Von Höchstädt auf dem DonAUwald Wanderweg nach Schwenningen gewandert

13 Kilometer + Zuwege ~ 3,5 KilometerKarte

Die letzte Etappe auf dem DonAUwald-Wanderweg. Die Tage sind wie im Flug gegangen. Nach unseren gestrigen 27 Kilometern war eine kürzere Distanz willkommen. Für uns hieß es also am Morgen von Schwenningen zurück nach Höchstädt fahren, um die Tour nahtlos an den Vortag anzudocken. Eine gemütliche Etappe zum Ausklingen. Und da bis jetzt jede Etappe auf dem DonAUwald-Wanderweg einen ganz eigenen Charakter hatte, hat sich das mit diesem Abschnitt auch nicht geändert. Spoiler: Einige Wegabschnitte auf dieser Etappe gehören für uns zu den Höhepunkten der gesamten Donau-Wanderung!

WICHTIGER HINWEIS:
DonAUwald-Wanderweg wegen Hochwasser vorerst nicht begehbar
Aufgrund der Hochwassersituation an der Donau ist der DonAUwald-Wanderweg bis auf weiteres nicht begehbar! Wir raten dringend, aus Sicherheitsgründen von Wanderungen im DonAUwald abzusehen. Wir informieren Euch hier und über unsere Social Media Kanäle, sobald die Wege wieder begehbar sind.

Auf etwa 60 Kilometern präsentiert der flachste Premiumweg Deutschlands einzigartige Naturerlebnisse. Zum Übersichtsbeitrag DonAUwald-Wanderung mit allen Etappen und Tipps.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem DonAUwald Wanderweg und ist daher als WERBUNG gekennzeichnet.

Naturschutzgebiet Apfelwörth

Das erwartet Euch auf dem Donauwald Wanderweg nach Schwenningen

Charakter: Die Auenlandschaft hinter Höchstädt wird durchlässiger. Sie besteht größtenteils aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, die schon mal den Blick in die Ferne schweifen lässt. Besonders schön war die Strecke entlang der Fischteiche bei Blindheim. Da der Weg bei Gremheim auf der südlichen Donauseite gesperrt war, mussten wir auf die Nordseite einfach weitergehen. Vom Erlebniswert sollte das hat keinen großen Unterschied gemacht haben. Im Gegenteil, da wir Kontakt mit einer großen Schafherde gemacht haben. Die letzten Kilometer nach Schwenningen führen durch Felder, und man hat immer den barocken Kirchturm des Ortes im Blick.

Kilometer: Vom Schloss Höchstädt bis zum Wasserschloss Kalteneck, wo wir unser Auto geparkt hatten, sind es knapp 15 Kilometer. Unsere Gastgeberin hatte uns am Morgen zum Startpunkt am Schloss Höchstädt gefahren, sodass wir uns etwa 3,5 Kilometer Zuweg sparen konnten. Wir laufen gemütlich etwa 5 Kilometer die Stunde. Zum Start etwas schneller. Das macht nach Adam Riese etwa 2,5 geplante Stunden. Die Tour stufen wir gerade noch als „Sportlich“ ein.

Die Tour hat auf die Distanz von 13 Kilometern einen unmerkbaren Höhenunterschied von 18 Metern.

Highlights: Am Start der Wanderung ist ein Besuch von Schloss Höchstädt ein echtes Highlight. Die Dauerausstellung zur Schlacht von Höchstädt ist spannend und informativ. Schaut euch auch die aktuellen Sonderausstellungen an. Das kleine Wasserschloss Kalteneck, das inmitten eines Quellteiches liegt, ist ebenfalls sehenswert und begeistert besonders Romantiker. Von innen kann man es nur als B+B-Gast erleben.

Verpflegung: Auf dem Wanderweg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Ihr solltet euch also ein Lunchpaket von eurer Unterkunft besorgen oder in Höchstädt beim Norma in der Markmillergasse 4 oder in der Bäckerei Ihle in der Lutzinger Str. 1a etwas mitnehmen.

