt der Hofbauernweißach. Ab hier führt übrigens alternativ ein kleiner Fußpfad dem Bach. Einfach aufpassen, dass ihr den Einstieg nicht verpasst.
- Nach insgesamt einem Kilometer an der Brücke links abgebogen, wo bereits die Teiche der herzoglichen Fischzucht beginnen. Entscheidet ihr, ob es bereits eine Pause benötigt. Das geräucherte Saiblingsfilet in der Semmel ist es auf jeden Fall wert. Von hier dem Fahrweg um die Kehre hinauf zum Plateau des Wildbads gefolgt (350 Meter).
- Um mehr vom Ensemble der Kreuther Wildbad-Anlagen zu sehen, brauche es einen Abstecher am Gasthaus „Altes Bad“ vorbei. Ansonsten geht’s oben angekommen am Hangwald 160 Meter rechts bis zum Kiem-Pauli-Weg weiter.
- Der Kiem Pauli-Weg führt ab hier rechts 600 Meter der Hangkante entlang, ehe er kurz vor dem Abzweiger und Abstieg zur Siebenhütten-Alm noch einmal auf eine Forststraße trifft. Unterwegs gibts immer wieder tolle Ausblicke hinunter in das wildromantische Bachtal. Wunderschön! Die Siebenhütten-Alm ist nach knapp 350 Meter, vorbei an einem schönen Wasserfall erreicht.
Schade, dass im Sommer 2023 die Siebenhüttenalm eine Baustelle ist. Auf eine Einkehr muss man sich voraussichtlich bis 2024 gedulden, ehe es hier wieder Brotzeiten der Region und Bier vom Herzoglichen Brauhaus Tegernsee gibt.
Zum Glück verbergen sich nicht alle Gebäude hinter dem Bauzaun. Von den sieben Almen sind nur noch drei übrig geblieben, die in vergangener Zeit für die Haltung von 500 Ziegen genutzt wurden. Die Milch und Molke fand in Heil- und Schönheitsbädern im nahen Bad Verwendung.
Von Siebenhütten hinauf zur Königsalm gewandert
- An der Brücke unweit der Alm wird die Hofbauernweißach überquert und danach rechts der Schotterstraße für 500 Meter bachaufwärts gefolgt. Am Abzweiger befindet sich für die Wanderregion untypisch, kein Wegweiser. Ab hiergeht’s’s unscheinbar in den Bergwald. Am Anfang steiler, dann flacher werdend, schlängelt sich der Weg 2,3 Kilometer entlang des Gerlosgrabens nach in die Höhe.
- An einer Kehre, auf dem Fußpfad/Jägersteig geradeaus gewandert. Immerhin gibt es hier ein Schild, dass uns die Königsalm in 30 Minuten ankündigt. Zuvor wird in knapp 300 Metern der Graben, mit dem in regenarmer Zeit müden Bächlein gekreuzt. Kurz wird der Aufstieg noch einmal steiler, eher das Zaungatter am Graseck erreicht ist. Links führt der Weg hinauf zum Schildenstein, rechts hinunter nach Kreuth. Geradeaus sieht man unter uns das Dach der Königsalm.
Wir lassen von hier unsere Blicke über das Bergpanorama schweifen. Halb rechts recken sich die Doppelgipfel des Ross- und Buchstein in den Himmel und rufen schöne Wandererinnerungen mit unseren Kindern wach.
- Kurz ist der Abstieg zur Königsalm. Unsere Wanderstöcke sind auf diesem Wegabschnitt eine willkommene Sicherung, da die Steine locker auf dem Boden liegen. Beinahe vor der zum Greifen liegenden Brotzeit führt ein Steg über den Klammbach, ehe es noch einmal nach oben geht. Die Sonnenschirme des Brauhauses Tegernsee tauchen die Biertische zwischen Kavaliershaus und Stall in angenehmen Schatten. Hier sind wir richtig!
Abstieg von der Königsalm zum Wanderparkplatz
- Der Weg von der Königsalm hinunter ins Tal beginnt beim Türchen rechts des Stallgebäudes. Erst auf dem schönen Wiesenweg sanft absteigend bis zum Steg über den Klammbach gewandert (400 Meter), dann dem Hangweg für etwa einen Kilometer bis zur Geißalm gefolgt. Hier stehen bei unserer Wanderung die Kühe kreuz und quer über dem Weg.
Kontakt mit Kühen auf der Weide
Unseren Hund haben wir an der Leine. Wir halten größtmöglichen Abstand zu den Kühen – insbesondere zu Jungtieren – und machen dabei keine hektischen Bewegungen und Lärm. Die Tiere behalten wir im Auge, sehen ihnen aber nicht in die Augen. Schlägt das Verhalten der Kühe in Aggression um, (Kühe fixieren dich, senken den Kopf und schnauben, kommen im erhöhten Tempo auf dich zu), ist es besser den Hund abzuleinen. Er ist schneller, ohne uns. Wir versuchen, einen sicheren Ort zu erreichen.
Wer Kühe auf der Weide streicheln möchte, vielleicht für ein Selfie, ist ein Depp.
- Von der Geißalm führt der Wanderweg in einem weiten Rechtsbogen um den hohen Gernberg 2,5 Kilometer ins Tal. Unten angekommen an der Weggabelung rechts geblieben. Der Weg stößt alsbald auf die Zufahrtsstraße zur Fischzucht. Rechts bis zu Brücke gewandert. Ab hier kennt man sich aus wieder aus. Rechts lockt der kleine Biergarten mit einer Fischsemmel und einer Erfrischung, links geht’s zurück zum Wanderparkplatz.