Wandern und Naturschutz: Auf Umwelt und Mensch Obacht geben!

Liebe Wanderspezis, liebe Wanderspezissinnen,

als wir 2016 mit dem Outdoorblog Hurra, draußen! starteten, war es für uns undenkbar, dass im Mai 2020 schier unglaubliche Aufrufe unserer Tourenbeschreibungen hatten. Das freut uns einerseits riesig, dass wir mit unseren Wanderungen viele Menschen inspirieren, ihr Plätzchen draußen in der Natur zu finden. Andererseits hinterlässt es bei Gitta und mir gerade einen richtig faden Nachgeschmack, weil wir hautnah miterleben, wie hoch der (Corona-) Freizeitdruck gerade ist. Die Aussicht auf Ferien daheim machen Angst vor Pfingsten und den Sommerferien.

Fünf Draußen-Regeln für alle, die unsere Wanderungen nutzen

Rücksichtnahme und Mitdenken war noch nie so wichtig, wenn wir nicht wollen, dass Natur und die Toleranz von Anwohnern oder anderen Betroffenen ernsthaft Schaden nehmen. Auf eure Kooperation hoffen wir, um uns auch in Zukunft gemeinsam in der Natur erholen zu können.

Gott schütze unsere Heimat – und Du!

Man muss nicht unbedingt an Gott glauben. Rücksichtnahme, um unsere Natur zu schützen und ein gegenseitig gutes Auskommen zu haben, reicht vollkommen. Dafür stellen wir euch unsere Wanderungen auch gerne weiterhin kostenlos zur Verfügung. Befolgt dafür bitte folgende fünf Hinweise:

1. Parkt nicht auf privatem Grund oder dort, wo ihr eine Durchfahrt versperrt

Bei einigen unserer Wanderungen fällt das Parkplatzangebot eher knapp aus. Ist das Parkplatzangebot ausgeschöpft, habt ihr leider Pech gehabt. Entweder ihr sucht euch in einiger Entfernung einen anderen geeigneten Platz, oder ihr disponiert um. Sich einfach auf Privatgrund und Hofeinfahrten zu stellen sowie als Assi-Kirsche die Zufahrt zu behindern, ist absolut keine Option!

2. Nehmt’s euren Müll bitte ausnahmslos nach Hause mit!

Ein verschließbarer Müllbeutel im Rucksack ist Gold wert und im zusammengefalteten Zustand klein genug um immer dabei zu sein. Damit sammelt ihr Karma-Punkte und vermeidet hoffentlich im nächsten Leben nicht als Assel wiedergeboren zu werden. Noch mehr Karma-Punkte gibt es, wenn ihr Müll von anderen mit nach Hause nehmt. Lest auch gerne hierzu unseren Artikel zur Aktion Saubere Natur #wito (walk in trash out).

3. Auf den beschriebenen Wegen bleiben und keine eigenen Trails und Abkürzungen fräsen

4. Hunde im Naturschutzgebiet und dort an die Leine nehmen, wo Gras für Viehfutter gemäht wird

Infizieren sich Kühe, Pferde, Schafe oder Ziegen mit den Parasiten Neospora caninum aus dem Hundekot, kann es zu Fehlgeburten, Missbildungen oder die Geburt lebensschwacher Kälber führen. Nachvollziehbar, wenn Bauern auf freilaufende Hunde in ihren Wiesen barsch reagieren.
Im Naturschutzgebiet und in Wildruhezohnen gibt es ebenfalls die Regel, dass Hunde an die Leine müssen.

5. Sich unterwegs ruhig und achtsam verhalten, so dass Natur, Tiere, Anwohner und andere Wanderer nicht gestört werden.

Pflückt im Naturschutzgebiet keine Pflanzen für euren Blumenvase daheim. Ausgegraben wird erst recht nichts. Genießt den Ort, an dem ihr für die Brotzeit rastet und bedenkt, dass ihr nicht allein seid.

Drei Tipps zur nachhaltigeren Tourenauswahl

1. Meidet die Standard-Wanderungen am Wochenende

Ihr habt gehört, dass es an den Osterseen oder am Walchensee schön sein soll? Richtig gehört, leider haben das viele andere Menschen auch. Geht davon aus, dass wenn ihr nicht zu den ersten Besuchern am Morgen gehört, keinen Parkplatz mehr bekommt und wie die Lemminge hintereinander um den See lauft. Wir empfehlen …

  • besser die Tour und Besuch unter der Woche einplanen,
  • ganz früh, oder bewusst am späteren Nachmittag starten,
  • bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 50% starten. Wenn ihr Glück habt bleibt es schön. Auf jeden Fall werden 70% der Besucher von der Prognose abgeschreckt, nass zu werden.

2. Antizyklisch verhalten

Besonders viel Rambazamba ist los, wenn unter der Woche schlechtes Wetter war und es am Sonntag endlich wieder die Sonne scheinen soll und alles Richtung Süden in die Berge fährt. Oder natürlich an Feiertagen. Meist ist ab 10:00 Uhr die Autobahn dicht und am Abend steht ihr bei der Rückfahrt ebenfalls im Stau. Besser eine Wanderung im Westen/Osten oder im Norden aussuchen, wo es viel leerer sein wird. Dort ist es auch sauschön!

3. Teilt euch ein Auto oder fahrt öffentlich

Nutzt entsprechend der Corona Regeln entweder die öffentlichen Verkehrsmittel oder teilt euch ein Auto. Das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern meist auch lustiger, wenn nicht unbedingt bequemer. Über kurz oder lange führt daran eh kein Weg daran vorbei.

Danke für eure Unterstützung!

Helmut und Gitta
Hurra, draußen!

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.