Wie bei vielen Wildkräutern stellt die Brennnessel bei einigen Leuten, die nicht näher Bescheid wissen, eher eine Plage als eine Bereicherung dar. Die Brennnessel brennt natürlich und ist nicht leicht zu pflücken, aber davor sollte man sich nicht abschrecken lassen. Jeder hat wohl schon frühestens in seiner Kindheit eher eine unschöne, sprich juckende oder brennende Bekanntschaft mit der Brennnessel gemacht. Man kann die Brennnessel aber anfassen, ohne sich zu brennen: Man muss nur die Pflanze bzw. die Blätter mit dem Strich anlangen und nicht dagegen bürsten, dann brechen die kleinen Härchen nicht ab und das Nesselgift kann nicht in die Haut eindringen.
Interessante Infos zur Brennnessel
Die Brennnessel ist in der altgermanischen Mythologie das Symbol für den Blitzgott Donar, dessen Strahl ebenfalls sengt und brennt, sobald er hernieder geht. Die Pflanze sucht oft die Nähe des Menschen, dort wo Abfälle und Ausscheidungen hinterlassen werden, denn sie wirkt auf den Boden ausgleichend. Abgestorbene Pflanzen bereichern und düngen den Boden. Außerdem bietet sie einen wichtigen Lebensraum für drei Schmetterlingsarten, dem Tagpfauenauge, dem kleinen Fuchs und dem Admiral. Allein deshalb sollte man ihr in einem kleinen Eck in seinem Garten Platz zum wachsen und gedeihen lassen.
Merkmale der Brennnessel
Die Brennnessel ist gut an den überall auf der Pflanze befindlichen Brennhaaren und dem vierkantigen Stängel zu erkennen. Verwechselt wird sie oft mit allen Arten der Taubnessel oder auch Buntnessel genannt, die ihr sehr ähnlich sieht, aber keine Brennhaare hat. Die Buntnessel gibt es in verschiedenen Arten, zu erkennen an der manchmal fleckigen Blattmusterung und den unterschiedlich farbigen Blüten (rosa, weiß oder gelb). Alle sind essbar.
Die Eigenschaften der Brennnessel
Die brennende Variante, sprich die Brennnessel, hat eine blutreinigende und entgiftende Wirkung, regt die Blase und die Nieren an und fördert die Magen- und Darmtätigkeit. Auch ihre Samen sind vitalisierend und enthalten sehr viele Mineralien und Vitamine.
Verwendung der Brennnessel in der Küche
Wer schon einmal Brennnessel-Spinat gegessen hat, wird nie wieder den langweiligen Blattspinat essen. Er schmeckt viel würziger und leckerer und ist auch gesünder. Außerdem kann man sie zum Beispiel in einer Wildkräuter-Suppe oder einem Wildkräuter-Kartoffelgratin verwenden. Roh als Salat geht auch, aber da sollte man mit einem Nudelholz mehrmals kräftig drüber rollen, damit alle Brennhaare gebrochen sind und nichts mehr brennt. Sehr wohltuend ist sie auch als Brennnessel-Tee Kur im Frühling.
Die Samen der Brennnessel kann man über den Salat oder eine Suppe streuen und hat so einen kleinen nussigen und würzigen Beigeschmack. Oder aber trocknen lassen, mit dem Mörser zerreiben gemeinsam mit Salz und schon hat man ein sehr würziges und gesundes Gewürz-Salz, das man vieler Art verwenden kann.
Das solltet ihr beim Sammeln beachten
Bei allen Wildkräutern, die ihr sammeln wollt, gilt: sammle nur, was du 100%ig kennst. Bei fast jeder Art gibt es giftige oder unverträgliche Varianten oder Pflanzen, die ihr ähnlich sehen und sogar tödlich giftig sind. Ich übernehme keine Haftung für eure Sammlung der Wildkräuter. Ich versuche sie euch möglichst genau zu beschreiben, sodass ihr sie sicher wieder erkennen könnt. Und wenn ihr nicht sicher seid, so lasst sie lieber zurück. Das wäre es am Ende nicht wert.
1 Gedanke zu „Brennnessel: Auf den Pflück-Trick kommt es an!“
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