Wanderung von Uffing nach Seehausen/Murnau um den Staffelsee

Der Staffelsee ist einer unserer Lieblingsseen. Er ist malerisch und immer überraschend, da der Blick übers Wasser im Norden, Westen oder Süden ein vollkommen anderer ist. Seine ungewöhnliche Form erinnert an ein Ypsilon und die vielen Inseln machen es nicht einfach, den Uferverlauf nachzuvollziehen. Mit unseren Kanus haben wir ihn schon häufig abgefahren und an der weithin bekannten Seeprozession teilgenommen. Noch nie hatten wir den See weitgehend umwandert. Das haben wir nachgeholt und auf der Wanderung ganz neue Seiten des Sees kennengelernt. Das Wichtigste: Die kurzweilige Tour hat uns richtig gut gefallen!

Das erwartet Euch auf der Wanderung rund um den Staffelsee

• Die 16 Kilometer lange Wanderung führt Euch von Uffing nach Seehausen im Westen im Halbkreis um den Staffelsee heraus. Plant dafür etwa 3,5 Stunden Gehzeit + ausreichend Pausen ein. Ihr spaziert großteils auf Schotter- und Naturwegen, aber auch auf wenig frequentierten Asphaltsträßchen. Steigungen gibts unterwegs keine, lediglich am Ende in Murnau vom Wasser zum Bahnhof.
• Besonderheiten: Der Wanderweg führt durch das Naturschutzgebiet „Westlicher Staffelsee“. Neben Hoch-, ausgedehnten Niedermooren und Auen mit einer bemerkenswert hohen Biodiversität. Außerdem durchquert ihr Wolfsrevier. Die Wahrscheinlichkeit, einem zu begegnen, ist allerdings sehr gering. Im Naturschutzgebiet bestehen daher ein Wegegebot und eine ganzjährige Hundeanleinpflicht. Im Sommer die Badesachen nicht vergessen!
• Einkehrmöglichkeit: Packt eine ordentliche Brotzeit ein, da es nur am Anfang oder am Ende der Wanderung eine Einkehrmöglichkeit gibt.
• Zurück mit der Bahn: Als Wanderung funktioniert die Tour nur mit der Bahn. Von Murnau zurück nach Uffing geht’s zurück mit der Weidenfelsbahn.
• Um die Ecke: Unsere Wanderung von Murnau durch das Murnauer Moos

So kommt ihr mit dem Auto oder dem Zug nach Uffing

• Anfahrt mit der Bahn: Zum Startpunkt der Wanderung kommt ihr von München mit der Werdenfelsbahn. Die Fahrzeit beträgt vom Hauptbahnhof knapp eine Stunde. Die Züge verkehren im Stundentakt.
• Anfahrt mit dem Auto: Vom Luise Kisselbachplatz / München benötigt man für die 63 Kilometer bei normalem Verkehr etwa 40 Minuten. Fahrt über die Autobahn Garmisch (A95) bis Sindelsdorf und von dort weiter über Habach nach Uffing am Staffelsee. Nutzt den Parkplatz am Bahnhof (Google Maps).

Bahnhof Uffing

Vom Bahnhof in Uffing zum Staffelsee gewandert

• Unser Wanderabenteuer startet am Bahnhof in Uffing / Staffelsee. Bahn- und Autofahrer wenden sich nach Süden Richtung Bahnübergang. Dort rechts abgebogen. Ein Schild heißt uns willkommen im staatlich anerkannten Erholungsort und zeigt Kirche nebst Wasserrad und Margeriten vor See. Wir versprechen euch, dass die Tour besser wird als das seltsame „Composing“.
• Der Bahnhofstraße für 350 Meter gefolgt. Vorbei am Hirschvoglweiher, vereinzelten Häusern und dem örtlichen Edeka. Danach links in die Jochbergstraße eingebogen und dieser für 180 Meter gefolgt. Am Ende beim Wendekreis links auf den Feldweg gegangen. Die Uffinger Pfarrkirche sehen wir in einiger Entfernung etwas unter uns, in der Ferne die Hollmaierleite an der Brombergalm, der wir bei Gelegenheit einen Besuch abstatten. Nahe dem Wäldchen in 190 Metern nach rechts auf den Fußweg abgebogen. Vorbei am Wegkreuz und die nahe Ettaler Mandl Straße gequert. Zwischen den Wohnhäusern durchgeschlüpft und 160 Meter abwärts zur Murnauerstraße gewandert. Der Staffelsee und die Voralpen liegen einladend vor uns.

• Links auf die Murnauer Straße eingebogen und nach etwa 64 Metern rechts der Seehauser Straße gefolgt. In 150 Metern und hinter dem ersten Haus auf dem Fußweg durch das Wäldchen bis zum Seerestaurant und Biergarten gewandert.

