Kaipara-Green-Trail: Höhenwanderung von St. Jakob / Fieberbrunn im Tal auf die Rohreralm

12 Kilometer, 755 HöhenmeterKarte

Ist eine intakte Natur selbstverständlich? Die Antwort ist rein rhetorisch und lautet eindeutig nein. Die schöne Höhenwanderung von St. Jakob in Haus zur Rohreralm lässt sich nicht nur ausgezeichnet mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchführen, sondern hält noch tolle Ausblicke auf die Loferer Steinberge oder zur Buchsteinwand mit dem Jakobskreuz bereit. Außerdem haben wir vom Hüttenwirt Maxi Foidl erfahren, wie er auf 1260 Höhenmetern den Klimawandel wahrnimmt und was das für einen nachhaltigen Alm- und Hüttenbetrieb bedeutet.

Werbung: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Kaipara und auf Einladung des Tourismusverbands Pillerseetal

Das erwartet euch unterwegs zur Rohrer Alm

  • Von St. Jakob in Hut windet sich der Weg zur Lehrbergalm. Toller Blick auf die Loferer Steinberge (wenn sie nicht im Nebel sind). Hangseitig gehts über die Schartenalm nach Gestberg und über Tennhäusel weiter und rauf zur Rohreralm. Die Tour endet in Fieberbrunn am Bahnhof.
  • Die Höhenwanderung von St. Jakob in Haus bewältigt in Summe 755 Höhenmeter auf 12 Kilometer. Dafür sind 4:40 h Gehzeit einzuplanen. Ich würde sie als mittelschwer bezeichnen, da die Wegabschnitte zwischenzeitlich durchaus Trittsicherheit erfordern. Die Steigung ist selten fies. Die Höhenmeter verstecken sich über die Distanz im steten rauf und runter. Gutes Schuhwerk ist erforderlich, Wanderstöcke empfehlenswert.
  • Die Ausschilderung des Weges ist unterwegs nicht optimal. Besser mit Beschreibung und Karte den Weg bestimmen.
  • Einkehren könnt ihr auf der Rohreralm, die für ihre üppigen Jausenbrettel bekannt ist.

Nachhaltiger in der Region Pillerseetal / Kitzbüheler Alpen

Spricht man vom Pillerseetal, versteht man darunter heute nicht nur das Gebirgstal in den Kitzbühler Alpen und dem gleichnamigen See. Gemeint ist die Region mit mehreren Seitentälern und den Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee und Waidring. Es befindet sich im Nordosten von Tirol an der Grenze zum Bundesland Salzburg und zu Bayern, zwischen der Waidringer Steinplatte und den Loferer Steinbergen. Pillerseetal im Web

  • Das Angebot nachhaltiger (Tourismus)-Angebote im Lebensraum PillerseeTal wird zunehmend größer. Die Initiative „Autofrei im Pillersee Tal“ ermöglicht es, mit Gästekarte das Angebot des gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehrs zu nutzen. Eingeschlossen, ist auch der kostenlose Bahnhofshuttle bis zu Unterkunft und zurück. Autofrei in PillerseeTal
  • Das Österreichische Umweltzeichen bietet „Konsumenten eine Informationsgrundlage für umweltfreundliche Kaufentscheidungen“. Unsere Frühstückspension Haus in der Sonne erhielt übrigens als erstes Haus im Pillerseetal diese Auszeichnung.

So kommt ihr mit Bahn oder Auto nach Fieberbrunn / St. Jakob in Haus

  • Anfahrt mit Bahn und Bus: Fieberbrunn liegt an der Bahnlinie von Wörgl im Inntal nach Zell am See. Wer sein Ferienquartier im Pillerseetal hat, bekommt mit der Gästekarte im Pre-Check-In auch eine kostenlose Bus- und Zugfahrkarte. Von Bahnhof oder aus dem Ortsbereich Fieberbrunn bringt euch der Bus 8301 nach St. Jakob in Haus. Zu den Fahrplänen
  • Anfahrt mit dem Auto: Natürlich könnt ihr auch mit dem Auto nach St. Jakob fahren, aber dann müsst ihr dennoch mit dem Bus oder zweitem Fahrzeug das Auto holen. Wenn es das ist, findet ihr am Sportplatzweg einen Parkplatz (Google-Link).

