Wanderung von Breitbrunn nach Gstadt am Chiemsee und Fraueninsel

Wanderung 6 oder 8,6 Kilometer + 1,6 Kilometer FraueninselrundgangKarte

Ihr findet bereits einige Wanderungen rund um den Chiemsee auf unserem Blog. Und das nicht ohne Grund. Den Besucher erwarten Berge, Wasser und das typische Oberbayern-Feeling, um das uns jeder Tourist beneidet. Ganzjährig ist die Wanderung von Breitenbrunn nach Gstadt ein echtes Schmankerl. Ein ungeschriebenes Muss ist es, die Tour mit dem Schiff auf die Fraueninsel zu verlängern. Empfehlung!

Das erwartet Euch zwischen Breitbrunn und der Fraueninsel

  • Einfache Wanderung meist in Ufernähe und ohne Steigung. Viele tolle Chiemseeblicke! Der Weg ist vielfach geschottert und unkompliziert gangbar. Lediglich auf dem Rückweg in Breitbrunn gibt es an der Kirche einige Treppenstufen. Zwischen Gstadt und Breitbrunn ist der Untergrund ein asphaltierter Geh- und Radweg neben der Straße. Sonst gibts wenig Autokontakt, z.B. innerorts von Breitenbrunn oder auf der Straße zum Strandbad.
  • Besuch der Fraueninsel mit kurzer Schifffahrt. Klein und malerisch vor traumhafter Bergkulisse. Tipp: Zur Weihnachtszeit lohnt der Besuch des Insel-Christkindlmarktes.
  • Empfohlene Wegvarianten:
    Möglichkeit 1 (wie vorgestellt): Rundwanderung vom Parkplatz Strandbad Breitbrunn nach Gstadt und angeschlossener Fraueninsel-Umrundung (~11 Kilometer)
    Möglichkeit 2 (Öffentliche Verkehrsmittel von Mai bis Oktober): Mit der Chiemsee-Ringlinie (Bus) nach Breitbrunn gefahren. Wanderung nach Gstadt. Der Rückweg entfällt, da ihr mit dem Schiff zurück nach Prien fahrt (6 KM).
  • Es gibt jede Menge Einkehrmöglichkeiten, z.B. am Start in Wolfsberg/Breitbrunn am Strandbad, in Gstadt, auf der Fraueninsel, oder auf dem Rückweg in Breitbrunn.
  • Noch mehr Wanderungen rund um den Chiemsee (Link)

So kommt ihr nach Urfahrn bei Breitbrunn am Chiemsee

Anfahrt mit dem Auto: Wir erreichen Gstadt über die Autobahnausfahrt Bernau nach etwas mehr als einer Stunde ab München. Die Fahrt führt weiter um den See über Prien, Rimsting nach Urfahrn/Breitbrunn (18 Kilometer, ca. 20 Minuten). Die beschriebene Tour startet am kostenpflichtigen Parkplatz des Strandbads (Google-Link). Im Sommer sollte man besser nicht zu spät starten, da die Parkplätze schnell belegt sind.

Anfahrt mit-Bahn und Bus: Von Mai bis Oktober lässt sich der Chiemsee mit dem Bus der Ringlinie umrunden. Von München mit der Bahn bis nach Prien fahren (ca. 1h 10 min) und von dort ist es mit der Ringlinie (Fahrplan-Link) etwa 15 Minuten bis Wolfsberg fahren. Ab hier der Königstraße bis zum Ziegelweg folgen (ca. 500 Meter) Rechts abbiegen und am Wasser dem Uferwegs links zum Freibad folgen (800 Meter).

Mit dem Schiff von Prien zur Fraueninsel

Alternativen mit dem Schiff/Bus: Hin- und Rückfahrt von Prien nach Gstadt (ganzjährig) mit dem Schiff. Im Sommer mit dem Bus nach Wolfsberg. Gehweg von der Busstation bis Gstadt 6 Kilometer. Auch könnt ihr für die Rückfahrt nach Prien den Bus ab schon Gstadt oder Breitbrunn nehmen.

Von Strandbad Urfarn nach Gsadt spaziert

  • Vom Parkplatz am Strandbad Urfahrn wenden wir uns zunächst Richtung See. Geradeaus das Wasser mit dem Bootshaus und Steg der Wasserwacht, rechts die Liegewiese, der Kiosk und die kleine Restaurantaion. Im Winter stehen die wenigen Besucher etwas verlassen auf den Kieselsteinen am Ufer. Kein Vergleich, wenn die Badesaison wieder startet.

