Wanderung zum Egglburger See und Ebersberger Aussichtsturm
Was haben wir Münchner nicht Glück mit unserer Umgebung! Du brauchst nicht wirklich weit zu fahren, um die Batterien voll aufzuladen. Und dazu brauchst du nicht unbedingt ein Auto. Nachdem das Wetter traumhaft war – blauer Himmel und Wolken wie aus dem Bilderbuch viel mir eine Wanderung ein, die wir bereits schon mehrfach bei Ebersberg gemacht hatten. Sie beginnt bei Egglburger See, unmittelbar westlich der Gemeinde und ist praktisch ein lokaler Klassiker.
Das erwartet Euch auf der Wanderung um den Egglburger See
- Mit 8 Kilometern ist es fast mehr ein Spaziergang als eine Wanderung, aber es kommt auch immer darauf an, wie sportlich man unterwegs ist oder man Wert auf Genuss hat. So zwei Stunden sollte man dafür einrechnen, vorausgesetzt ihr kehrt unterwegs nicht ein.
- Einkehrmöglichkeiten gibts im Wirtshaus zur Gass oder der „Ebersberger Alm.
- Besichtung des Ebersberger Museum „Wald und Umwelt“ und seines Walderlebnispfade und Besuch des kostenloses Ebersberger Aussichtsturms.
- Bademöglichkeit im Sommer, z.B. im Bad am Klosterweiher.
- Alternativ gibt es übrigens eine Familienrunde 5,5 Kilometer mit Startpunkt am Walderlebniszentrum (siehe Tourenübersicht am Ende).
Anfahrt mit Auto oder S-Bahn nach Ebersberg
Anfahrt mit dem Auto: ACHTUNG: Wir wurden hingewiesen, dass am bisherigen Startpunkt an der Zufahrtsstraße zum „Gasthaus zur Grass“ „Zur Gass“, 85560 Ebersberg (Link zu Google Maps) Parkverbotschilder aufgestellt wurden. Es wurde abgeraten, am Parkplatz von ALDI, EDEKA oder dem Gelände des „Roten Kreuz“ zu Parken. Es wird gnadenlos abkassiert. Ob es am Sonn- und Feiertag geht, können wir leider nicht sagen. Toll wäre es, wenn uns hierüber jemand einen Tipp geben kann.
Kurz vor der westlichen Ortseinfahrt von Ebersberg gibt es an der Münchnerstraße einen nahen Parkplatz (Link zur Google Map). „Zur Gass“ ist es nicht sehr weit. Nach 150 links abbiegen. Sollte es hier Einschränkungen geben, bitte Infos an uns.
Anfahrt mit der SBahn / Bus: Wer mit der S-S4/S6 nach Ebersberg anreist, der kann im Übrigen bereits am Klostersee nördlich des Bahnhofs die Wanderung beginnen, was die Tour etwa um zwei Kilometer (hin und zurück) verlängert. Zu Fuß: Vom Bahnhof die Eichthalstraße bis zur Heinrich-Vogl-Straße spazieren und dieser bis zum Rathaus folgen. Davor links in die Eberhardstraße abbigen und 750 Meter bis zum Klostersee gehen. Mit dem Bus: 455 zur Haltestelle Klostersee (8 Minuten)
Links um den Egglburger-See herumgewandert
Um die Tour zu Starten geht ihr zum Gasthof, um am Maibaum links in den Feldweg einzubiegen, der alsbald ein Pfad über die Wiesen ist. Rechts befindet sich das Schilf des etwa 1.100 Meter langen und 410 Meter breiten Egglburger Sees, welcher 1040 durch eine Aufstauung Flüsschen Ebrach entstand.
Wir halten auf den kleinen bewaldeten Hügel zu. Der Weg steigt sanft an und führt in einer Rechtskurve, um die Erhöhung herum. Seit neugierig und steigt die Treppenstufen nach oben, staunt über das Wurzelwerk der alten Baumriesen und steht unvermittelt vor dem Kircherl.
„Oppidum Eckilinpurc“
Wo heute malerische die kleine Kirche St. Michael von Hinteregglburg seinen Turm mit der Zwiebelspitze in den Himmel reckt, stand im hohen Mittelalter einst eine von Palisaden und Gräben geschützte Burg (Quelle: Freunde des Klostersees). Aus dem Jahre 816 stammt die erste schriftliche Erwähnung Egglburgs, bei der es sich eine Schenkung von Besitz in „Ekkilinpurc“ handelt.
Es ist zu vermuten, dass die Grundmauern der heutigen Kirche auf dem Burgberg etwa bis ins Jahr 1040 zurückgehen. Der romanischen Kirchenbau wurde dagegen im Jahre 1479 geweiht.
Biberland und Vogelschutzgebiet Egglburger See
Vom ehemaligen Burgberg sehen wir die nahen Bauernhöfe von Hintereggelburg, die wir in nördlicher Richtung durchschreiten.
