Schliersee Wanderung zur Ruine Hohenwaldeck und Seeumrundung

Wanderung 10,3 oder 5,5 KilometerKarte

Diese Wanderung zur Ruine Hohenwaldeck und weiter um den Schliersee  sind Gitta und ich erstmals im Februar gegangen. Es war Winter, das Wetter grau und der Abstieg von der Burg eine unangenehme Rutschpartie. Mit dem ersten Grün im Jahr haben wir es erneut versucht und waren begeistert.
Was übrigens super ist: Der Schliersee und somit der Ausgangspunkt der Wanderung ist von München mit Auto und Bahn unkompliziert zu erreichen.

Das erwartet dich auf der Wanderung um den Schliersee

  • Schöne und „leichte“ Genussrunde mit 209 Höhenmetern über dem See, die im Frühjahr ein guter Start ist, sich den Bergen zu nähern, wenn in den höheren Lagen noch Schnee liegt.
  • Aktuell ist die Burgruine Hohenwaldeck leider gesperrt!
  • Schliersee-Badestopp möglich.
  • Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, z. B. die Rixner Alm am Westufer des Schliersees.
  • Möglichkeit die Runde im Sommer mit dem Schiff abzukürzen
  • Anfahrtsmöglichkeit mit der BOB bis Schliersee.
  • Optionaler Besuch des Markus Wasmeier Freilichtmuseums in Neuhaus

Die Runde ist nicht kinderwagentauglich. Gutes Schuhwerk ist Pflicht. Trittsicherheit sollte beim Auf- und Abstieg zur Burgruine Hohenwaldeck gegeben sein. Im Winter braucht es besser Grödel und Stöcke.

Mit Auto oder Bahn nach Schliersee fahren

Schliersee liegt etwa 56 Kilometer südlich von München und gehört wie Tegernsee zu den nächsten Zielen der Voralpen, die man von München erreichen kann. Schliersee ist sowohl der Name der Gemeinde, als auch des Sees, die zu den beliebtesten Urlaubs- und Ausflugsregionen in Bayern gehören.

Anfahrt mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB): Die Fahrt mit der Bahn vom Hauptbahnhof München zum Schliersee dauert 52 Minuten. Zur Fahrplanauskunft. Der Bahnhof befindet sich zentral im Ort.  70 Meter nordöstlich stoßt ihr auf die Miesbacher-Straße, der ihr nach Süden folgt.

Anfahrt mit dem Auto:
Am Schnellsten gelangt man über die Autobahn A8, Ausfahrt Weyarn nach Schliersee. Bei normalen Verkehr dauert es ab der Autobahn Rammersdorf ca. 45 Minuten, bei regen Sonntagsverkehr gerne 20 Minuten länger. Es staut sich gerne an den Ampeln in Miesbach und Hausham. Der Parkplatz befindet sich Schönauer Straße im Ortszentrum, links der Miesbacher Straße.

Vom Parkplatz gehen wir zuerst westlich bis zur Miesbacher-Straße- der Hauptstraße auf der wir gekommen sind.

Losgewandert: Durch Schliersee spazieren und Höhe gewinnen

Der Miesbacher Straße folgt man in südöstlicher Richtung. Am Maibaum schräg gegenüber der Kirche am Xafer Terofal Platz biegen wir in die Konrad Dreher Straße im Osten am gleichnamigen Hotel Terofal ein. Orientiert euch an der Wegmarkierung „K4“. Der Weg bewegt sich den Hang hinauf und verlängert sich nach 280 Metern in den „Ledersberg“. Halbrechts halten. Am letzten Hof durchqueren wir das Drehkreuz, was Gitta und mich auf einen Wiesenweg führt.  Wir genießen erste schöne Blicke, wollen uns aber an der nahen Aussichtsbank noch nicht aufhalten.

 

Von der Unterleiten zur Oberleiten und weiter zur Ruine Hohenwaldeck

Was wir an Höhe gewonnen haben, verlieren wir wieder, bis wir auf die „Unterleiten“ stoßen. Am Talweg halten wir uns erneut halbrechts. Über den Bach geht es nun wieder hanghinauf. Die Wohnhäuser auf der rechten Seite signalisieren euch, dass ihr auf dem richtigen Weg seid. Links der Wald, durch den wir über einen kurzen Fußsteig hinauf zur Teerstraße kommen, der man zur Oberleiten folgt. Schön ist es hier! Das fanden wohl auch die Location Scouts von „Ein Bayer auf Rügen“ mit Wolfgang Viereck, die den Oberleitenhof als Kulisse für den „Aiblinger Hof“ genutzt haben.