Von St. Jakob in Haus über die Lehrbergalm zur Schartenalm wandern

Als wir in St. Jakob starten liegen die Wolken noch tief im Tal. Wir sind zu dritt. Uns begleitet Andreas von Gipfelfieber, der nicht nur die Tour organisiert hat, sondern auch unser Pfadfinder ist (yeah, einfach mal loslassen können). Außerdem ist er Fotograf und will uns ordentlich scheinen lassen.

  • Wir verlassen die Dorfdurchgangsstraße links der Kirche, zwischen dem Gasthaus zur Post und dem Gemeindehaus. Es geht zunächst 200 Meter entlang der Pfarrgasse, ehe es an der zweiten Abzweigung am Wegweiser halbrechts nach oben geht. Bei Abzweigungen auf dem Hauptweg bzw. rechts geblieben. Nach zwei engen Kurven öffnet sich der Wald. Hinter dem Schuppen links abgebogen und dem Pfad nach oben gefolgt, ehe er auf einen Fahrweg trifft. Auf diesem gehts rechts und weitgehend flach 500 Meter bis zur Lehrbergalm auf 1230 Höhenmeter.

Blick zu den Loferer Steinbergen im Osten und hinunter ins Tal zum Pillersee. Die Wolken reißen auf und blauer Himmel zeigt sich.

  • Von der Lehrbergalm wendet sich der Wirtschaftsweg links in den Wald. Er führt in einigen Serpentinen rechts um den Schartenkogel zur Schartenalm auf 1330 Höhenmeter. Schöner ist der Fußpfad, der bei der Lehrbergalm links des Wirtschaftwegs zwischen den Bäumen verschwindet. Wir wandern links, leicht ansteigend 600 Meter um den Berg herum, eher wir die Alm erreichen.

Kaipara Merino Sportsware meets Green Trails

Kaipara aus Allmannshofen nahe Donauwörth ist eine bayerische Sport- und Freizeit-Marke, die dem ethischen Anspruch umweltbewusster Kunden gerecht wird. „Grün denken, grün leben“, bedeutet nach der Kaipara Philosophie, dass beste neuseeländische Merinowolle aus tiergerechter Haltung in Deutschland produziert wird.

Merinowolle hat die außergewöhnliche Fähigkeit thermoregulierend auf die Haut einzuwirken. Das Wollfett Lanolin in der Wolle verhindert Geruchsbildung und hat somit eine geruchsneutrale Wirkung, weil es ein Mikroklima schafft, in dem sich Bakterien nicht wohlfühlen und sich nicht vermehren. Die Wolle besitzt eine Isolationsfähigkeit, die bei Hitze kühlt und in der Kälte wärmen kann und der Tragekomfort ist unglaublich angenehm und kratzt nicht. Kaipara-Website

Die Kaipara Green Trails führen Blogger und so auch Hurra, draußen zu nachhaltig bewirtschafteten Berghütten, die sich für den Umweltschutz einsetzen, und die darüber berichten.

Weiter von der Schartenalm über Gerstberg nach Tennhäusel

  • Achtung: Der Weg ist hier schwer ersichtlich. Er führt vom Wegkreuz links absteigend in den Wald. Auf die Markierungen am Boden achten. Dieser Wegabschnitt ist etwas schwieriger gangbar und felsig absteigend. Nach 400 Metern öffnet sich der Wald und wir sehen über St. Jakob in Hut nach Fieberbrunn. Der Wildseeloder dahinter verschwindet in den Wolken.
  • Der Pfad wird zum rustikalen Fahrweg, auf dem wir etwa 500 Meter entlang des Hangs abwärts wandern, ehe er auf einen Wirtschaftsstraßerl in einer Kehre stößt. Achtung: Obwohl als Sackgasse gekennzeichnet, für wenige Meter dem Weg gefolgt, da hier links und unscheinbar der Fußpfad in den Wald abzweigt und danach auf eine offene Weide trifft. An nächster Gelegenheit links abgebogen und zum Weiler Gerstberg spaziert. Der Zufahrtsstraße bis zur nächsten Kehre gefolgt und dem Wanderweg geradeaus etwa 900 Meter nach Tennhäusel gewandert. Hinweis: Da der Weg zwar vorhanden ist, in der Karte aber nicht eingezeichnet ist, den GPX-Track nur als Orientierung betrachten.