    Gitta und ich wandern zunächst links dem Uferweg 700 Meter nach Süden. Wir spüren den See, sehen ihn aber nicht, da er sich hinter Schilf und Sträuchern verbirgt. Da haben wohl die Häuser am Hang einen besseren Blick. Aber das macht nichts, da wir schon bald an der Südspitze von Urfahrn angekommen sind. Nur ein Steinwurf halbrechts genießen ist der tollen Ausblick auf den See zu genießen. Zwei Bänke laden für eine erstes genussvolles Päuschen ein. Das weckt Erinnerung an unsere tolle Wanderung rund um die Insel Herrenchiemsee.

Der Urfahrner Spitz ist mit etwa 400 Metern die engste Stelle zwischen Festland und Herreninsel. Von hier ließ sich König Ludwig II. – meist nachts – auf die Insel hinüberrudern, um sich über den Baufortschritt, von Schloss Herrenchiemsee zu informieren (1875). 1881 nach Vollendung des Prunkschlafzimmer und 1885 verbrachte er ebenfalls einige Tage auf Herrenchiemsee*. Daran erinnert auch ein Stein mit einer Bronzetafel. E. Schmidt, K. Knirr: Herrenchiemsee, Seite 18 /

  • Vom Urfahrner Spitz gehen wir wieder etwas zurück und folgen rechts den Weg zur geteerten Königstraße. Von hier gehts gleich nach dem ersten Haus rechts am Uferweg weiter. Aufgepasst: 50 Meter rechts im Garten des Hauses steht eine alte Kanone, Richtung Herrenchiemsee gerichtet. Im Literaturportal-bayern.de habe ich von Dr. Birgit Ziegler-Stryczek einen Aufsatz gefunden. Laut diesem erwarb 1919 der Münchner Urologe und Schriftsteller Felix Schlagintweit die gusseiserne Kanone der Firma Krupp von 1881 in der Königlich Bayerischen Feldzeugmeisterei. Von seinem Grundstück erschreckte er gerne die Gäste der vorbeifahrenden Dampfschiffe mit einem Kanonensalut.
  • In 250 Metern wandern wir am Jachthafen Jell vorbei, um nach weiteren 500 Metern den Segelclub Breitenbrunn zu erreichen. Der Weg führt entspannt zwischen Schilf und knorrigen Bäumen. Im Winter ist von den Booten nichts zu sehen, dafür ist der Blick durch die symmetrisch angelegten Liegeplätze um so reizvoller.
  • Nach dem Vereinshaus (mit WC) folgen Gitta und ich für weitere 300 Meter dem Uferweg. Die von Breitbrunn kommende Seestraße führt hier direkt zur Lastenfähre der Schloss- und Gartenverwaltung Herrenchiemsee. Dahinter weiter entlang des Wassers gewandert. Vorbei am Bootsverleih und schattig unter Bäumen Richtung Süden. In 1,1 Kilometern nach der Lichtung auf den Weg scharf links nach Norden gegangen und 100 Metern weiter rechts die kleine Brücke überquert.

    Schön fällt das Licht durch den Laubwald, durch den man den See glitzern sieht. Es lohnt nach einiger Zeit den Pfad rechts zum Wasser zu folgen. Im Sommer kann man am Kieselstrand entweder eine Bade- oder Brotzeitpause einlegen und den Blick schweifen lassen.
  • Den Beobachtungsturm „Ganszipfel“ erreichen wir in 450 Metern. Schöner kann man kaum über den See zur Fraueninsel blicken. Von hier lassen sich im zudem im Schilf Kormorane, Großmöven oder Graugänse ganzjährig beobachten, zur Brutzeit auch Uferbrüter wie Haubentaucher, Rohrsänger oder Blaukehlchen.

    Kurze 1,2 Kilometer sind es von hier bis Gstadt. Je näher der kleine Ort kommt, desto mehr werden die Spaziergänger. Hinter der Tagesbar Inselblick kommt erst der kleine Hafen, dann nach den Gästehäusern der Bootsanleger, von wo das Schiff zur Fraueninsel fährt.

Mit dem Schiff zu Frauenchiemsee und Inselrundgang

Kosten: Die Fahrt mit dem Schiff zur Fraueninsel sind ganzjährig möglich und kosten für Erwachsene hin und zurück 10,40 € (2023), Kinder 6-15 Jahre 5,20 €. Hunde kosten 3 €. Die reine Fahrzeit dauert 5 Minuten bis zum Nordsteg. Wer von der Fraueninsel mit dem Schiff weiter zur Herreninsel oder Prien fahren möchte, nutzt später den Hauptsteg am Kloster (Ostufer). Beachtet auf jeden Fall die Abfahrtszeiten. Die letzte Fahrt geht (ohne Gewähr) im Winter um 18:00h.

