Wanderung von Waakirchen nach Marienstein im Tegernseer Land

Es ist kaum vorstellbar, dass einst im kleinen Marienstein zwischen Gmund am Tegernsee und Waakirchen zwischen 1904 und 1962 vier Millionen Tonnen Pechkohle gefördert wurden. Heute rauchen keine Schlote mehr und die Eisenbahn bläst keinen Rauch in die Luft. Wir entdecken nur noch einige Überbleibsel der alten Industrieanlagen zwischen ganz viel Natur. Gott sei Dank, denn die Gegend unmittelbar am Übergang zu den Bayerischen Voralpen hat alles, um nach einer stressigen Woche Ruhe und Abwechslung zu erfahren.
Das erwartet euch zwischen Waakirchen und Marienstein
Charakter
Rundwanderung durch das Tegernseer Land mit historischem Bezug zum ehemaligen Kohlebergbau in Marienstein. Vorwiegend auf unasphaltierten Wirtschaftswegen, Wald- und Wiesenpfaden, die bei Regen matschig werden können. Am Anfang und Ende flach, im Mittelteil mit Schatten. Ein kurzer, steiler Anstieg (50 Höhenmeter) zur ehemaligen Abraumhalde, nicht für Kinderwagen geeignet. Festes Schuhwerk empfohlen.
Tourendetails
- 10 Kilometer, 2,5 bis 3 Stunden, 140 Höhenmeter
- Mittelschwere Wanderung: Eine abwechslungsreiche Tour mit sanften Anstiegen, die sich für Wanderer eignet, die eine moderate Herausforderung suchen. Ideal für Natur- und Geschichtsinteressierte mit Interesse an alten Bergwerksrelikten.
Mehr Informationen zu den Wanderklassen und ähnlichen Touren mit vergleichbarer Länge und Anspruch gibts hier: Wanderungen für jedes Fitnesslevel in und um München
Besonderheiten
- Historische Relikte des Bergwerks Marienstein mit Bergbaudenkmal
- Schöner Aussichtspunkt von der ehemaligen Abraumhalde ins nördliche Isartal
- Im schattigen Bachtal des Festenbach freut sich der Hund auf das Wasser und ihr auf eine Kneippeinlage
- Der herrliche Kirchturm von Waakirchen weist euch am Ende den Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Einkehrmöglichkeiten
- Hoppebräu in Waakirchen (Brauereigastronomie mit Craft-Bier und regionalen Speisen)
- Ristorante San Martino in Waakirchen (italienische Küche)
- Keine Einkehrmöglichkeiten unterwegs. Unterwegs gibt’s ab und an ein Bankerl oder eine Wiese, daher Brotzeit mitnehmen
So kommt ihr mit dem Auto nach Waakirchen
- Anfahrt mit dem Auto: Über die A8 braucht ihr ab München Ramersdorf nach Waakirchen (~45 Kilometer) – je nach Verkehr – zwischen 30 und 50 Minuten. Nutzt die Ausfahrt 97 Holzkirchen und folgt der B318 Richtung Tegernsee. An der Ampel bei der Kreuzstraße rechts nach Waakirchen fahren. Am Ortseingang links in die Rathausstraße einbiegen, wo ihr euch z.B. einen Parkplatz suchen könnt. Alternativ könnt ihr es am markanten Denkmal etwas weiter in der Ortsmitte versuchen.
- Anfahrt mit Bus und BoB: Nach Waakirchen kommt man mit der BOB nach Bad Tölz und von dort mit dem Bus 9557 zum Rathaus Waakirchen. Schnelle Verbindungen brauchen 1:15h Minuten.


Losgewandert in Waakirchen nach Marienstein
- Auf gehts! Vom Rathaus Waakirchen wandern wir zunächst knapp hundert Meter auf der Tegernseer Straße nach links. Nachdem wir das letzte Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite erreicht haben, folgen wir dort dem Feldweg Richtung der verheißungsvollen Vorberge. Durchgeatmet und aufgepasst: in 400 Metern gehts links auf dem etwas unscheinbaren Wiesenpfad weiter.
- Im Bogen am malerischen Bauernhof und der Kapelle vorbeigelaufen. Dahinter den Zufahrtsweg gekreuzt und 100 Meter bis zur nächsten Straße gewandert. Hier links abgebogen und bis zur Mariensteiner Straße marschiert.
Etwa auf halber Strecke queren wir übrigens den einst 4,5 Kilometer langen Gleisabschnitt der ehemaligen Werksbahn vom Bergwerks Marienstein zum Anschluss in Schaftlach. Von 1905 bis 1962 schnaufte hier eine Württembergische T 3 Lokomotive. Danach wurde der Bahndamm erstaunlich gründlich zurückgebaut. Auf dem Google-Satellitenbild kann man Verlauf der Trasse in der Wiese noch etwas erkennen.




