Reisetasche im Test: der Osprey Transporter

Unser Outdoor- und Reise-Equipment hat im Laufe der Jahre einen üppigen Umfang angenommen hat. Neu: Der Osprey Transporter, eine Reisetasche mit integriertem Tragesystem. Positiv: Nach einer Reise nach Japan, unterwegs beim Camping und auf Geschäftsreise steht zumindest für mich zweifelsfrei fest: der Osprey Transporter 95 ersetzt einige angehäufte Reisetaschen und Koffer. So hat sich die Multireisetasche geschlagen.

Ich kennzeichne den Osprey Transporter als Werbung, da er mir vom Hersteller zum Test kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.

Meine Anforderungen an eine Reistetasche

  • Ich will eine Reisetasche mit ordentlich Stauraum, in die man für eine mehrwöchige Reise alles einpacken kann und am Ende noch Stauraum für Mitbringsel hat. Sie darf deswegen größer als das Handgepäck im Flieger sein.
  • Leicht muss sie sein und dennoch robust. An klassischen Koffern finde ich oft ihr höheres Eigengewicht und die feste Größe unpraktisch. Reisetaschen lassen sich selbst im vollgepackten Auto noch irgendwo reinschieben.
  • Die Tasche muss sich gut im vollgepackten Zustand von A nach B transportieren lassen. Ich präferiere eine Reisetasche mit Schultergurten, da Taschen oder Koffer mit Rollen nur auf glatten Untergrund funktionieren und ansonsten unpraktisch zu tragen sind.
  • Bei einem Regenschauer suppt die Feuchtigkeit nicht sofort durch die Tasche. Der Inhalt soll natürlich trocken bleiben!
  • Hochwertige Verarbeitung und Funktionalität, damit mir die Tasche lange erhalten bleibt und nicht nur als weitere halbgare Reisetasche unseren Keller verstopft

Fakten zum Osprey Transporter

  • Den Osprey Transporter gibt es in vier Größen 40/65/95/130, deren Typenbezeichnungen für die Größe in Liter steht.
  • Fünf  Farben stehen zur Auswahl: Keystone grey, Kingfisher Blue, Black, Ruffian Red und Sub lime (Letztere gibt es nicht für 130). Seit 2019 gibt es zusätzlich die Farben Pointbreak Grey, Westwind Teal
  • Wir haben den Osprey Transporter 95 in blau im Einsatz:
    • Gewicht: 1.59 kg
    • Maße, wenn voll gepackt (cm): 69 (l) x 37 (w) x 34 (d)
    • Hauptmaterial: 800D Nylon+ 0.2mm TPU

So funktional ist die Reistetasche

Der Osprey Transporter wird in einer Nylon-Tasche geliefert, in die man später auf der Reise wunderbar z.B. die benutzte Wäsche von der Sauberen trennen kann. Erstmalig ausgepackt ist das Gewebe etwas knittrig. Unser Modell mit 95 Liter hat schon ordentlich Stauraum und verführt geradezu eine Menge einzupacken. Auf einer längeren Reise kein Problem, bei einem Wochenend-Trip im Zelt passt gleich noch der Schlafsack und noch anderes Zeugs, rein, was ansonsten in eine Tüte gestopft wird. Für einen kurzen geschäftlichen Trip fast etwas zu groß.

Der Osprey Schriftzug und Adler befindet sich sowohl auf den Seiten, als auch der Oberfläche des Transporters. Nicht nur, dass ich das schön finde, auch weil der Print mit Reflektionsfarbe angebracht, ist das clever, da somit die Tasche sicherer zu bewegen ist. Hinter einem transparentem Fernster lassen sich Visitenkarten oder der Name des Besitzers anbringen, um den Besitz eindeutig zu identifizieren. Mit der markanten blauen Farbe, war mein Transporter aber schon von Weitem auf dem Gepäckband zu identifizieren.

Robust aber nicht unkaputtbar

Das Nylongewebe macht einen robusten Eindruck, kann aber durch z.B. Schleifen der Tasche am Boden Schaden nehmen. Spitze Gegenstände können Löcher im Material verursachen. Wie lange der Regenschutz des Nylons hält, wird sich zeigen. Die Verarbeitung ist insgesamt tadellos, keine losen Fäden. Selbst an der Innenseite wurde darauf geachtet, dass jeder Stoß eingesäumt ist.

