Bergtour: Über den Riederstein, Baumgartenschneid zur Kreuzbergalm
Es heißt ja immer, dass der Vorteil von München die Nähe der Berge ist. Stimmt schon, besonders wenn man rechnet, dass man vom Beginn der Autobahn in Ramersdorf ohne Stau nur 50 Minuten #zum Tegernsee braucht. Auch wenn die Bayerischen Voralpen etwas an Dramatik vermissen lassen, sind sie einfach wunderbar zu laufen.
So auch die Wanderung auf den Riederstein und Baumgartenschneid und weiter zur Kreuzbergalm. Die Tour lässt sich flexibel gestalten. Wer es gerne kürzer und leicht wünscht, geht nur auf den Felssporn des Riederstein, mit etwas mehr Puste geht da noch der Gipfel der Baumgartenschneid. Tolle Blicke sind auf jeden Fall gewiss, z.B. auf den Tegernsee im Westen und den Schliersee im Osten.
Das erwartet euch dem Riederstein und der Baumgartenschneid
ramatik vermissen lassen, sind sie einfach wunderbar zu laufen.
So auch die Wanderung auf den Riederstein und Baumgartenschneid und weiter zur Kreuzbergalm. Die Tour lässt sich flexibel gestalten. Wer es gerne kürzer und leicht wünscht, geht nur auf den Felssporn des Riederstein, mit etwas mehr Puste geht da noch der Gipfel der Baumgartenschneid. Tolle Blicke sind auf jeden Fall gewiss, z.B. auf den Tegernsee im Westen und den Schliersee im Osten.
- Mehr Bergtouren von „Starter„, „einfach“ bis „mittelschwer“ findet ihr auf der Übersichtsseite Bergwanderungen Münchner Hausberge.
Anfahrt mit der Bahn oder dem Auto zum Tegernsee
Der Ausgangspunkt der Tour ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn problemlos zu erreichen.
Mit dem Auto: Die Fahrzeit beträgt über die A8 ab München Ramersdorf bis Tegernsee zwischen 45 und 60 Minuten.
- Parkoption #1: Parkplatz in der Seestraße 9 in 83684 Tegernsee. Ihr wollt nach der Wanderung noch einen Abstecher ins Bräustüberl mache?
- Parkoption #2 Wanderparkplatz an der Schützenstraße 4 / Tegernsee. Der Schützenstraße / Sonnleitenweg folgen. Hier stoßen die Wege zusammen.
Mit Zug und Bus: Mit Meridian-BOB nach Tegernsee fahren. Die Fahrzeit beträgt 1:05 h. Zum Fahrplan.
Der Aufstieg zum Riederstein
(Parkplatz Seestraße 731 Meter, Parkplatz Sonnleitenweg 840 Meter, Paraplui 815 Meter, Galaun 1068 Meter, Riederstein 1207 Meter, Baumgartenschneid 1448 Meter, Kreuzbergalm 1218 Meter)
Losgewandert vom Parkplatz oder Bahnhof in Tegernsee
Vom Parkplatz an der Seestraße geht’s zunächst nach Osten bis zur Bahnhofstraße, in die wir etwa nach 160 Meter links einbiegen. Der Wanderweg beginnt „Am Brand“. Die Sackgasse erreicht man über die Karl-Stieler Straße, welche östlich von der Bahnhofstraße abzweigt. Wegweiser Richtung Galaun/Riederstein/Paraplui folgen.
Der direkte Weg rauf zum Riederstein
Wer direkt zum Galaun und zum Riederstein weiterwandern möchte, folgt am Wald dem Fußweg, der in Serpentinen den Hang nach oben steigt. Der Weg stößt etwas südlicher vom Parkplatz auf den Sonnleitenweg. Den Abzweiger etwas weiter auf der linken Seite nehmen. Der Bergasthof Galaun ist nach 3 Kilometer mit moderatem Anstieg erreicht. Weitere 800 Meter verlaufen auf einer Forststraße, der Rest auf einem Wanderweg, der eine größere Serpentine abkürzt.
Abstecher zum Paraplui mit Rottach-Egern und See-Blick
Der Paraplui ist ein hölzener Pavillion an einem Aussichtspunkt mit wunderbarem Seeblick und weiter nach Rottach-Egern und ins Tegernseer Tal. Das wusste auch schon König Max der 1., der hier mit königlichen Gästen an gleicher Stelle stand.
Wir erreichen den Paraplui, in dem wir, statt die Serpentinen rauf zum Sonnleitenweg zu steigen, den Weg geradeaus laufen. Nach 50 Metern den Abzweiger links nehmen, der zunehmend ansteigt.
Dreikönigstreffen am Lehberg
Wie schön es am Tegernsee ist, wusste schon König Max 1. Josef, der die damals heruntergekommene Klosteranlage 1817 für seine Frau Karoline gekauft hat und es in den Folgejahren als Sommerresidenz ausbaute. Die Anwesenheit des Königs zogen auch Künstler und Staatsmänner hierher, so auch Zar Alexander I. Kaiser von Russland und Franz I. Kaiser von Österreich. Die Herrscher trafen sich hier zu Vorgesprächen des Veroneser Kongresses. Am 8. Oktober 1822 genossen die drei Herrscher vom Paraplui den Blick hinunter auf den See und Rottach-Egern. Ein Denkmal erinnert an diesen Besuch, wo am Tegernsee internationale Politik gemacht wurde.