- Auf der anderen Seite der Mariensteiner Straße folgen wir der kleinen Teerstraße knapp 300 Meter. Rechts und links der Straße wachsen die Bäume moosbewachsen und schief in die Höhe. Gut, dass es nicht dunkel ist. Vor dem zugewachsenen Bauernhof rechts abgebogen und 400 Meter dem beschaulichen Wiesenweg geradeaus bis zum Ende gefolgt. Ein Bankerl lädt zwischendurch für eine Rast oder eine schnelle Brotzeit ein.
- Der kleinen Anliegerstraße links für 400 Meter gefolgt. Vorbei im Knick am Siedlungshaus und weiter bis zum Wald spaziert. Hier zweigt alsbald rechts ein Wirtschaftsweg ab, der hinunter zum Festenbach führt. Schnell im Talgrund angekommen, erneut rechts geblieben und dem Bachlauf aufwärts 500 Meter bis zur Mariensteiner Straße gewandert. Eine schöne Gelegenheit im Sommer die Beine kurz ins Wasser zu hängen. Zumindest die eines Hund, sollte euch einer begleiten.
- Die Mariensteiner Straße etwa auf Höhe des Ortschildes gequert. Hier fällt rechts der weiß leuchtende Stein der ehemaligen Abraumhalde auf.
Abstecher mit Fernblick oder lieber ohne Steigung gewandert?
- Leicht durch Marienstein spaziert: 550 Meter im leichten Linksbogen entlang der Hauptstraße bis zum Karl Lechner Weg gehen. Hier rechts einbiegen und am Ende 200 Meter dem Fußweg bis zum Bergbaudenkmal wandern.




- Mit Anstieg zum Aussichtspunkt spaziert: Dem Wirtschaftsweg rechts um das erste Haus gefolgt. Am Waldrand den Schlagbaum umschritten. Der Streckenverlauf führt ansteigend 250 Meter bis zu einer großen Halle. Ungeübte kommen zwischendurch ins Schnaufen. Zum Aussichtspunkt geht es über einen versteckten Fußpfad hinter der Halle. Am leichtesten gelingt der etwas schlecht sichtbare Zustieg am südwestlichen Ende nahe dem Wald. Er biegt zwischen den Bäumen rechts ab, führt dort um die Halle herum und erreicht in 200 Meter die Abbruchkante.
Der Zementmergel aus der Grube hat hier den Boden wie einen Felsen verfestigt. Dennoch ist es grün und der Ausblick klasse. Der Ortskundige erkennt zur linken Seite die Hänge des Isartals und jede Menge Wald. Ein schöner Ort zum Rasten und nicht sofort weiterzuhasten.
- Zurück nach Mariental und dem Kohlebau-Denkmal führt diesmal der Weg zunächst westlich (rechts) der Abbruchkante. Am Ende rechts dem Pfad absteigen und 30 Meter weiter, dem rustikalen Fahrweg links 120 Meter bis ins Tal gefolgt. Das Kohlebau Denkmal ist auf dem Fußweg rechts nach 110 Meter erreicht.
Von Marienstein nach Waakirchen zurückgewandert
- Vom Bergbaudenkmal folgen wir dem Fußweg entlang des Gewerbegebietes. Kurz vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude kann man links einen Abstecher zur Bergwerkskapelle machen. Ein verwittertes Schild weist die Richtung.
- Am Bus-Wendekreis rechts dem Weg etwa 250 Meter in den Hangwald gewandert. Danach halbrechts gehalten und den sanften Anstieg weitere 150 Meter gelaufen.
Die Runde abkürzen oder einen Wald-Wiese-Schlenker machen?
- Wer die Runde abkürzen möchte, geht 1,4 Kilometer weiter durch den Wald bis er am Ende rechts den Wegweiser nach Waakirchen sieht.
- Abwechslungsreicher Wald-Wiese-Schlenker: Rechts abgebogen und danach in 100 Metern gleich in den Waldpfad links. Er führt etwa 550 Meter in nordöstlicher Richtung, wo er am Ende in einen geschotterten Waldweg mündet. Hier links abbiegen.




- Der Waldweg führt 650 Meter in schöner Wald – Wiese – Wald – Wiese-Abwechslung nach Osten, ehe er auf einer Lichtung halbrechts vor uns als schmutziger Pfad erneut in den Wald eintaucht. Da es kurz vorher geregnet hat, ist der Boden ziemlich matschig. Zum Glück lässt sich dieser mit Finesse umgehen. Eine freundliche Lichtung öffnet sich alsbald in 100 Metern, wo der Wiesenweg entlang des Waldrands gegenüber auf den Wirtschaftsweg trifft. Rechts abbiegen.
- Ähnlich abwechslungsreich mäandert der Weg zwischen Wald und Wiese hin und her, bevor er am Ende auf den Weg nach Waakirchen trifft.
Dem Kirchtum nach Waakirchen folgen
- Ob abgekürzt oder nicht. Am Ende des Weges geht es rechts nach Waakirchen, erst ein Stückchen durch den Wald, dann unter freien Himmel. Der eindrucksvolle Zwiebelturm der Waakirchner Pfarrkirche zeigt uns das Ziel. 1,2 Kilometer wandern wir geradeaus, dann an der Wegmündung kurz vor Waakirchen 100 Meter nach links. Wer Adleraugen hat, bemerkt nordöstlich und nahe dem Wald den Belüftungsturm des ehemaligen Bergwerks (siehe Karte). Der Kirchturm ist jetzt als Ziel nicht mehr geeignet. Zum einen, da er nicht mehr zu sehen ist, und zum anderen, da er uns in die Irre leitet und nicht zum Rathaus (solltet ihr in der Nähe geparkt haben). Halbrechts abgebogen sind die ersten Siedlungshäuser in 350 Metern erreicht. Das Ortszentrum am Kriegerdenkmal ist der Straße folgend nur 230 Meter.
- Den Parkplatz oder die Bushaltestelle findet ihr sicher von alleine.




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Wanderkarte Waakirchen Marienstein
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