Wanderung auf den großen Riesenkopf über Petersberg und Hohe Asten

Einfache BergwanderugWanderung ca. 15 km / 900 HöhenmeterKarte

Es herbstelt, das Wetter ist schön und Helmut hat heute was anderes vor. Die Berge haben so laut gerufen, dass ich heute allein mit Pelle losgefahren bin. Auf zur Hohen Asten und dem Großen Riesenkopf, dem Hausberg der Rosenheimer. Diese Wanderung stand schon lange auf unserer Liste. Die Wallfahrtskirche St. Peter am Petersberg winkt uns regelmäßig vom Inntal zu und wird dieses Mal endlich persönlich von uns besucht.

Das erwartet euch auf der Wanderung

  • Unkomplizierte Bergwanderung mit grandioser Aussicht auf das Inntal. Zum Start gut gangbare, aber mitunter ordentlich ansteigende Ziehwege. Steiles Finale über Naturweg. Anstieg ~2,5-3 h, Abstieg ~2h.
  • Die malerisch gelegene Burgruine Falkenstein, gleich zum Start der Wanderung.
  • Die Wallfahrtskirche St. Peter am Petersberg mit noch mehr Ausblick und kleiner Pause
  • Einkehrmöglichkeit gibts am mit dem Berggasthaus Petersberg und dem ganzjährig bewirtschafteten Bauernhof Hohe Asten
  • Gipfelglück am Großen Riesenkopf

So kommt ihr nach Flintsbach am Inn

  • Anfahrt mit der Bahn: ab München Hauptbahnhof geht stündlich ein Zug der Bayerischen Regionalbahn Richtung Kufstein, der ca. eine Stunde bis Flintsbach benötigt.
  • Anfahrt mit dem Auto: ab München Ramersdorf braucht man mit dem Auto über die A8 Salzburger Autobahn und die Inntalautobahn A93, Ausfahrt Brannenburg, ca. 45 Minuten bis Flintsbach. In Brannenburg an der Kreuzung Nußdorfer/Kufsteiner Straße links abbiegen. Der Kufsteiner Straße folgen, die zur Rosenheimer Straße und dann in Flintsbach wieder zur Kufsteiner Straße wird. Am Asternweg rechts abbiegen, nach 300 m links in die Falkensteinstraße einbiegen. Nach ca. 180 m befindet sich der Wanderparkplatz auf beiden Seiten der Straße.

Losgewandert zur Burgruine Falkenstein und Petersberg

Ich starte am Parkplatz in Flintsbach. Der Wegweiser schickt Pelle und mich in südöstlicher Richtung auf die Wanderung. Nach 450 Meter begegnen wir dem ersten Highlight: Die Burgruine Falkenstein liegt malerisch auf der linken Seite. Die Burg liegt am Fuße des Hohen Madrons und des Petersbergs, mit wachsamem Blick auf das Inntal.

Burgruine Falkenstein

Die Geschichte Burgruine Falkenstein reicht bis in die Zeit um 1300 zurück, um als herzogliches Gericht Recht auszuüben. Der Bergfried und Teile der Untermauerung stammen wohl aus dieser Zeit. Die Erbauer waren das Adelsgeschlecht der Falkensteiner, welche ab dem 11. Jahrhundert Besitzungen vom nördlichen Inntal bis nach Tirol und Niederösterreich, ins Mangfalltalund oder Chiemgau verwalteten. Nach dem Erlöschen der Blutlinie hatte die Burg viele Herren: Herzog Albrecht IV, Georg Hundt, die Freiherren von Ruepp oder Max Graf von Preysing-Hohenaschau. In verschiedenen Bauausschnitten hat man den Bau entsprechend dem Zeitgeschmack ergänzt und verstärkt.

Nach einem Brand im Jahr 1784 wurde Falkenstein als Steinbruch genutzt. Der heutige Burgturm ist ein romantischer „Neubau“ von 1830.