Vom Paraplui zum Riederstein
Der Abstecher hat sich gelohnt! Weiter geht’s den Hang hinauf bis wieder die Siedlung beginnt. Nicht erschrecken. Es sind nur knapp 200 Meter, die wir auf Teer gehen und der Höhenverlust ist auch nicht so schlimm. Wir nehmen links den Abzweiger zum Leeberghof und kreuzen das Areal der Luxusherberge, staunen jedoch über den Blick und das schöne Anwesen und ein bisserl über die Preise.
Der Wanderweg sieht am anderen Ende des Areals wieder aus, wie man es erwartet. Die Strecke verläuft durch Weiden und entlang von Baumgruppen. Da man den Riederstein kaum erreicht, wenn wir nur parallel zum Hang laufen, nutzen wir den nächsten Abzweiger, der links abbiegt. Der Weg führt nach oben und stößt nach etwa 400 Metern auf jenen Weg, den ihr optional als direkten Aufstieg zum Riederstein hättet wählen können.
Nach 1,2 Kilometer stoßen wir auf einen Wirtschaftsweg, den wir aber schon bald wieder verlassen und auf einen schönen Fußweg zur Riederstein Hütte kommen. Waren wir vorher fast allein unterwegs, wird es plötzlich voll. Die Wanderer kommen vorwiegend über den Direktaufstieg von Rottach-Egern. Den Riederstein seht ihr von hier schon über der Hütte thronen.
Berggasthof Riederstein am Galaun/Dienstag Ruhetag/Zur Website des Berggasthofs
Der ausgeschilderte Kreuzweg, der von hier über 500 Stufen hinauf zur Kapelle führt, beginnt hinter dem Haus im Wald. Oben erwarten uns die Kapelle, ein Knaller-Ausblick sowie ein Brotzeitbankerl. Den Augenblick müssen wir teilen. Auch unter der Woche ist hier immer was los.
Riederstein und Kapelle
Auf einem 1207 Meter hohen Felssporn über dem Tegernsee steht die Riederstein-Votivkapelle, die ihre heutige Gestalt nach mehreren Erweiterungen im Jahr 1864 erhalten hat. Gleich zwei Ortslegenden ranken sich um die Entstehungsgeschichte des kleinen Kircherls, auf den ein Kreuzweg mit etwa 500 Stufen führt.
Mythos 1: Ein Jäger wurde auf dem Riederstein von einem Bären attackiert. Beim Angriff stürzten beide über die Klippe. Der Weidmann überlebte, da er auf den Leib des Tieres gefallen ist. Vermutlich quatsch, da bereits 1835 der letzte Bär in Ruhpolding geschossen wurde.
Mythos 2: Der Bauer des Lehberghofes errichtete die Kapelle als Dank für die gesunde Rückkehr von seines verirrten Viehs vom Riedersteinfelsen.
Vom Riederstein weiter zur Baumgartenschneid
Etwa eine halbe Stunde brauchen wir vom Riederstein zur Baumgartenschneid, dessen Gipfel wir schon von der Kapelle aus durch den Wald gesehen haben. Zunächst geht der Weg über den bewaldeten Kamm, bis er am Sattel ordentlich ansteigt, sich allmählich die Bäume lichten und der finale Anstieg zum Gipfel beginnt. Oben: Toller Blick in fast alle Richtungen. Wir sehen den Tegernsee, Wallberg, Setzberg und Fockenstein. Unsere nächste Etappe, die Kreuzberg-Alm, erblickt man in einiger Entfernung im Norden. Unter uns die Baumgartenalm.
Von der Baumgartenschneid zur Kreuzbergalm
Vom Gipfel wandern wir den nördlichen Weg in Richtung der Almen ab. Wir steigen über die Weidebegrenzungen und folgen 750 Meter den Weg, der von hier in Serpentinen bis zur Schutzhütte an der Wegkreuzung führt. Links des Wetterschutzes verläuft der Pfad weiter in nördlicher Richtung und umrundet westlich das Kreuzbergköpfl bis man auf dem Fahrweg zur Kreuzbergalm stößt. Die hohe Anzahl der Mountainbiker kommt nicht von ungefähr. Die Auffahrt zur Kreuzbergalm von Tegernsee ist ein Standard. Wir freuen uns auf eine Einkehr in der Kreuzberg-Alm.
Kreuzbergalm
Die Kreuzbergalm liegt auf einer grünen Kuppe mit Blick Richtung Schliersee. Die Weide von 19 ha wird mit ~ 38 Jungrindern bestoßen. Die urige Hütte ist ein Blockbau mit Flachsatteldach aus dem Jahre 1738. Während der Weidezeit hat die Alm täglich geöffnet und bietet kleine Brotzeiten und Kuchen. Wir haben besonders den Apfelkuchen und das kühle Bier sehr genossen.
Abstieg nach Tegernsee
Zurück nach Tegernsee kann man den Bogen über die Gindelalmschneid schlagen, oder dem Fahrweg folgen. Der Abstecher über die Gindelalmschneid holt noch etwas aus und fordert weitere Höhenmeter. Gitta und ich haben uns für den 5,5 Kilometer Rückweg auf dem Prinzenweg durch das Alpbachtal entschieden. Auch wenn der Weg zeitweise die Abwechslung vermissen lässt, kommt man immerhin schnell voran und es bleibt mehr Zeit im Tegernseer Bräustüberl.
- Um zum Wanderparkplatz am Sonnleitenweg zu kommen, schon bald nach Erreichen von Tegernsee in die Schützenstraße einbiegen,
- Zum Bahnhof geradeaus halten
- Zum Parkplatz in der Seestraße: an der zweiten Brücke im Siedlungsgebiet in die Waldschmidtstraße einbiegen und dann links weiter auf der Bahnhofsstraße.