Kennt ihr Tuntenhausen? Nein? Tuntenhausen liegt etwa 20 Kilometer hinter Glonn im Osten, wo der geografische Nebel der meisten Münchner Ausflugswanderer bereits ziemlich dicht ist. Unsere Wanderung von Tuntenhausen über die Waldgaststätte Filzenklas und weiter durch das Seefilz hat nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern auch rund um den Moorerlebnispfad kleine, aber feine Schweden-Flash-Backs ausgelöst.
Das erwartet euch auf der Wanderung zum Filzenklas
- Die Wanderung könnt ihr in einer kurzen oder längeren Variante gehen. Die kurze Variante bis zum Filzenklas beträgt etwa 7,5 Kilometer. 12,5 Kilometer sind es, wenn ihr darüber hinaus noch eine nette Verlängerung durch Wald und Wiese spaziert. Die Strecke führt euch vorwiegend auf geschotterten Wegen und manchmal auf einfachen Wald- und Wiesen-Pfaden.
- Eine empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit gibts in der Waldgaststätte Filzenklas.
- Gleich um die Ecke am ehamligen Waldlehrpfad gibt’s unter anderem alte Loren der Torfstation zu entdecken.
- Gegenüber findet ihr die Geisterhütte und den Trollbryggen, einen kleinen aber feinen Moorrundgang, die einen wie in Schweden fühlen lässt. Angst muss man nicht haben 😉
So kommt ihr nach Tuntenhausen
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Es ist immer wieder ärgerlich, wenn man erfahren muss, wie schlecht oft die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden ist. Von Montag bis Freitag fährt die Buslinie 46 (PDF) von Bad Aibling – Ostermünchen – Rosenheim und zurück. Am Wochenende bleibt nur das Auto.
Anfahrt mit dem Auto: Unser Ausgangspunkt in Tuntenhausen liegt am Friedhof/Waldweg. Zu erreichen ist Tuntenhausen zum Beispiel über Glonn und die Staatstraße 2079/2089 bis Beyharting. (Google Maps Link) Oder über Autobahn A8, Ausfahrt 100a Bad Aibling.
Vom Friedhof Tuntenhausen zum Filzenklas gewandert
- Vom Friedhof in Tuntenhausen wandern wir auf dem grobgeschotterten Weg zunächst 500 Meter sanft abwärts in den Lechnergraben, um danach 300 Meter dem Waldrand zu gefolgt. An der ersten Weggabelung im Forst nach 300 Metern rechts geblieben. In 100 Metern links weitergegangen und das Schmidhauser Holz auf den nächsten 300 Meter durchquert. Der Weg kann bei Regen etwas batzig werden. Aus dem Wald getreten der Abzweigung rechts gehalten.
Nach dem Forst kommt uns das freie Feld gelegen. Halbrechts sehen wir den Kirchturm von Jakobsberg, der an die schöne Wanderung von Beyharting nach Maxlrain (Link) erinnert. Vom höhergelegenen Jakobsberg war der Blick Richtung Berge einfach wunderbar. Noch ist es etwas bedeckt, nass und die bayerischen Voralpen können wir nur erahnen.
- Vorbei am „Brothexerl“, dem alleinstehenden Haus stoßen wir in 450 Meter auf einen Feldweg. Links abgebogen folgen wir dem Feldweg im Zickzack nach Süden (links-rechts-links-rechts), ehe nach ca. 700 Meter die geteerte Zufahrtsstraße zum Filzenklas in Fuchsholz erreicht ist. Unterwegs nicht den attraktiven Weg in den Wald gehen. Wir haben es versucht und außer beherzten Sprüngen über Wassergräben keinen tollen Moospfad entdeckt. Der Teerstraße links bis zum Filzenklas gefolgt.
Wegalternativen: Kurz oder lang, hungrig, oder nicht?
Die Rodung mit der Wirtschaft und den Tiergehegen öffnet sich schon nach 100 Metern. Die Waldgaststätte Filzenklas, nebst Waldlehrpfad und Moorabstecher kann man sowohl beim Hin- oder Rückweg der Wanderung besuchen (kürzer ist es allerdings am Hinweg). Auch ist es möglich, die Tour hier abzukürzen, was die Strecke um etwa 4 Kilometer schönen Gehweg reduziert.