Am schönen Schild mit den spielenden Kindern folgen wir dem Zaun nach Westen. Gleich nach dem Drehkreuz findet ihr links über dem Wiesenweg ein Bankerl mit einem sensationellen Blick runter auf den See. Gitta und ich haben hier eine Genusspause eingelegt, da es für eine Rast eigentlich noch zu früh ist: „Aber a bisserl schaugn geht immer“. Der Wiesenenzian blüht früh im Jahr, das erkennen wir, als wir wenig später den Berg weiter nach oben steigen. Ganz alleine sind wir auf diesem schönen Weg heute nicht.

Durch den nahen Wald sind es knapp 1,2 Kilometer zur Burgruine Hohenwaldeck, die auf einem felsigen Bergsporn an der Westflanke des Leitnerberges liegt. Dieser Burgweg war wohl einst auch der Zugang zur Feste, der bis auf 1.000 Höhenmeter ansteigt (nein keine 1000 Höhenmeter zu wandern!). Heute und im Sommer ist er gut zu gehen. Als einzige Versorgungsmöglichkeit war er damals aber bestimmt eine Herausforderung, besonders im Winter.

  Wanderetappe Burgruine Hohenwaldeck

Die Geschichte der von den Herren von Waldeck errichteten Burg geht bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zurück. Forscher vertreten die Meinung, dass sie mehr ein Macht- und Statussymbol war, den Anspruch um das Gebiet um den Schliersee herum zu manifestieren. Vermutlich war sie beides. Als die Waldecker 1312 die bischöfliche Burg in Miesbach zerstörten, musste Freising die Oberhoheit über die Güter an die Waldecker übertragen, was für anhaltenden Ärger in der Region sorgte.

Richtig lange wurde die Burg wohl nicht genutzt, ob wegen der aufwändigen Versorgung (Brunnen gab es nicht, nur eine Zisterne), dem Tod von Georg von Waldeck und eines großen Felsensturzes, welcher die Feste unbewohnbar machte. Bereits 1568 wurde Hohenwaldeck als Ruine bezeichnet, „Innerhalb ihrer Mauern sind riesenhafte Bäume emporgewachsen“ * Wikipedia

Noch einiges zu sehen. Die Restmauern der Burg

Aussichtskanzel über dem Schliersee

Über den Zugangssteg an der Ostseite des ehemaligen Turms gelangen wir in den Innenbereich der Burg. Noch immer stehen eindrucksvolle Überreste des Bergfriedes und Mauerfragmente. Einen besonders schönen Blick auf den Schliersee hat der Wanderer vom Bergsporn mit dem Kreuz und den Aussichtsbänken. Das ganze Tal liegt vor uns ausgebreitet. Im Winter schön, aber zu anderen Jahreszeiten noch besser. Ein toller Ort zu verweilen, auch wenn ihr ihn selten für euch allein haben werdet.

Blick von der Aussichtskanzel im Mai und im Januar

Panorama vom Aussichtspunkt Hohenwaldeck im Mai
Panorama vom Aussichtspunkt Hohenwaldeck im Februar

Von Hohenwaldeck hinunter zum Schliersee gewandert

Der Abstieg hinunter ins Tal geht entlang des Naturlehrpfades es sehr flott. Im Februar kamen wir an dieser Stelle mit falschem Schuhwerk noch unangenehm ins Rutschen. Selber schuld. Im lichtdurchfluteten Frühlingswald ist nichts mehr von der trüben Winterstimmung zu merken. Unterwegs komme ich ins Grübeln. Eine Infotafel klärt über einen sagenumwobenen Schatz auf, der Glücksritter verleitete, danach zu graben. Vielleicht haben die anderen nur nicht an der richtigen Stelle gesucht? Sollte ich vielleicht …? Von dem Geld könnte man sich einen VW-Bus ….! Schöner Gedanke. Noch vor wenigen Minuten hatte ich mitbekommen, wie oben auf der Burg ein Papa seinen Sohn über die Findewahrscheinlichkeit diskutiert hat. Der Kleine hatte seine Träume noch nicht verloren.

Fast wieder im Tal gelangen Gitta und ich auf eine Viehweide mit Kühen, die es zu durchqueren gilt. Hund Pelle nehmen wir an die kurze Leine. Etwas weiter, die rege befahrene Teerstraße die wir überqueren, um auf den Fußweg zu gelangen.

