Die Hallertau haben wir in unser Herz geschlossen. Während die Region südlich von München förmlich von Besuchermassen überrannt werden, gehts in der Hallertau etwas ruhiger und auch ursprünglicher zu. In der beschaulich schönen Landschaft gibts fürs Auge jede Menge zu entdecken. Die Region ist sanft hügelig, mit einem klasse Verhältnis von Wald und Flur. Ihr seid mitten in der Hallertau, weswegen es hier auch ganz viele der typischen Hopfenfelder zu erleben gibt.
Das erwartet Euch auf der Wanderung durch die Hallertau
- Tolle und natürliche Wanderwege, davon längere Strecken entlang eines Waldrandes, was bei Regen jedoch gutes Schuhwerk voraussetzt. Mit kurzen Hosen kann es sein, dass Brennnesseln die Füße berühren. Uns ist das allerdings nicht passiert.
- Tolle Jahreszeit ist der Juli, wo der Hopfen schon ordentlich hochgewachsen ist. Unkompliziert zu wandern. Kinderwägen sollten es bei den oft engen Wald– und Wiesenpfaden ordentlich schwer haben. Besser bleiben lassen.
- Einkehrmöglichkeit im Landgasthof Siebler in Egg oder das Holledauer Wirtshaus in Osseltshausen (nur am Sonntag). Bei Au in der Hallertau kann man einen Abstecher zur Schloßbrauerei machen.
So kommt ihr zum Ausgangspunkt der Wanderung bei Au in der Hallertau
- Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn oder dem Regionalexpress nach Freising fahren. Von hier gehts weiter mit dem Regionalbus 602 Richtung Mainburg. In Au an der „Hopfenhalle aussteigen“. Die Fahrt dauert zwischen 1,20 und 2 h. Um Anschluss an die Wanderung zu finden, die Hauptstraße (Mainburger Straße) 100 Meter bis zur Kreuzung zurückgehen. Rechts abgebogen und erneut rechts der Kohlstattstraße folgen. An der nächsten Gabelung 120 Meter weiter links bleiben. Dem Rohreggerweg 1,2 Kilometer aus Aichach heraus folgen, unter der Bundesstraße hindurch und weiter bis zum Waldrand gehen.
- Anfahrt mit dem Auto: Unser Parkplatz liegt von Au in der Hallertau etwa 800 Meter in nordwestlicher Luftlinie Richtung Rutershausen. (Google Link). Von München Schwabing/Freimann braucht ihr über die A9 für die 55 Kilometer etwa 45 Minuten – wenns flutscht. Runter von der Autobahn bei der Ausfahrt Pfaffenhofen. Über die Staatsstraße 2045. Vor Au in der Hallertau am Kreisverkehr links der Bundesstraße 301 bis zur nächsten Ausfahrt folgen. Links abgebogen. Nach etwa Kilometer links abgebogen. An der Abzweigung einen Parkplatz suchen.
Vom Rudertshausener Graben zum Kren wandern
- Wir wenden uns Richtung der nahen Hochspannungsleitung und biegen bereits nach wenigen Metern links ab. Der Weg führt ab hier in südliche Richtung. Meist am Waldrand – manchmal aber auch von den Bäumen eingesäumt, freuen wir uns über den gelungenen Start. In einem Artikel über schöne Fußwege habe ich einmal gelesen, dass der Wanderer sehr gerne an Waldsaum geht. Das kann ich bestätigen, besonders da sich der Wirtschaftsweg bald zum Fußpfad ändert. Zuweilen ranken Eichen ihre Äste über unsere Köpfe. Der Blick schweift über die leicht geschwungenen Felder. *Hach*.
Servus Wanderer aus Au in der Hallertau
- Wanderer, die den Anmarsch aus Au in der Hallertau genommen haben, stoßen nach 700 Metern zur Route. Unser Weg hat eine merklichen Drift nach rechts, Richtung Westen bekommen. Fußgänger aus Au folgen links dem Waldrand – die Autofahrer gehen geradeaus. Nach 300 Meter ist Waldbaden angesagt. Der Pfad führt durch die Bäume zu einer Schneise, später als Weg weiter im Fichtenwald.
- Etwa einen Kilometer wandern wir grob geradeaus westliche Richtung – am Ende mit einem Rechtsdrall – bis der Weg an einem gut befestigten Waldweg endet. Hier erst rechts, dann 100 Meter wieder links abbiegen. Der Waldrand ist nah, nur etwa 50 Meter!
- Rechts dem Fußpfad für 500 Meter dem Waldrand folgen. Die ersten Stangen sind nahe! Sie beginnen bald auf der linken Seite. Danach führt ein Feldweg für knapp 900 Meter durch die Hopfengärten, die nun rechts und links des Weges wie ein Wald etwa sieben Meter nach oben wachsen.