Burg Falkenstein Flintsbach befindet sich seit 2009 im Eigentum des Landkreises Rosenheim. Die Ruine ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg, zu der man den Burgstall Rachelburg und die Peterskirche mit zugehörigem Mesnerhaus Denkmale zählt. Quelle: Der Förderverein zur Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein a. Inn kümmert sich um Forschung und Erhalt.

Weiter geht’s den steilen Ziehweg den Berg hinauf. Nach 100 Meter erreiche ich die Kapelle Maria Schnee, in 900 Metern grüßt die kleine Antoniuskapelle. In 700 Metern zweigt in einer Linkskurve der Weg zur Wallfahrtskirche Petersberg und zum gleichnamigen Berggasthaus ab.

In kleinen Serpentinen führt der Fahrweg entlang des Kreuzwegs in ca. 15 Minuten auf den vorgelagerten „kleinen Madron“. Der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, denn hier öffnet sich der Blick und wir können hier nach dem bisherigen Weg durch den Wald eine erste wunderbare Aussicht aufs Inntal genießen. Die Lage der Wallfahrtskirche und des Gasthauses ist wunderschön. Das zweite Highlight der Wanderung!

Petersberg oder St. Peter am Madron

Der Petersberg auf dem „kleinen Madron“ ist eine markante Erhebung über dem Inntal, auf dem Archäologen Siedlungsspuren der Bronzezeit gefunden haben. Auch Kelten und Römer haben hier wohl schon gesiedelt. Darauf lässt die althochdeutsche Bezeichnung „madal“ schließen – was „Versammlung“ oder „Berg der Gemeinschaft“ bedeutet.*

Für die Wallfahrtskirche auf dem Petersberg gibt es keine Gründungsurkunde. Sie geht auf eine Klostergründung durch Graf Siboto von Falkenstein zurück. Das Kloster wurde Ende des 13. Jahrhunderts bei Kämpfen zwischen Adolf von Nassau und Albrecht von Habsburg zerstört. 1803 konnten während der Säkularisation die Bauern auf der Asten den Abbruch durch Kauf verhindern. Mit Gründung einer Filialkirchenstiftung wurde 1971 St. Peter an die katholische Kirche zurückgegeben. Die Ölbilder in Kirchenraum stammen aus der Zeit um 1620. Einmal im Monat findet eine Wallfahrermesse statt. Die Kirche ist bis zum Gitter immer offen.

In der ehemaligen Probstei befindet sich heute der Berggasthof Petersberg.

Berggasthof Petersberg

Gasthaus oder Panorama-Biergarten auf 847 Metern. Es gibt eine wechselnde Speisekarte, deftige Brotzeiten und Café und Kuchen. Freundliche Bedienung. Die Preise gehen in Ordnung. Übernachten ist nicht möglich. Für Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10:00 – 21:00 (Sommer/Herbst 22:00 Uhr, Samstag und Sonntag 10:00 -18:00 Uhr
Website Berggashof Petersberg

Pelle und ich wandern den Kreuzweg zurück zum Hauptwanderweg, dem wir ab hier weiter bergauf folgen. Vorbei am „Bauer am Berg“ einem alten, wunderschönen Berghof inmitten einer Lichtung mit Kuhweiden. Steil geht’s weiter aufwärts. An einem Abzweig in 1000 Metern halten wir uns rechts.

Berggasthof geradeaus, Riesenkopf rechts

270 Meter dahinter weist uns eine Hinweistafel zum Berggasthof Hohe Asten. Hier kann man sich rechts halten und direkt zum Gipfel des Großen Riesenkopfs oder weiter geradeaus zur Hohen Asten wandern. Auch von dort geht es direkt zum Gipfel weiter.

Abstecher zum Berggasthof Hohe Asten

Wir gehen erst mal geradeaus zur Hohen Asten weiter (750 Meter). Der Wald öffnet sich bald zur weiten Alm, wo man die Höfe rund um den Berggasthofes Hohe Asten erkennen kann. Wenn man sich umdreht, blicken wir auf ein atemberaubendes Alpenpanorama.