Weitere Weg- und Abkürzungsoptionen

  • Wollt ihr den Schliersee umrunden oder mit dem kleinen Motorboot zurück zum Ausgangspunkt fahren, dann geht nach Norden. Zum Glück sind es nur 350 Meter, bis es wieder ruhiger wird. Zum Anlegesteg sind es 280 Meter weiter. Zur Schlierseeschifffahrt
  • Wer die Runde mit der BOB abkürzen will, kann das vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ca. 700 Meter in entgegengesetzter Richtung. BOB-Fahrplan München Bayerischzell

Bauernhausmuseum von Markus Wasmeier

  • Das Bauernhausmuseum befindet sich nahe des BOB-Bahnhofs Fischhausen-Neuhaus + ca. 300 Meter für alle die ausreichend Zeit und Kondition haben, oder die Rückfahrt mit der Bahn antreten wollen. Website Wasmeier

Weiter um den Schliersee von Fischhausen bis zur Rixner-Alm

Gitta und ich kürzen nicht ab, sondern folgen dem geteerten Uferweg  auf dem Autos nichts zu suchen haben. Wegen der Radfahrer lassen wir Pelle hier nicht frei laufen. Praktisch: An verschiedenen Stellen des Weges gibt es Dog Stations mit Plastiktüten und Entsorgungsmöglichkeit.

Wäre das Seewasser noch etwas wärmer, bietet es sich hier immer wieder an, einen Bade-Stop einzulegen. Ist schon gut, dass der Schliersee kein Biersee ist, denn das wo andere zur Erfrischung reinspringen, muss ich nicht trinken. Die Rixner Alm kommt genau zur richtigen Zeit. Nach 1,2 Kilometer am Wasser genehmigen wir uns dort eine kleine Brotzeit und zwei Russn Halbe.

Gleich erreicht: die Rixner Alm

Einkehren in der Rixner Alm

War die Rixner Alm ursprünglich eine „Winterstube“ für die  Holzknechte, ist das Holzhaus jetzt eine bewirtschaftete Brotzeitgaststätte und Cafe für Einheimische und Wanderer. Auch wenn der Neubau an historischer Stätte noch etwas an Charme vermissen lässt – Bäume und Sträucher haben wir an der Terrasse vermisst, kommt die Alm gerade richtig. Im Winter konnten wir uns im Innenraum aufwärmen und im Sommer draußen ausruhen und das Bergpanorama genießen. Ob Wurstsalat oder Brot mit Wildschweinsalami und Gurke, bislang hat’s immer gut geschmeckt.


Westerbergstraße 40
83727 Schliersee
Telefon:+49 16095812204

Öffnungszeiten: Mittwoch – einschließlich Sonntag geöffnet, Montag und DienstagRuhetage.
Webseite der Rixner-Alm

An der Westseite des Sees bis nach Schliersee wandern

Gestärkt aber mit etwas schweren Beinen setzen wir unsere Wanderung fort. Sonne und Bier fordern ihren Tribut – aber nicht lange. Während die Radler auf dem Teerstrasserl bleiben, biegen Gitta und ich nach 120 Metern auf den netten Fußweg ein, der gleichzeitig ein Erlebnispfad mit sechs Mitmach-Stationen ist. Zu sehen gibt’s z.B. ein Waldxylophon, Holzfernrohre oder einen Barfußweg. Ein großer Picknickplatz lädt ein, seine eigene Brotzeit zu genießen.

Dohnenflug über den Schliersee: Toller Clip von Kent Altunay

Nach etwa 400 Metern begegnen sich wieder Fuss- und Teerweg. Entlang der Bahnlinie erreichen wir nach einem Kilometer den Campingplatz. Hier wechseln wir auf die andere Seite der Bahnline um rechts des Gleises unsere Runde fortzusetzen. Nach Schliersee ist es nicht mehr weit. Wir erreichen die ersten Häuser kurz nach einem Kilometer und der Brücke am Parkplatz. Verirren ist praktisch nicht möglich, da der Weg gut beschildert ist.

Nach dem Kurweg stoßen wir erst beim Milchhäusl an den See. Zum Bahnhof kommt ihr links über die Promenade und am Schwimmbad vorbei. Der Parkplatz liegt 160 Meter nordöstlich. Bis zur Miesbacher-Straße, dort rechts gehen und der Beschilderung folgen. (nach oben)

Fazit: Diese Tour macht Spaß. Nie langweilig bietet sie viele Optionen die Runde zu verkürzen, einzukehren oder einen Erlebnisstopp einzulgen. Ein Highlight ist natürlich der tolle Blick von der Burg Hohenwaldeck hinunter auf den Schliersee!

Wanderkarte um den Schliersee

Schliersee Service-Links

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.