Praktische Fixiergurte

Die Tasche hat eine große Öffnung, die sich mit zwei ergonomischen Zippern öffnen lässt. Damit der gepackte Inhalt während des Tragens – insbesondere auf dem Rücken, nicht komplett nach unten sackt, hat der Transporter zwei sehr praktische Gurte, mit denen die Kleidung fixiert werden kann. Wenn der Osprey Transporter zu zweit genutzt wird, kann man auf diese Weise die Eigentumsverhältnisse gut trennen. Auch wenn mal die Reisetasche nicht ganz so vollgepackt ist, helfen die Gurte das Wenige zuverlässig zu fixieren.

Das Tragesystem des Osprey Transporter 95

Während normale Reisetaschen nur über Griffe und vielleicht einen Tragegurt verfügen, hat der Osprey Transporter ein integriertes Schultergurtsystem, was das Tragen der Reisetasche wie bei einem Rucksack ermöglicht. Die Oberseite mit der Öffnung wird am Rücken getragen, was auch ein praktischer Diebstahlschutz ist. Zusätzliche Justierungsriemen im Schulterbereich helfen den Sitz noch etwas anzupassen. Auf Brusthöhe können die Gurte miteinander fixiert werden. Eine Hüftstabilisation gibt es nicht. Im Gegensatz zum Rucksack lassen sich die Schulterriemen im Rückenbereich verstauen. Einfach vorher die Klickverschlüsse lösen. Der Vorteil davon ist, dass zum Beispiel der Transporter auf Gepäckband im Flughafen nichts hängen bleibt. Zum weiteren Schutz liegen die unteren Verschlüsse hinter einer Lasche verborgen. Das Tragesystem ist eher ein Behelf für kürzere Trageetappen, zum nächsten Hotel, da der Schwerpunkt den Transporter etwas nach hinten zieht und das Gewicht auf den Schultern und nicht auf der Hüfte liegt. Ein Rucksack wird dadurch nicht ersetzt.

Seine Stärken hatte der Transporter beim Umsteigen und besonders beim Treppen-auf und absteigen. Die Verarbeitung der Schultergurte macht einen sehr soliden Eindruck. War die Trolley-Fraktion in unserer Familien-Reisegruppe auf den langen Verbindungsgängen am Flughafen im Vorteil, konnte ich mit dem Osprey-Transporter in der U-Bahn und später auf dem Weg zum Hotel punkten, wo der Weg holprig war.

Zusätzliche Griffe und Schlingen

Zwei kräftige Griffe sorgen ferner dafür, dass man den Osprey gut anheben kann und am Boden stehend festhalten kann, z.B. U-Bahn. Für alle Fälle hat der Transporter noch vier weitere sehr robuste Nylon-Schlingen an den Ecken der Taschenoberseite. Theoretisch kann man ihn daran auch aufhängen, Karabiner befestigen oder mit einem Fahrradschloss irgendwo fixieren.

Regentauglich mit Einschränkungen

Nylon ist zwar besonders reißfest, aber selbst nicht wasserdicht, da es ein Gewebe ist. Wasserdicht kann der Osprey-Transporter daher nicht sein, obwohl das Obermaterial zusätzlich beschichtet ist, lediglich eine Weile die Feuchtigkeit abwehren. Dafür liegen die Reißverschlüsse des großen Öffnungsfachs verdeckt und vor unmittelbaren Regen geschützt. Da der Transporter bislang von heftigen Regenschauern verschont wurde, habe ich selbst nachgeholfen und mit dem Gartenschlauch einen ordentlichen Monsunregen simuliert. Das Testergebnis: Ein kurzfristiger, sehr heftiger Regenschauer sollte den Inhalt des Transporters trocken lassen. Allerdings zieht nach einiger Zeit die Feuchtigkeit durch das Nylon-Gewebe, was den Inhalt zunehmend klammer werden lässt. Ein zuverlässiger Schutz vor längerem Regen traue ich dem Transporter daher nicht zu.

Fazit

Der Osprey Transporter ist eine wirkliche durchdachte Reisetasche der mittleren Preiskategorie, die durch viele intelligente Details glänzt. Auf unseren diesjährigen Touren habe ich sehr schnell eine Bindung zum Transporter aufgebaut, da gute Funktion und Optik einfach Spaß machen. Auch wenn die Tasche für den ein oder anderen Wochenend-Tripp etwas zu groß ist, fixieren die Innengurte den Inhalt, was den Transporter zu einem Stauraumwunder mit viel Platz für noch mehr macht. Ab jetzt meine Standard-Reisetasche für hoffentlich viele Jahre!

 

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.