Finaler Aufstieg zur Rohreralm

  • Von Tennhäusel dem Weg von der Kehre in den Wald gefolgt. Er führt in einem Linksbogen in den Talkessel unterhalb der Rohreralm, wo er auf den Wirtschaftsweg stößt, der zur Rohreralm führt. Von hier geht es nur noch aufwärts, nämlich erst einmal 170 Meter auf gutem Untergrund, um sich nach der ersten Rechtskehre zu entscheiden, wie man weiterlaufen möchte. Lieber den Fahrweg nach oben nehmen, oder den steileren, aber auch kürzeren Fußsteig? Auf den Wegweiser achten.
  • Wir haben uns für den steileren und direkten Weg entschieden. Etwa 200 Höhenmeter sind es bis zur Rohrer Alm.

Rohrer-Alm (1260 Höhenmeter)

Die Rohrer-Alm auf der Sonnenseite des Tales ist nicht zu übersehen. Das Rot-Weiß-Rote-Windrad ist ihr auffälliges Wahrzeichen. Wie alt sie ist, lässt sich nicht genau sagen, doch es sind mehrere hundert Jahre. Wir haben uns mit dem Hüttenwirt Maxi Foidl verabredet, der vor einigen Jahren beschloss, seinen Medienjob an den Nagel zu hängen, um die Familienalm zu bewirtschaften, wenn auch als Gastgeber für hungrige und durstige Wanderer. Er erzählt uns, dass „Hütten genutzt werden müssen, da sie ansonsten schnell verfallen“. Dass die Alm gerade einen Halter benötigte, hat ihm die Entscheidung leichter gemacht. „Hier oben freut man sich wieder über die kleineren Dinge“.

Strom macht das Leben leichter und der kam als Erstes auf einer Kraxe und mittels einer Auto-Batterie auf den Berg. Abhilfe von dieser schweißtreibenden Zwischenlösung wurde vor 40 Jahren durch Maxis Vater geschaffen, der nach vier Versuchen endlich ein funktionierendes Windrad auf dem Berg installierte. Heute sorgt zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage, dass der Strom nicht nur für den Eigengebrauch, sondern auch für den Gastbetrieb reicht. Das Wasser wird von einer Quelle in der Nähe mittels einem „Hydraulischen Widder“ in einen Speicher gepumpt. Doch der Klimawandel macht sich auch im Gebirge bemerkbar. Mangelnder Regen lässt das Wasser nur noch in Maßen sprudeln. Trotzdem muss die Erosion rund um die Alm im Auge behalten werden.

Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten varieren nach Jahreszeit. Bei Schlechtwetter geschlossen, Telefon: 0043 660 2340815

Abstieg von der Rohreralm zum Bahnhof Fieberbrunn

  • Nach der ordentlichen Brotzeit wandern wir diesmal den Wirtschaftsweg bergab. Die Beschreibung ist denkbar einfach: Immer auf dem Hauptweg bleiben. Im Talkessel, vorbei am Pfad, den wir von Tennhäusel herübergekommen sind, Richtung Fieberbrunn gewandert. Ab hier gehts 1,7 Kilometer, beinahe ebenerdig, bis zu den ersten Siedlungshäusern vor Fieberbrunn. Unterwegs wurde der Kiesweg zur kleinen Teerstraße, die sich durch den Weiler Wall schlängelte. 220 Meter weiter
  • Vor der Bahnunterführung den Weg 300 Meter links der Gleise folgen. Durch die Unterführung ist der Bahnhof nur noch 250 Meter entfernt.

Credits to Andreas Gruhle von Gipfelfieber für die großartige Fotounterstützung!

Wanderkarte Pillerseetal

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.