Bald und bei nächster Gelegenheit biegen wir rechts nach Osten ab. Der Weg führt zunächst schnurgerade auf den See zu, um dann doch einen scharfen Linksbogen zu beschreiben. Normalerweise kann man nahe dem nördlichen Ufer gehen, doch ein rot-weisses Plastikabsprerrband der Feuerwehr signalisiert Gefahr vor Hornissen. Schade, denn von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Wasser. Angebissene Bäume zeigen uns, dass in diesem Naturschutzgebiet auch Biber heimisch geworden sind.
Wir gehen dem Waldrand Richtung Westen. Wegbeschreibung beachten, da der Weg bisweilen in den Wald kurzzeitig eintaucht!
Wenn wir auf den Waldlehrpfad stoßen, halten wir uns nach links, auch wenn wir den offiziellen Weg in umgekehrter Richtung geben. Es lädt ein Barfuß-Pfad ein, physischen Kontakt mit dem Waldboden zu aufzunehmen und Schlammgruben, sich mal ordentlich einzusauen (die Mamas werden selbstverständlich, wie in der Werbung lächelnd zusehen, wie die Kinder sich einsauen und das ganze klaglos waschen). Wenn ihr zwischen den Bäumen ein graues hohes Etwas entdeckt, ist es vermutlich der Ebersberger Aussichtsturm, oder ein Riese.
Der Ebersberger Aussichtsturm
Man sieht ihn sein Alter kaum an, doch im Juli 2015 feierte der 35 Meter hohe Trum sein 100-jähriges Bestehen. Auf der Ludwigshöhe errichtet sollte er ursprünglich „Siegesturm“ heißen, doch die Geschichte hatte eine andere Wendung genommen. Zahlreiche Erinnerungstafeln die vom Ort bis zur Anhöhe führen oder anders rum, gedenken den im ersten Weltkrieg gefallenen jungen Ebersbergern.
Zuvor hatte hier gleicher Stelle ein 1873 gebauter Holzturm gestanden, der dieser schlanken Betonkonstruktion gewichen ist. Die Firma Hochtief wollte mit seinem Bau beweisen, was die damals moderne Stahlbetonbauweise zu leisten in der Lage ist.
Der Blick vom Aussichtsturm ist phantastisch, denn du kannst hier bei schönen Wetter die nahen und ferneren Gipfel der Alpen bewundern, die sich hinten am Horizont erheben. Im Rücken so Weit das Auge reicht, der Ebersberger Forst, der mit 90 km² in der Region München die größte zusammenhängende Waldfläche ist. Selbst in Deutschland belegt er damit einen Spitzenplatz.
Wieder auf sicheren Boden schreiten wir die Stufen neben den Bäumen mit den Gedenktafeln hinab. Nicht weit, praktisch im Schatten des Turmes kann man in der Ebersberger Alm auf eine Brotzeit, Kaffee oder Kuchen einkehren. Bei schönen Wetter lädt die Terrasse ein. Wer es etwas substanzreicher mag, kann den Museum Wald und Umwelt einen Besuch abstatten, was für Naturinteressierte Mitmachaktionen, Führungen und Fortbildungen anbietet.
Museum Wald und Umwelt Ebersberg
Seit 2004 befindet sich im ehemaligen Jagdhäusel das Museum Wald und Umwelt mit der angegliederten Umweltstation. Auf 300 qm wird über die Geschichte der Waldnutzung und die Ökologie des Waldes, von historischen sowie modernen Umweltthemen informiert. Der NaturErlebnisPfad, den wir teilweise schon gestriffen haben, beginnt am Vorplatz des Museums (1,5 bis ca. 5 km).
Frühjahr – Herbst | 15. März bis 15. November
Samstag, Sonntag, Feiertag 11:00-18:00Winteröffnungszeiten | 16. November bis 14. März
Sonntag, Feiertag 12:00 -17:00Geschlossen | Karfreitag, Allerheiligen
1. Advent, 24., 25. und 31. Dezember
Tel. zu den Öffnungszeiten | 08092/247983
Vom Museum oder vom Kaffee gehen wir die „Heldenallee“ (heißt tatsächlich so) Richtung Ebersberg und dem Klostersee, der sich in die Talsenke schmiegt. Wie auch auf der Ludwigshöhe finden wir an jedem der schönen alten Bäume eine Tafel mit den Namen eines Gefallenen. Unten am See halten wir uns am Ufer rechts. Wer noch nicht genug hat, oder bis hier tapfer jeder Versuchung widerstanden hat kann sich am Seekaffee erneut beweisen, oder der Versuchung nachgeben. Vielleicht ist das Wetter warm und das Bad hat geöffnet, dann nämlich könnte man vom Steg ins Wasser springen. Dafür war es diesmal eindeutig zu kalt.
Um von hier wieder in Richtung Auto zu kommen, muss man einfach dem Uferweg des Klostersees nach Osten folgen, der auch am Langweiher vorbei führt. Es ist schön und beschaulich an der „Weiherkette“ und dem Bacherl „Ebrach“, welches seinen Anfang am Egglburer See hat. Sowie wir diesen erreichen, brauchen wir uns an der kleinen Teerstrasse nur noch nach links zuhalten, um bald wieder am Auto zu sein. Wie wäre es jetzt mit einer Einkehr im Gasthaus zur Rast? Ehrensache, solltet ihr auf einen ihrer Parkplätze geparkt haben!