Besuchsdauer: Wie lange ein Besuch der Fraueninsel dauert, hängt davon ab, ob ihr einkehren wollt, in den ein oder anderen Laden geht, die Klosterkirche besucht oder die kleine Inselweg abwandert. Für die 1,6 Kilometer einfache Inselraumrundung braucht ihr im Schlendergang ca. 40 Minuten.

Frauenchiemsee / Fraueninsel

Habt ihr schon von der „Gemeinde Chiemsee“ gehört? Sie ist mit etwa 230 Einwohner auf 2,57 km² die bevölkerungskleinste Gemeinde Bayern und besteht aus den Inseln HerrenchiemseeFrauenchiemsee und der Krautinsel.  

Der Charakter von Frauenchiemsee wird von den 50 Häusern und der Abtei/Kloster Frauenwörth geprägt, das bereits 782 von Herzog Tassilo der III. gegründet wurde und heute etwa ein Drittel der Inselfläche bedeckt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Insel zählen weiter die Kirche Mariä Opferung mit dem freistehenden Kirchturm, die karolingische Torhalle von 850 und die mehr als 1000 Jahre alten Bäume „Tassilolinde“ und „Marienlinde“.

Einkehren auf der Fraueninsel

Es gibt das Gasthaus zur Linde am Friedhof/Torhalle (schönes Restaurant mit „Veranda“ / höherpreisig) und am Westufer/mittig liegenden Inselbräu Frauenchiemsee (Restaurant mit Außenbereich) und den Klosterwirt (Bürgerliches Gasthaus mit Biergarten) nahe dem südlichen Botsanleger (am Kloster).

Frischer Fisch aus dem Chiemsee

Selten, dass wir auf der Fraueninsel ein Gasthaus besuchen. Für uns gehört ein Besuch eines Chiemsee-Fischers und einer geräucherten Renke zum Pflichtprogramm. Z.B. der Inselfischer, Fischerei Ferber, Chienseefischeri Lex. Einfach auf die Schilder am Uferweg achten. Angeboten werden z.B. Renken, Brachsen oder Aale. Fast alle Fischer haben ein paar Tische für den Gaumenschmaus im Sitzen.

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Ganzjährig einen Besuch wert

Von Gstadt am Chiemsee über Breitbrunn zurückgewandert

  • Vom Bootsanleger folgen wir dem Fußweg 60 Meter bis zur Breitbrunner-Straße (die Bushaltestelle des Chiemsee-Ringlinie befindet sich übrigens rechts). Hier links abgebogen und 40 Meter bis zum Hotel Chiemsee-Panorama gegangen. Davor, rechts am Anlieferbereich vorbei dem Wegverlauf hangaufwärts gefolgt. Nach 200 Meter an der Parkplatzeinfahrt rechts gewandert und 60 Meter weiter am Fußweg/Gangsteig links gehalten.

    In 250 Meter erreichen Gitta und ich nach einem sanften Anstieg den „Garten des Friedens“. Ich kann mich erinnern in den 70er Jahren von hier einen tollen Blick hinüber zur Fraueninsel gehabt zu haben. Der versteckt sich hinter den mittlerweile hochgewachsenen Bäumen und Sträuchern.
    Nicky Sitaram Sabnis aus Indien hat hier seit einigen Jahren den Garten mit Steinpyramide und kleinen Pfaden angelegt, der zum Nachdenken, zur Ruhe und Selbstbesinnung einladen soll.
  • Wir folgen dem geteerten Fußweg 950 Meter bis nach Breitbrunn. Kurzweilig stört etwas die Straße recht von uns. Immerhin werden wir mit einer tollen Wolkenstimmung und einem dramatischen Blick über den Chiemsee belohnt. An der Schule links abgebogen und in 100 Metern an der Friedhofsmauer die Stufen zum Mühlbach abgestiegen. Rechts der Dorfweiher. Der Name Breitbrunn stammt von der Quelle/Brunnen, welche den Dorfweiher speist. Wir halten uns aber auf Weg links, der dem Wasser auf der rechten Bachseite 100 Meter nach Süden führt. Am Fußgänger-Brückerl rechts abgebogen. In 150 Metern die Seestraße überquert und in 100 Metern links dem geteerten Urfahrner Weg gefolgt. Rechts abgebogen wird erst nach 500 Metern und dem letzten Siedlungshaus. Der ungeteerte Feldweg führt 350 Meter über Wiesen auf einen stattlichen Bauernhof zu. Links der Königstraße folgen. Wir erreichen den Parkplatz in 300 Metern.

Wanderkarte Urfahrn / Breitbrunn / Gstadt

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.