Nach knappen 2 Stunden haben wir den höchstgelegenen Bergbauernhof Hohe Asten erreicht Mit einem herrlichen Blick aufs Inntal genießen wir im Schatten ein Erfrischungsgetränk und einen Wurstsalat als Stärkung.

Berggasthof Hohe Asten

Der Berggasthof Hohe Asten liegt auf 1108 Metern und gehört damit zu den höchstgelegenen ganzjährig bewirtschafteten Bauernhöfen Deutschlands. Seit vielen Jahrhunderten schon bewirtschaftet die Familie Astl den Hof.

Die gutbürgerliche und bayerische Küche bietet viele Produkte aus der eigenen Landwirtschaft.

Öffnungszeiten:

  • Montag, Samstag, Sonntag 9-18 Uhr
  • Dienstag, Mittwoch 9-23 Uhr
  • Donnerstag, Freitag geschlossen

www.hoheasten.de

Aufstieg zum großen Riesenkopf (wenn die Weide frei ist)

Kurz vor den Häusern führt der Weg rechts über eine Koppel weiter Richtung Gipfel des Riesenkopfs, aber eine süße Pferdemama mit ihren Fohlen hat mich und Pelle neugierig angeschaut und uns nicht durchs Gatter durchgelassen. Mit Hund habe ich vor den Tieren Respekt und will nichts riskieren. Dann kehren wir eben erst ein und hoffen, dass sie sich später woanders auf der Weide herumtreiben.

Etwas später haben wir mehr Glück. Pelle und ich können die Koppel/Weide durchqueren und tauchen danach wieder auf einem kleinen Pfad in den Wald hinein. Wir halten uns an den Wegweiser zum Riesenkopf Gipfel. In etwa 1000 Metern treten wir aus dem Wald auf die Riesenkopfalm. Hier biegen wir rechts ab, auf einem Wiesenpfad queren wir die Alm und gelangen nach ca. 300 m aufsteigend wieder in ein Waldstück.

Im Wald stoßen wir erneut auf einen Wegweiser, dem wir links folgen. In ca. 20 Minuten und einem steilem Aufstieg geht es durch den Wald bis zum Gipfel. Wir sehen auf einer Bergwiese das Gipfelkreuz. Geschafft!

Wir haben einen Wahnsinnsblick und sind hier oben ganz allein. Es rentiert sich wirklich unter der Woche in die Berge zu gehen. Pelle und ich sind glücklich, dass wir heute allein losgezogen sind und der Berg hat uns für unsere Mühen sehr belohnt.

Abstieg mit Inntal im Herzen

Es gibt einen direkten Weg zur Riesenkopfalm durch den Wald wieder herunter. Aber da ich Kuhglocken gehört habe und ich mich mit Pelle Kühen ungerne nähere, weil ich mich dabei nicht wohl fühle, gehe ich lieber den alten Weg wieder zurück.

Als ich kurz vor der Hohen Asten wieder die Pferdekoppel überqueren muss, stehen tatsächlich wieder die Pferde direkt vor dem Gatter, schauen mich neugierig an und machen keine Anstalten mich und Pelle vorbei zu lassen. Das kann nicht sein, die haben es heute auf uns abgesehen. Ich suche mir einen Weg weiter abseits über den Zaun und quere die Weide.

Wir gehen denselben Weg wieder herunter. Im Wald gibt es immer wieder Abkürzer, die man vom Ziehweg nehmen kann.

Wanderkarte Hohe Asten / Großer Riesenkopf

Author:in

Birgitta Eder

Ich liebe die Natur, den Frühling und den Sommer und natürlich den Herbst. Die Blumen haben mich zuerst fasziniert, später dann auch noch die Wildkräuter. Darauf habe ich mich dann mit meiner Weiterbildung zur Kräuterpädagogin spezialisiert. Bei der VHS Neubiberg gebe ich Wildkräuterführungen.