Weiter durch das Naturschutzgebiet zum Obernacher Moos

• Vor dem „Alpenblick“ wandern wir 220 Meter auf der Kirchtalstraße nach rechts Richtung Osten. „Am Seewinkel“ links abgebogen. Der Fußweg mäandert ab hier großteils unter Bäumen im Uferbereich des Staffelsees, ehe er in 800 Metern auf das Gemeindebad trifft.
• An der Seestraße links abgebogen. Die kleine Teerstraße führt über die Uffinger Ach und am Campingplatz vorbei nach Süden. In 800 Metern macht sie im Wald einen Rechtsknick und stößt alsbald auf einen Einsiedlerhof. Ab hier wird das Straßerl zum Wegerl, das durch eine beinahe parkähnliche Landschaft führt. Kontakt zum See gibts wieder in 350 Metern. Der Seeteil, auf den wir hier blicken, ist der „Obersee“. Man muss genau hinsehen, um die Inseln Große Birke und Kleine Birke zu erkennen, da sie praktisch mit dem gegenüberliegenden Ufer im Süden verschmelzen.

• Für 850 Meter wandern wir nahe dem Wasser. Der Weg beschreibt einen Halbkreis nach Norden. Die Landschaft wirkt moorig und etwas herb. Toll! An der Weggabelung bei der Scheune geht’s links weiter. In 600 Meter beschreibt der Weg einen scharfen Knick nach rechts, um nach 150 Metern auf das geteerte Straßerl „Am Tannebach“ zu stoßen“. Obacht! Auf manchen Karten ist ein Pfad links am Ufer eingezeichnet. Von März bis Oktober gibts ein Betretungsverbot! Unsere Strecke führt zu dieser Zeit daher für einen Kilometer nach Norden, erst durch den Wald, dann durch Wiesen.

• Wo unser Straßerl „Am Tannebach“ auf die Obernacher Straße trifft, links abgebogen. 1,7 Kilometer geht’s auf oder neben dem Teer in leicht südwestlicher Richtung. An der Weggabelung nach dem Wäldchen links weiterwandern. Die Augen dürfen sich über einen weiten Blick mit Streuwiesen und Geräte- und Heuschuppen freuen. Im Hintergrund der Staffelsee. Der Hauptweg führt entlang der Ach, bis er in 850 Metern das Bacherl kreuzt und für weitere 450 Metern um den markanten Moränenhügel vor uns herumführt.
• An der Abzweigung am Wald dem Wanderweg nach links weitergegangen. Brotzeit gefällig? Das Perfekte Bankerl kommt in 270 Metern. Der Aussichtspunkt zu linken befindet sich leider zwischen März und Oktober im Nichtbetreten-Gebiet.

Hinter dem Brotzeitbankerl beginnt das Moos. Ein besonders schönes Stück, dass uns besonders berührt. Torfmoose, Heidekraut und vereinzelte Birken prägen das Bild, die sich an das saure, nährstoffarme Umfeld angepasst haben.

• Wir queren auf kurzweiligen 650 Metern das Moos, ehe der Weg einen Linkshaken schlägt und kerzengerade für 4,8 Kilometer auf Murnau zusteuert. Blickt man auf den See, können wir die verschiedenen Inseln entdecken.

Vom Südufer aus gesehen, erscheint die Insel Wörth wie ein ruhiger, grüner Rückzugsort mitten im See. Die dichte Bewaldung der Insel besteht hauptsächlich aus alten Laubbäumen. Habt ihr gewusst, dass König Ludwig II. großes Interesse daran, die Insel von Ludwig Brey, dem Eigentümer der Münchner Löwenbrauerei abzukaufen, um darauf eine Kopie von Versailles zu errichten? Brey entschied sich gegen den Verkauf. Daraufhin erwarb Ludwig II. stattdessen 1873 die Herreninsel im Chiemsee.

• Unsere Wanderung neigt sich Ende zu. Wir befinden sich uns im „Stegsee“ in der Murnauer- und Seehausener Bucht. Am Seewaldweg beginnt das Siedlungsgebiet von Murnau. Am Kiosk Bucht 27 biegen wir links ab. Eine gute Gelegenheit für einen letzten Einkehrschwung. Tipp: Wenn ihr wisst, wann der Zug fährt, wartet es sich hier angenehmer als am Bahnsteig. In etwa 100 Metern auf der Seestraße geht’s hinter dem Parkplatz rechts. Der Bahnhof befindet sich links ober uns. In 200 Metern links abgebogen und im Bogen den Hang hochgelaufen.
• Oben angekommen verabschiedet sich ein großartiger Blick über den Staffelsee, ehe wir durch die Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie tauchen. Der Bahnhof befindet sich 200 Meter links von uns. Wegen einer Baustelle konnten wir nicht über den Parkplatz gehen, sondern mussten den Umweg über die Fußgängerbrücke nehmen. In der Regel bringt Euch der nächste Zug im Stundentakt zurück nach Uffing.