Such Dein Schnitzel im Wald: Gebackener-Parasol

Pilze, oder wie man in Bayern sagt “Schwammerl“ sind ja nicht jedermanns Sache. Ich mochte sie schon immer, am Meisten aber das Sammeln. Mein Vater war passionierter Schwammerlsucher, der zur Saison im September  Oktober schon mal mit dem ersten Licht in den Wald geradelt ist, um den Anderen die Stein- oder Maronen-Pilze wegzuschnappen. Fundplätze sind die letzten Familiengeheimnisse, die nicht geteilt werden. Die Pilze wurden getrocknet und Weihnachten gab’s immer eine Schwammerlsuppe.

Mit Tschernobyl war aber erst mal Schluss. Wir haben die Schwammerl nur noch wehmütig angesehen, besonders als die letzten Trockenpilze aus der Pre-Tschernobylzeit aufgebraucht waren.

Heute essen wir hin und wieder Schwammerl, wenn wir welche auf unseren Wanderungen neben dem Weg sehen, aber eher selten. Am häufigsten finden wir so nebenbei den Parasol. Er ist ein unglaublich leckerer Schwanmerl, der schon durch seine bloße Größe auffällt. Und jetzt kommt’s. Hau den kompletten Schirm in die Pfanne und du hast ein veganes Schnitzel,  was sogar Pilzgerichthasser an der Nase herumgeführt. Probiert es mal aus, wenn ihr Euch verstrahlen wollt. Hierzu schreibt das Bundesamt für Strahlensicherheit, „dass wenn wild wachsende Speisepilze in üblichen Mengen verzehrt werden, ist die zusätzliche Strahlenbelastung zwar vergleichsweise gering, aber vermeidbar.“ Aufgrund der Tiefenverlagerung und des radioaktiven Zerfalls werden die Aktivitätswerte in Pilzen und Wildbret in den nächsten Jahren allmählich zurückgehen. Ob Schmankerl oder nicht, entscheidet ihr.

Gemeiner Riesenschirmling, Parasol oder Riesenschirmpilz

Der Parasol ist laut Wikipedia eine Pilzart, die mit dem Champignon verwandt simd (Agaricaceae). Nachdem „Aufschirmen“ erreicht er eine Breite von 12-30 cm. Der Stil wird 15 -40 cm lang und bis zu 2,5 cm dick und ist an der Basis knollig und etwa 4-5 cm dick. Der gemeine Riesenschirmling ist in fast allen Waldgesellschaften auf lehmigen, frischen Böden von Juli bis November anzutreffen.

Rezept

  • 1 Parasol
  • 1 Ei
  • 150 g Paniermehl
  • Butter für Pfanne

Letztendlich entscheidet die Größe des Schirmes, wie viel Mehl / Eier ihr verwendet.

  • Zuerst den Schirm von Stiel befreien und säubern (haut nicht abziehen)
  • Den Pilz wie ein Schnitzel panieren, indem man ihn erst in gequirltem Ei und danach in Paniermehl wendet. Den Vorgang beidseitig  wiederholen und in einer Pfanne in Butter herausbraten
Guten Appetit!
(Solltet ihr am Abend leuchten, wisst ihr woher es kommt)

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.