Die kurze Runde und gleich zur Wirtschaft und Trollbryggen spaziert
- Filzenklas befindet sich geradeaus hinter dem Parkplatz in 120 Metern. Wir hatten ordentlich Hunger und sind gleich eingekehrt. Weiter zum Waldlehrpfad führt der Weg, links und im Bogen um die Gebäude herum. Kinder freuen sich unterwegs auf einen kleinen Spielplatz und das Auge über den malerischen Schwimmweiher (privat). Ca. 150 m hinter dem letzten Schuppen am Waldrand findet ihr links des Weges den Waldlehrpfad und rechts den Trollbryggen.
- Die kurze Runde führt 650 Meter am Erdgasspeicher vorbei nach Osten. Am Ende links abgebogen. Ab hier der Wegbeschreibung weiter unten im Text folgen.
Der langen Runde mit Alpenblick nach Süden gefolgt
- Noch vor dem Parkplatz Filzenklas rechts den Weg zwischen Wildgehege und Forst gefolgt, bis dieser in 500 Meter auf einen quer verlaufenden Forstweg trifft. Links abgebogen. Das luftige Holz gefällt uns. Mittlerweile steht die Sonne am Himmel und strahlt warm durch die Äste. Das Filz rechts des Weges lässt grüßen. Der Weg endet an einer Waldwiese. Weiter gehts über einen Pfad, der halbrechts durchs Gras zur südöstlichen Seite der Lichtung führt. Ab hier folgt der Pfad rechts durch den Wald nach Süden. Auf den Weiler Seebichl stoßen wir in etwa 500 Metern. Der Pfad wird zum Forstweg, der nur ein Stück weiter auf die Zufahrtsstraße der Höfe trifft. 400 Meter geradeaus nach Süden spaziert.
Über Zweckstätt und Ametsbichl zurückgewandert
- An der nächsten Abzweigung links abgebogen. Wir befinden uns am südlichsten Ende der Tour. Ab hier gehts in nordöstlicher Richtung zurück. Der Weg stößt in 750 Metern auf den Weiler Zweckstätt. Die Rodungen brechen auf und das Vorgebirge der Chiemgauer Alpen ragt aus dem Nebel. Bei schönem Wetter sollten die Berge hier zum Greifen nahe sein.
- Auf dem Wirtschaftsweg kreuzen wir die kleine Ansiedlung und folgen auf der gegenüberliegenden Seite (Norden) der Verlängerung, die erst geradeaus, dann halblinks zum Weiler Ametsbichl führt (550 Meter). Geradeaus der kleinen Teerstraße bis zum Erdgasspeicher Schmidhausen in 750 Metern gewandert.
Kurze Runde trifft lange Runde: Rückweg nach Tuntenhausen
- 180 Meter hinter dem Erdgasspeicher weist uns ein Wegweiser zur Waldgasstätte Filzenklas (1 km). Wanderer von dort halten sich links. Wir kommen vom Erdgasspeicher und gehen 230 Meter geradeaus weiter. An der nächsten Abzweigung links abgebogen und 400 Meter bis ans westliche Ende der Lichtung gegangen. Hier rechts dem Fußpfad nach Norden gefolgt bis dieser auf einen Forstweg trifft. Danach biegen wir links ab und wandern 500 Meter bis zum Weiler Emling.
Hinter dem ersten Bauernhof rechts abgebogen und dem Wegverlauf 850 Meter gefolgt. Mittlerweile ist Spätnachmittag. Die Sonne steht tief und Dunst sammelt sich im Schatten des nahen Waldes. Wir sehen in einiger Entfernung Rehe. Die Strecke verläuft erst durch Wiesen, dann ein kurzes Stück durch den Forst.
- Gleich nachdem wir aus dem Wald wieder ins Freie kommen, folgen wir dem Weg rechts am Waldrand entlang 200 Meter nach Norden. Die Strecke durchbricht eine kleine Baumgruppe. Letzter Blick Richtung Berge, die sich dunstig vom Himmel abheben. Am Waldrand gehts dann links durch das Schmidhauser Holz. Der Kreis schließt sich in 250 Metern. Rechts wandern wir auf den gleichen Weg zurück, den wir schon gekommen sind. Zum Parkplatz am Friedhof sind es 650 Meter. Im Lechnergraben steigt der Nebel auf. Nur über dem Doppelturm von Tuntenhausen steht noch die Sonne.
Gleich nach Hause oder einen Abstecher zum Gasthof Schmid gleich neben der Kirche?