Wer im Münchner Osten nicht weit vor die Tore der Stadt fahren, aber trotzdem Ruhe tanken möchte, sollte sich mal diese kleine Wanderung ansehen. Von der Rodungsinsel des kleinen Möschenfeld mit der beinahe überdimensionierten Wallfahrtskirche schlagen wir eine ausgedehnte Runde über Harthausen und zurück. Die Runde ist gewiss kein Wanderhighlight, aber eine Empfehlung, wer sich in der Natur bewegen und den Kopf dabei frei pusten möchte. Wenn es zu dem Herbst ist und die Nachmittagssonne blendet, ist es hier sogar richtig toll, auch wenn die größere Abwechslung etwas fehlt.
Das erwartet euch zwischen Möschenfeld und Harthausen
Einfache Rundwanderung von 8,1 Kilometer. Davon sind etwa 1,5 Kilometer Teerstraßen, die bis auf den Ortskern von Harthausen und kurz vor Möschenfeld wenig befahren sind.
Im Fink’schen Möschenfeld gibt’s die barocke Wallfahrtskirche St. Ottilie zu entdecken. In Harthausen, den Wassergeistbrunnen gleich neben dem pitoresken Wasserturm, ein Rotwildgatter und einen Kinderspielplatz für die Mini-Wanderer.
Eine Einkehrmöglichkeit auf der Runde gibt es keine. Der Forstwirt südwestlich von Harthausen ist ein kurzer Abstecher mit dem Auto oder ein Umweg von 2 Kilometer oder 30 Minuten entlang der Harthauser-Straße bis zur ST2079.
Die Wallfahrtskirche. Im Herbst kann man sie schon ganz gut durch die Bäume erkennen
Rückblick am Wegkräuz: Wallfahrtskirche Möschenfeld
So kommt ihr nach Möschenfeld/Harthausen
Anfahrt mit dem Auto über die Autobahn A99. Möschenfeld/Harthausen liegt zwischen den Autobahnausfahrten Haar und Hohenbrunn. Über die Staatsstraße 2079 oder die Wasserburger Landstraße kommt man dem Ausgangspunkt schnell am nächsten. Der Parkplatz befindet sich in Möschenfeld gegenüber der Wallfahrtskirche (Google Routenplaner).
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der S6 Richtung Ebersberg/Grafik bis Vaterstetten fahren. Weiter mit dem Bus 240 Richtung Harthausen Kriegerdenkmal. (Fahrplan)Vom Ostbahnhof dauert die Fahrt bei bester Verbindung 38 Minuten.
Von Möschenfeld nach Harthausen spaziert
Vom Parkplatz gegenüber der Wallfahrtskirche halten wir uns zunächst der Straße entlang nach links (Süden), sofern ihr der Kirche nicht einen Besuch abstatten wollt. Wo die Straße in einem Knick durch die Gutsanlage verläuft, links abbiegen und dem langen Speicher nach Osten folgen. Nach dem letzten Gebäude 600 Meter durch die Felder und am Feldkreuz vorbei bis zum Wald der Rodungsinsel Möschenfeld gehen. Unterwegs viel freie Luft zum Ausschreiten und Durchatmen.
Wir wandern von Möschenfeld den Forstweg nach Osten
Rodungsinsel Möschenfeld
Die östliche Münchner Schotterebene war einst von weiten Wäldern aus Buchen und Stieleichen, aber nur wenigen Fichten und Kiefern bedeckt. Mangels Seen und Bächen mussten die ersten Siedler tiefe Brunnen von bis zu 20 Metern bohren. Orte mit eigenem Brunnen hießen z.B. Grasbrunn, Hohenbrunn oder Putzbrunn. Auch in Möschenfeld muss es einen Brunnen gegeben haben, als 819 Pepo „Meskilinfeld“ gegründet hat. Leicht war damals das Überleben trotzdem nicht, da Möschenfeld „Mageres Feld“ bedeutet, was auf den dünnen Humusboden in der Schotterebene zurückzuführen ist. Die Bauern im Mittelalter schichteten daher die Erde aufeinander, um nahrhafte Ackerböden zu bekommen, die sich bis zu 50 Zentimeter nach oben wölbten.
Die ehemalige „Alte Einkehr“ in Möschenfeld, die bis 1958 bewirtschaftet wurde.