- Am Einzelgehöft queren wir die Landstraße zwischen Osselts- und Rudertshausen. Auf der anderen Straßenseite gehts weiter. Der höchste Punkt der Hallertau befindet sich 650 Meter im Westen. Sanft steigt der Weg an. Der Anstieg geht nicht mal als „Einsteiger-Bergwanderung“ durch.
Unterwegs kommen wir an einer Weide von Schottischen Hochlandrinder vorbei. Mit ihrem braunen zotteligen Fell suchen sie den Schatten unter den nahen Obstbäumen. Ein paar Meter sehen wir links zum Ort Osseltshausen hinunter.
Als durchs Fenster das Wasser in die Stuben lief
- Ein netter Handmade-Wegweiser zeigt uns die Richtung nach Egg. Es liegt nur einen Kilometer weiter westlich. Wir haben uns die Einkehr im Landgasthof verdient. Egg ist ein kleiner Weiler mit ein paar Bauernhöfen und einer Wirtschaft, die nur wenige außerhalb der Hallertau kennen. Bei der Tourplanung bin ich bei Google auf den Betrieb mit der Traumnote 5,8 bei 120 Bewertungen gestoßen. Wenn das nicht eine dicke Empfehlung ist.
Vom Kren folgen wir dem Weg am Waldrand entlang. Vorbei an Hopfengärten und einem Wasserreservoir. Etwas weiter durchqueren wir noch das Wäldchen, um alsbald auf der anderen Seite einen schönen Blick über die Weite der Hallertau zu werfen. Nur noch ein Stückchen geradeaus. Den Gasthof erreichen wir über die erste Abbiegung links. Er befindet sich versteckt im Innenhof der Landwirtschaft.
Landgasthof Siebler / Egg
Owohl Egg nur aus wenigen Bauernhöfen besteht, liegt der Gasthof nicht auf den Präsentierteller. Muss er nicht, wenn die Qualität und der Preis stimmt. Mit angeschlossener Metzgerei ist war die Speisekarte ziemlich fleischlastig. Auf Anfrage unserer Begleitung wurde ohne Murren ein wirklich großer Salatteller zubereitet. Aufmerksames Personal: Unser Hund bekam unaufgefordert ein Schale mit Wasser hingestellt! Fazit: Authentische Wirtschaft, in der wir gerne wieder einkehren!
Adresse: Egg 9, 85283 Wolnzach, Website – www.siebler-egg.de
Öffnungszeiten: Täglich 7.30 – 18.00 Uhr, samstags von 7.30 – 13.00 Uhr, Mittwoch ist Ruhetag
Von Egg über Rudertshausen zurückgewandert
- Von der Wirtschaft wandern wir zunächst 240 Meter zurück bis zum Waldrand. Hier links abgebogen. Unser Weg führt 1,6 Kilometer nach Rudertshausen. Zahlreiche Hopfengärten und Wiesen lassen uns intensiv die Hallertau erfahren. Die kleine Kirche mit dem Zwiebelturm zeigt die Zwischenetappe an und das Reflektieren der Sonnenkollektoren, dass man auch hier mit der Zeit geht
- An der Durchgangsstraße links abgebogen und sofort wieder rechts. Danach der Ringstraße folgen, die uns wieder aus dem Ort führt.
- Der Weg führt unter der Hochspannungsleitung hindurch zum Rudertshausener Graben, den wir nach 290 Meter überqueren. Auf der anderen Seite gehts in einem Linksbogen zum Wald und in den Wald hinein. Dem Wegverlauf für 450 Meter folgen, dann am nächsten klar ersichtlichen Weg links abgebogen.
- Kurz vor dem Waldrand rechts bleiben. Ab hier führt unser Weg auf den folgenden 1.8 Kilometer zurück bis zum Ausgangspunkt. Wanderer ab Au folgen der Wegbeschreibung am Anfang des Beitrags. Von der nahen Hochspannungsleitung sieht man weniger als befürchtet. Der Weg ändert unterwegs mehrfach seinen Charakter. Erst ist er ein lockerer Waldweg, dann ein befestigter Wirtschaftsweg und gegen Ende ein Wiesenpfad. Es gilt: Immer dem Rudertshausener Graben nach Osten folgen.
Wir haben am Ende der Wanderung beschlossen, noch in den netten Schlossbräukeller-Biergarten nach Au in der Hallertau zu fahren und was zu trinken. Der Ort selbst ist selbst eher weniger attraktiv. Auch das Schloss ist nicht öffentlich und nur teilweise vom Biergarten einsehbar.