Rundwanderung um den Seehamer-See bei Weyarn
Immer wieder zieht es uns hierher. Kleine Inseln, malerische Ufer, eine besondere Stimmung – der Seehamer See hat seinen ganz eigenen Charme. Trotzdem habe ich bis heute damit gehadert, ob die Runde auf den Blog darf. Nicht weil Super-Geheimtipp, sondern da das Rauschen und die Nähe der Tour zur Autobahn A8, insbesondere bei Großseeham ein Makel ist. Andererseits: Das hat uns bisher wenig davon abgehalten, den See das ein oder andere Mal zu umrunden. Gefallen hat es uns eigentlich immer. Die Fotos hier im Beitrag stammen daher nicht nur von einer Tour. Vielleicht wollt ihr der Wanderung eine Chance geben. Ich finde, dass es sich lohnt.

Das erwartet Dich rund um den Seehamer See
Charakter
Sehr leichte, entspannte Rundtour in flachem Gelände rund um den Seehamer See. Die Strecke verläuft abwechslungsreich über breite Schotterwege, asphaltierte Teerstraßen, kurze Straßenabschnitte sowie schmale Naturpfade und ein Bohlenweg im südlichen Bereich. Besonders bei Nässe kann es dort rutschig sein, teils mit Wurzeln und leicht uneben. Insgesamt bleibt das Gelände durchgehend flach und ist auch für Kinder, Senioren oder entspannte Spaziergänge mit dem Hund gut geeignet. Festes Schuhwerk ist dennoch empfehlenswert – vor allem bei feuchter Witterung im Pfadbereich.
Tourendetails
6,7 km, 1:40 Stunden, 14 Höhenmeter
Kategorie: Leichte Wanderung. Diese Tour ist ideal für entspannte Wanderungen ohne große Herausforderung. Perfekt für alle, die eine kurze Auszeit in der Natur suchen – eher spontane Nachmittagsrunde, als Halbtagestour.
Mehr Informationen zu den Wanderklassen und ähnlichen Touren mit vergleichbarer Länge und Anspruch gibts hier: Wanderungen für jedes Fitnesslevel in und um München
Besonderheiten
- Schöne Ausblicke auf den See
- Naturerlebnis mit Biberland (Bibersichtung nicht ausgeschlossen)
- Wechsel zwischen Moorlandschaft, Seeufer und leichten Waldpassagen
- Ruhiger Weg mit gelegentlichem Autobahnrauschen im östlichen Abschnitt (Nähe zur A8)
Einkehrmöglichkeiten
Seehaus am Seehamer See

So kommt ihr mit dem Auto zum Seehamer See
Der Seehamer See liegt direkt an der Autobahn A8 München–Salzburg, zwischen den Anschlussstellen Weyarn und Irschenberg. Von München aus ist er in etwa 30 bis 40 Minuten mit dem Auto erreichbar.
Neben den beiden Autobahnparkplätzen „Seehamer See Ost“ und „West“, die direkt an der A8 liegen, ist auch eine Zufahrt über die Anschlussstelle Weyarn und weiter über die Landstraße möglich. Diese Route führt durch Großseeham und endet am Parkplatz Seeham an der Hauptstraße am westlichen Ende des Ortes gegenüber dem Sportplatz. Parkplatz Seeham auf Google Maps
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der See schwer erreichbar. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Holzkirchen oder Miesbach. Eine direkte Busverbindung zum See gibt es nicht.


Start der Wanderung am Parkplatz Seeham – sanftes Einrollen auf Asphalt
- Der Weg beginnt auf der schmalen Teerstraße südlich vom Parkplatz in Seeham. Sie führt nach Westen (rechts). Fahrzeuge sind hier zwar selten, aber möglich – mit gelegentlichem Ausweichen ist zu rechnen. Hunde an die Leine nehmen! Links und rechts säumen Bäume den ähnlich einer Allee den Weg.
- Nach rund 800 Metern erreichen wir den Staudamm. Links liegt der See, sein Ufer ist dicht mit Schilf bewachsen. Ein paar Enten schwimmen im Wasser. Auf der rechten Seite erstreckt sich das Moos. Die Szenerie ist weit und unbewegt, fast schematisch.




Abzweigung ins Grüne – Richtung Reichersdorf
- Kurz nach dem Damm zweigt ein schmaler Fußweg geradeaus ab, während die Teerstraße nach rechts schwenkt. Wir folgen dem Pfad, der in einem sanften Bogen nach links führt. Hier beginnt der eigentliche „Abenteuerweg“, – ein Ausdruck, der wohl mehr auf die Wegbeschaffenheit als auf dramatische Erlebnisse zielt. Vermutlich aber weit übertrieben ist.
Wir sehen im Süden Reichersdorf, einen kleinen Ort, der uns von einer anderen Tour zwischen Weyarn und Neukirchen bekannt ist. Im Orts liegt ein alter Erdstall – versteckt unter einer runden Kapelle. Die Herkunft dieser unterirdischen Anlagen ist bis heute nicht ganz geklärt, was Raum für jede Menge Spekulationen lässt.
Am Seebach – mit Option auf einen lohnenden Abstecher
- Nach etwa 600 Metern stoßen wir auf den Seebach. Es handelt sich um einen künstlich angelegten Zulauf, der aus der Mangfall gespeist wird. Der Kanal versorgt den See beständig mit frischem Wasser.
An dieser Stelle lässt sich nach links ein kurzer Abstecher zum Seeufer machen. Wer dem folgt, gelangt zu einer ruhigen, offenen Stelle mit direktem Blick über das Wasser. Hier leben Biber – wir konnten hier tatsächlich einmal ein Exemplar beobachten, das sich mit bemerkenswerter Gelassenheit am Ufer beschäftigte. Ob sich das wiederholt, hängt von Zeit, Wetter und Glück ab. Wer lieber auf Kurs bleibt, folgt dem Hauptweg rechts des Seebachs.