Durch Schenkungen gelangte der Weiler an das Kloster Ebersberg. Als Wallfahrtsort ist Möschenfeld seit dem 11.Jahrhundert bekannt, als unter den Benediktinern die Kapelle der Heiligen St. Ottilie geweiht wurde. Die Kapelle wurde 1640 während des Dreißigjährigen Kriegs zur Kirche ausgebaut und erweitert. Die Jesuiten bauten die Schwaige aus, die 1674 von den Wittelsbachern zur Hofmark erhoben wurde. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde Möschenfeld privatisiert. Heute befindet sie sich im Besitz der Milliadärsfamilie Finck.
Am Waldrand angekommen. Goldgelber Herbstraum.
Möschenfeld-Blick
Im Herbst strahlen die Buchen goldgelb. Wir nehmen den Fußpfad, der zwischen dem Weg und dem nahen Waldsaum entlang nach Süden folgt. In der warmen Nachmittagssonne ist dieser Abschnitt ein absoluter Traum. 700 Meter geht’s dahin, bis der Parkplatz an der Zornedinger-Straße erreicht ist. Hier kreuzen wir die Straße und wandern auf dem Forstweg in südöstlicher Richtung. An der Gabelung nach 650 Metern rechts bleiben und dem Wegverlauf 1 Kilometer bis zur Wolfersberger Straße folgen.
Wir spazieren nah des Waldrandes auf den Fußpfad nach Süden
Der Wegweiser zeigt nach rechts Richtung Harthausen. Erst laufen wir auf einem Kiesstrasserl, dann 1.000 Meter auf Asphalt. Auf der Wolfersberger Straße fährt ab und an ein Auto, obacht! Unterwegs dürfen sich die Kleinen auf einem Kinderspielplatz und auf ein Gehege mit Rotwild freuen. Wo die Wolfersberger Straße in die Harthauser-/ Hauptstraße mündet, rechts abbiegen. Das kleine Ortszentrum ist nach 120 Meter erreicht.
Wir setzen unseren Weg auf der anderen Seite der Zornedinger Straße fort
Der Waldweg schlägt einen Bogen und führt nach Süden
Die Spätnachnmittag-Sonne blitzt durch die Bäume
Auf der Wolfersberger-Straße biegen wir rechts nach Harthausen ab …
auf der schon gelegentlich Autos fahren können.
Rotwild in Harthausen
Harthausen
Harthausen ist der älteste Gemeindeteil von Grasbrunn. Die Gründung von „Hradhusun“ – was „bei den Waldhäusern“ bedeutet – geht auf den Priester Starcholf im Jahr 814 zurück.
Der Wasserturm von Harthausen erinnert an einen mittelalterlichen Wachturm
Der Wassergeist-Brunnen von Harthausen
Der Dorfbrunnen „Wassergeist zu Harthausen“, wurde 1999 zur Fertigstellung der Dorfplatzerneuerung eingeweiht. Dahinter der Wasserturm von 1909, der mit seinen Schießscharten und rot-weiß gestreiften Fensterläden an einen mittelalterlichen Wachturm erinnert. Das Kriegerdenkmal und der Maibaum vor der gotischen Pfarrkirche St. Andreas bezeugen unmissverständlich in Bayern zu sein, wenn auch nicht jeder Kirchturm eine Zwiebelhaube und barocke Pracht zeigen muss. Toskanavillen in Rosa, Gabbionenwallanlagen und andere Dekoträume aus der Baumarkthölle haben wir versucht unterwegs zu übersehen.
Wegkreuz in Harthausen.
Vom Dorfplatz folgen wir 120 Meter der Harthauser-Hauptstraße an der Kirche vorbei nach Norden. Danach die zweite Möglichkeit links in den Grasbrunner Weg einbiegen. Dem Verlauf durch den Ort und weiter durch die Felder bis zum Wald spazieren. Nach 130 Meter trifft der Pfad auf den einen Waldweg, dem wir die Richtung beibehaltend weitere 230 Meter folgen. Danach an der nächsten Möglichkeit rechts einen Kilometer bis zur Teerstraße im Nordosten wandern. Ab hier 230 lästige Teermeter rechts bis zur Abzweigung nach Möschenfeld gehen. Hunde an die kurze Leine nehmen. Hier links abbiegen.
Unseren Ausgangspunkt an der Wallfahrtskirche erreichen wir nach 500 Metern entlang der Straße.
Wir durchqueren Harthausen und spazieren auf einen schönen Wiesenweg nach Westen
Auf einen Waldweg wieder nach Norden
Kurz vor Harthausen. Ein Stück ist auf der Teerstraße zu gehen.
Wanderkarte Grasbrunn
Author:in
Helmut Eder
Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.
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