Wir lieben den südlichen Starnberger See! Die Berge sind hier bereits ordentlich nah und der Blick über das Wasser lässt sein Ende bei Seeshaupt erkennen. Bei Ammerland ist das gegenüberliegende Bernried zum Greifen nahe und die Türme des Klosters ein weit sichtbares Zeichen des barocken Bayerns. Genau dahin führt uns diese Wanderung, nämlich an den See und in das sanft hügelige Hinterland bei Münsing. Eine Genusstour mit Biergarten und Bademöglichkeit im Sommer.
Das erwartet Euch zwischen Münsing und Ammerland
- Einfache Wanderung ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Für die Tour von 11 Kilometer solltet ihr etwa 2,5 h reine Gehzeit einplanen. Mit Anfahrt und Pausen ist ein guter Nachmittag schnell vorbei. Die Tour führt über naturnahe Wald- und Wirtschaftswege und innerorts und in Seenähe auf asphaltierten Straßen mit wenig Verkehr.
- Wiese, Wald und See koexistieren bei dieser Wanderung in angenehmer Weise. Langweilig wird es nicht, da es immer etwas zu entdecken und erleben gilt. Zum Beispiel in Münsing (Abstecher) den Loriot-Brunnen, den herrlichen Uferabschnitt bei Ammerland (Bademöglichkeit), oder die eindrucksvollen Villen in der Seestraße.
- Einkehrmöglichkeit bei der Fischerei Sebald in Ammerland (toller Garten, leckere Fischsemmeln), der Altwirt oder die Pizzeria Ristorante Pinocchio am Sportplatz in Münsing.
- Noch mehr Wanderungen rund um den Starnberger See findet ihr hier auf unserem Blog
So kommt ihr mit dem Auto und öffentlich nach Münsing
- Anfahrt mit dem Auto: Vom Luise-Kisselbachplatz zum Parkplatz in 82541 Münsing zum Hartlweg 15 (Google Map), braucht es über die A95 bei flüssigem Verkehr 25 Minuten. Nehmt die Ausfahrt 6 Wolfratshausen.
- Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Dauer der Anfahrt kommt auf den Wochentag an. Zum Beispiel am Sonntag benötigt die Fahrt vom Hauptbahnhof nach Münsing 1:05h. Erst mit der S6 nach Starnberg Nord fahren, dann weiter mit dem Bus 961 nach Münsing zum „Am Kirchberg“(Google-Map).
Anschluss zur beschriebenen Wanderung: Von der Bushaltestelle rechts am Loriot-Denkmal vorbei bis zur Straße „Am Kirchberg“ gegangen. Links abgebogen. Vor der Kirche rechts gehalten und diese umrundet. Die Hauptstraße gequert gegenüber auf Straße „Am Labbach“ gefolgt. An der Feuerwehr vorbei und danach rechts auf dem Feldweg hangaufwärts aus Dorf spaziert. Oben rechts abgebogen.
Von Münsing über Weipertshausen nach Ammerland gewandert
- Der Sportplatz von Münsing liegt am südwestlichen Ortsende von Münsing. Nach dem Parkplatz am Hartlweg rechts dem ansteigenden Feldweg gefolgt. In 200 Meter an der jungen Linde lädt eine Outdoor-Liege zu einer verfrühten Rast ein. Wir begnügen uns mit einem Blick zum nahen Münsing.
Für einen Abstecher zum Loriotbrunnen rechts abgebogen. Er befindet sich 100 Meter östlich der Kirche (hin und zurück 1,6 Kilometer). - Ansonsten dem Weg geradeaus folgen und die Straße nach Ammerland gequert (~400 Meter).
- Am Fußweg links weiterspaziert. Wir gehen an der Einfahrt zu den Siedlungshäusern geradeaus in den Fasanerieweg. Nach 40 Metern rechts abgebogen. Das letzte Anwesen lassen wir in 150 Metern hinter uns. 1,8 Kilometer sind es bis nach Weipertshausen. Die Richtung nach Norden halten wir stets ein und überqueren wenige Zugfahrtsträßchen zu Privatanwesen. Rechts in einiger Entfernung die Wolfratshauser-Straße. Sanfte Hügel, viele Wiesen und Wald begleiten uns. Kurz vor Weipertshausen ein Bankerl. Fast zu schön, um einfach vorbeizugehen. Wenig später endet der Weg. Links abgebogen.
- Ab Weipertshausen geht’s schnurstracks Richtung Starnberger See. Der Weg führt erst 900 Meter durch Weideland, dann alsbald 1,5 Kilometer durch das Herrenholz. Freundlicher Mischwald. Wir bleiben immer auf dem Hauptweg.