- Etwa 200 Meter später biegt ein Feldweg nach links ab. Er führt zwischen Schilf, Wiese und Wald nach Osten. In 450 Metern erreichen wir den Forst. Der Weg wechselt vom Forstweg zum Pfad, der uns immer näher ans Wasser führt, an einigen Stellen mit Abstecher sogar unmittelbar am Ufer. Die Abschnitte des Wegs sind uneben, teils durch Baumwurzeln oder aufgeweichte Stellen anspruchsvoller – jedoch nie unpassierbar.
Burg Seeham
Zwischen den Stämmen öffnen sich zunehmend Ausblicke auf den See. Mehrere kleine Inseln werden sichtbar, zum Teil nur als bewachsene Erhebungen im Wasser zu erkennen. Die größte unter ihnen ist historisch bedeutsam: Hier befand sich einst eine Burganlage. Die Herren von Seeham, erstmals 1090 urkundlich erwähnt, sollen sie errichtet haben. Später ging sie in den Besitz der Grafen von Falkenstein über.
Die Burg stand ursprünglich nicht auf einer Insel, sondern auf einer sanften Anhöhe am damaligen Ufer. Durch die spätere Aufstauung des Sees wirkt der Ort heute abgetrennt. Bis zum Bau der Leitzachwerke waren die Grundmauern noch sichtbar – mittlerweile sind sie unter Bewuchs und Sediment verschwunden. Wer möchte, kann sich mit etwas Vorstellungskraft oder mithilfe einer historischen Karte ein Bild der Anlage machen – nötig ist das nicht, um den Ort interessant zu finden.






- Ein Bohlenweg erleichtert das Gehen in den feuchteren Bereichen. An einer Stelle ist er kurz unterbrochen – hier tritt eine kleine Quelle zutage. Die Stelle ist schlicht, aber auffällig genug, um kurz innezuhalten.
- Nach einigen hundert Metern geht der Bohlenweg wieder in einen schmalen Waldpfad über. Der Weg verläuft weiterhin in Ufernähe, mit immer wieder schönen, freien Blicken auf den See. Das Gelände bleibt abwechslungsreich, aber gut begehbar.
- Nach rund 800 Metern erreichen wir nahe dem südlichsten Ende des Sees eine kleine Teerstraße. Hier biegen wir nach links ab und folgen der Straße für etwa 230 Meter. Nach einem alleinstehenden Haus mit dem auffälligen Namen Brandlberg zweigt links ein beschilderter Wanderweg ab. Er führt zurück in Richtung See und verläuft ein kurzes Stück unmittelbar am Ufer entlang. Danach entfernt er sich wieder leicht vom Wasser und nähert sich allmählich der Autobahn.




Zwischen See und Autobahn – zurück nach Großseeham
- Kurz vor der Autobahn trifft der Wanderweg erneut auf eine Teerstraße. Diese verläuft zwischen dem östlichen Seeufer und der Autobahn und führt in nördlicher Richtung nach Großseeham. Die Strecke bis dorthin beträgt etwa 1,3 Kilometer.
- Gleich zu Beginn lohnt ein kurzer Blick nach links: Ein kleiner, nicht ausgeschilderter Uferpfad zweigt von der Straße ab. Er ist nicht lang, aber angenehm zu gehen und bietet eine unmittelbare Nähe zum Wasser. Danach führt der Hauptweg eher unspektakulär weiter am Seeufer entlang. Wir passieren den Transit-Campingplatz Seehamer See sowie die Einkehrmöglichkeit Seehaus, bevor der Weg in den Ort Großseeham hineinführt.
Seehaus am Seehamer See
Das Seehaus am Seehamer See in Weyarn liegt direkt am Ufer und am Wanderweg. Also ideal für den kleinen Hunger/Pause zwischendurch. Es gibt regionale Gerichte, Fisch aus dem See, leichte Salate und hausgemachten Kuchen. Die Terrasse mit Seeblick ist bei schönem Wetter ein Plus. Mit dem Rauschen der Autobahn muss man im Außenbereich allerdings rechnen.
- Öffnungszeiten: Do. 11.00 – 15:00 Uhr, Sa.-So. 11:00 – 21:00 Uhr, Mo.,Di., Fr. Ruhetag
- Website seehaus-am-see.de




Rückweg nach Seeham – durch den Ort zum Ausgangspunkt
- Vom Ortseingang Großseeham bis zum Parkplatz in Seeham sind es noch etwa 750 Meter. Der Weg führt zunächst entlang der Hauptstraße durch den kleinen Ort. An einer markanten Rechtskurve (180 Meter) , gegenüber einem schön gelegenen Bauernhaus, verlassen wir die Hauptstraße und gehen geradeaus in die Seestraße. Nach etwa 180 Metern endet diese, und ein Fußweg setzt die Strecke fort.
- Kurz nach dem letzten Haus beschreibt der Weg eine scharfe Rechtskurve und mündet in die Osterseestraße. Hier biegen wir nach links ab und gehen weiter, bis wir wieder auf die Hauptstraße stoßen. Dort geht es erneut nach links – nach etwa 140 Metern erreichen wir den Parkplatz und damit den Ausgangspunkt der Tour.
Weitere Wanderungen in der Region
- Wanderung auf den Vogelherd zwischen Miesbach und Irschenberg
- Wanderung von Weyarn, Grosspienzenau nach Neukirchen
- Vom Dorf 2000 zum verschwundenen Schloss von Wattersdorf
Wanderkarte Seehamer See
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