Schlehe, Schlehdorn oder auch Schwarzdorn

Die wilde Verwandte der Pflaume möchte ich euch sehr ans Herz legen. Sie ist eine tolle, leckere und super gesunde Frucht, welche einem besonders in der scheußlichen Jahreszeit hilft, gut und gesund durch den Winter zu kommen. Im Frühling ist die Schlehe mit der Kornelkirsche eine der ersten blühenden Büsche. Sie bildet kleine weiße Blüten, und das bevor die Blätter austreiben.

Dornig aber vitaminreich

Wie der Name schon sagt, hat die Schlehe Dornen, fest mit dem Ast verwachsene, holzige Spitzen, im Gegensatz zur Rose, deren Stacheln man leicht abbrechen kann und die nicht fest verwachsen sind. Die Schlehe ist die wilde, urwüchsige Form der heute bekannten Pflaume, sozusagen eine wilde Pflaume, nur viel viel kleiner.

Die kleinen lila Früchte reifen bis in den späten Oktober und sollten vor dem Genuss einmal Frost abbekommen haben oder einmal in den Tiefkühler, da sich aufgrund des hohen Anteils an Gerbsäure alles im Mund zusammenzieht. Die Schlehe ist natürlich auch extrem gesund und hat viele vitalisierende Vitamine. Man verarbeitet sie gerne zu Likör, Wein, Mus, Saft etc.

Rezepte

Selbstgemachter Schlehensaft

Dieses Jahr habe ich das erste Mal Saft aus den Schlehen gemacht. Ist zwar ein bisschen zeitaufwendig, aber sehr lecker. Mit Schlehensaft, Rotwein, Nelken, Zimt und Zucker kann man z.B. einen sehr schmackhaften Schlehenpunsch zubereiten.

Man nimmt ca. 2 kg Schlehen, 450 g Zucker. Die gewaschenen Früchte in einen Topf füllen und mit 3 Liter kochendem Wasser übergießen. 24 Stunden ziehen lassen. Den Saft abseihen, wieder zum Sieden bringen und ein zweites Mal über die Schlehen gießen. Wiederum 24 Stunden stehen lassen. Noch ein drittes Mal diese Prozedur wiederholen. Jetzt den abgegossenen Saft süßen, 10 min. kochen, abschäumen und in Flaschen füllen und gut verschließen.

Schlehenlikör

Jedes Jahr setze ich zudem einen Schlehenlikör mit Korn und Kandiszucker an, wie auf dem Foto unten zu sehen ist. Mindestens 3 Monate sollte er ziehen. Ich lasse die Schlehen eigentlich so lange bis der Likör alle ist im Gefäß, so wird er immer fruchtiger und leckerer.

Schlehenessig

Außerdem setze ich auch immer noch einen Schlehen-Essig an. Ich verwende weißen Balsamico-Essig, gebe Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Nelken, Zimtstangen, Piment dazu, koche es einmal auf und lasse es über Nacht ziehen. Am nächsten Tag seihe ich die Kräuter ab und erhitze das Essig nochmals und kippe es über die Früchte. Das Essig sollte dann eigentlich auch mindestens 6 Monate oder auch länger ziehen, je länger umso fruchtiger, dann hat er eine sehr feine pflaumige Note und ist mal was anderes auf dem (Wildkräuter-) Salat.

Aus den im Essig eingelegten Früchten kann man dann noch eine sehr leckere Schlehenbutter zaubern, in dem man die Früchte von ihrem Kern befreit, klein hackt und einfach unter die Butter mischt. Dazu ein frisches Baguette! Sehr fein und ein ganz besonderer Brotaufstrich.

Author:in

Birgitta Eder

Ich liebe die Natur, den Frühling und den Sommer und natürlich den Herbst. Die Blumen haben mich zuerst fasziniert, später dann auch noch die Wildkräuter. Darauf habe ich mich dann mit meiner Weiterbildung zur Kräuterpädagogin spezialisiert. Bei der VHS Neubiberg gebe ich Wildkräuterführungen.