Rechts des Weges entdecken wir im Wald einen riesigen Findling. Die Inschrift: Waidmannsdank Konrad Albert Friedrich Franz Graf v. Pocci. *18.12.1904 – +30. 04.1985. Der Verstorbene war der Urenkel des „Kasperlgrafs“ Franz von Pocci. Am Pocci-Schloss werden wir später noch vorbeiwandern.
- Der Weg stößt in Ammerland auf die Nördliche Seestraße. Von hier ist der Wirtsgarten der Fischerei Sebald einen Steinwurf im Süden nicht zu übersehen. Eine Einkehr ist bei schönem Wetter Pflicht!
Von Ammerland über die Seestraße zurück nach Münsing gewandert
- In Münsing folgen wir der nördlichen Seestraße nach Süden. Aufgepasst, hier herrscht Autoverkehr! Vorbei am Schloss Ammerland, das wir nur von seiner weniger attraktiven Seite erkennen. Wo die Ammerlander Hauptstraße auf die Seestraße trifft, ändert sich – unweit des Hotels am See – der Straßenname auf Südliche Seestraße. Hier befand sich einst der Dampfersteg. Von hier hat man erstmalig einen schönen Blick auf den Starnberger See.
- 850 Meter sind es an der Uferstraße bis zum Ammerlander Segelclub. Dahinter kommt man ungehindert ans Wasser. Bis dahin staunen wir über die herausgeputzten und erstaunlich schäbigen Häuser.
Villa von Max
Die Villa von Max gehört leider zur schäbigen Kategorie. Das Künstlerhaus von Gabriel von Max aus dem Jahr 1876/77 soll laut Eigentümer durch ein neues ersetzen werden, was allerdings nicht im Sinne des Denkmalschutzes ist. Jetzt verrottet das Haus langsam und passt zunehmend zu den allegorisch-mystischen Bildern des Malers. Als Geisterhaus hat es die Villa in diverse Bücher geschafft, die dem Künstler als Spiritist Zugang in die Welt der Toten zuschreiben.
- Hinter dem Segelclub laufen wir auf den Ufersteinen. Besonders schön ist die Stimmung im Nachmittagslicht an einem sonnigen Herbsttag. Wir lassen Steine springe und blicken über den See zum Kloster Bernried. Der See hat hier seine breiteste Stelle (5,55 Km).
- Nach 400 Metern weisen Zäune zurück auf die Straße. In weiteren 200 Metern biegen wir am Anwesen bei der „Seeleiten 10“ links in einen Wirtschaftsweg ab, ehe die Uferstraße den Salchstattbach überquert.
- Bereits nach 500 Metern lassen wir den jungen Mischwald hinter uns, ehe wir an Weiden vorbei das Anwesen Reichenkamm erreichen. Wir queren die Einöde. 100 Meter dahinter links auf den Feldweg abgezweigt. Er erreicht in knapp 450 Metern den Wald. Erst einen kurzen Linksbogen beschreibend, stößt er in 800 Metern nach einer weiten Rechtskurve auf eine Weggabelung. Hier halbrechts/geradeaus weitergehen. Die ersten vereinzelten Siedlungshäuser von Münsing kommen nach 400 Metern. Dem Hartlweg geradeaus folgen. Der Parkplatz am Sportplatz ist nicht mehr weit!
- Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, biegt auf den Feldweg vor dem Parkplatz links ab. Die Runde schließt sich an der Linde mit der Outdoorliege. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Entspannen. Ab hier zurück wie gekommen.
Loriotbrunnen am Dorfplatz in Münsing
Während die Busfahrer direkt am Loriotbrunnen ihre Wanderung starten, müssen die Autofahrer einen Abstecher machen. Der Brunnen liegt am Dorfplatz, etwa 100 Meter östlich der Kirche. Zu erreichen entweder über die Straße „Am Kirchberg“ oder die Schmiedgasse (Google Maps). Die Gemeinde hat 2017 zur Erinnerung an ihren Ehrenbürger Vicco von Bülow den Brunnen „Zwei Herren im Bad“ mit Herrn Dr. Klöbner und Müller Lüdenscheidt errichtet.
Der Bildhauer Max Wagner aus Starnberg schuf die Skulptur. Er ist auch der Künstler hinter der Oskar-Maria-Graf-Statue in Aufkirchen sowie dem „Sigi Sommer“ in der Münchner Fußgängerzone.