Zuwege zum DonAuwald- Wanderweg

Weg vom Bahnhof über das Schloss Höchstädt zum Wanderweg – 3,1 Kilometer: Vom Bahnhof Höchstädt führt der Weg als Erstes ein gutes Stück entlang der Bahnlinie, dann am Pulverbach und der Berufsfachschule vorbei ins Dorfzentrum an der Kirche. Von dort einfach der Herzogin-Anna-Straße nach Osten folgen. Deutlich kürzer – aber auch lauter – ist es vom Bahnhof der Bahnhofstraße zum Kreisverkehr zu folgen (dort ist auch der Bäcker Ihle) und ins Ortszentrum entlang der Herzog-Philipp-Ludwig Straße zu gehen.

Vom Ende der Wanderung zum Bahnhof Schwenningen gehen – 1,3 Kilometer: Kurz vor dem Sportplatz führt rechts der Weg über die Anger-, Dorf- und Bahnhofstraße zum Bahnhof.

Vom Schloss Höchstädt nach Schwenningen wandern

Wir wollen unsere Tour am Schloss Höchstädt beginnen. Allerdings nicht, ohne es genauer kennenzulernen. Am Vortrag standen wir nach 18:00 Uhr vor verschlossenen Türen. Aus Zeitgründen habe ich mich entschieden nur die Dauerausstellung zur Schlacht von Höchstädt ansehen. Gitta wartet mit Hund Pelle im Café auf mich, während auf dem Dach die Störche mit den Schnäbeln klappern.

Schloss Höchstädt

Schloss Höchstädt gilt als bedeutendes Denkmal des Fürstentums Pfalz-Neuburg, das die Geschichte und Architektur der Spätrenaissance und des Protestantismus in Süddeutschland eindrucksvoll repräsentiert. Erbaut wurde es zwischen 1589 und 1603 nach Plänen von Lienhart Grieneisen als dreigeschossiges Gebäude mit über 120 Zimmern. Der gotische Bergfried eines Vorgängerbaus wurde dabei integriert. Es diente als Witwensitz für Anna von Jülich-Kleve-Berg, die von 1615 bis 1632 dort lebte und am protestantischen Glauben festhielt.

Im 20. Jahrhundert wurde das Schloss als Amtsgericht und während des Nationalsozialismus als Lager für geraubte Kunst genutzt. Seit den 1980er-Jahren wird das Schloss umfangreich restauriert. Heute beherbergt das Schloss wechselnde Sonderausstellungen und eine Dauerausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte.

Schlacht bei Höchstädt

Die Schlacht von Höchstädt, auch bekannt als die Schlacht von Blenheim, fand am 13. August 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg statt. Die Truppen der Alliierten, angeführt von Marlborough und Prinz Eugen von Savoyen, besiegten die französisch-bayerischen Truppen unter Marschall Tallard und Kurfürst Max Emanuel von Bayern. Dieser überraschende und entscheidende Sieg verhinderte die Eroberung Wiens durch die Franzosen und stärkte die Position der Alliierten in Süddeutschland. Mit hohen Verlusten auf beiden Seiten (ca. 30.000 auf französisch-bayerischer und 12.000 auf alliierter Seite) war die Schlacht ein Wendepunkt im Krieg, der jedoch noch zehn Jahre weiterging und Frankreichs Vormachtstellung in Europa schwächte. Im Schloss Höchstädt gibt es eine sehr sehenswerte Dauerausstellung, die dieser Schlacht gewidmet ist.

Öffnungszeiten: Die Dauerausstellung im Schloss Höchstädt ist vom 6. April bis 6. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, außer montags (mit Ausnahme von Feiertagen wie Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, 15. August und 3. Oktober). Vom 7. Oktober bis März bleibt die Ausstellung geschlossen. Webseite Schloss Höchstädt

  • Der Weg führt am Fischmussweg vorbei und einem Abschnitt des Herzogin Anna Rundwegs zum DonAUwald-Wanderweg. Obacht! Nach nicht ganz 100 Metern in der Linkskurve rechts auf den Fußpfad abbiegen. Diese Abzweigung hatten wir zum Start glatt übersehen. Der Weg kreuzt die Zufahrtsstraße zum Tierheim, führt durch einen schönen Auwald und entlang der Wertinger Straße zur Donaubrücke.
  • Unter der Brücke hindurch folgen wir unterhalb des Donaudamms auf einem grünen Wiesenweg der Donau nach Nordosten. Damit es nicht zu langweilig wird, biegt der Weg nach einer Weile über die Felder nach links ab, um in einem weiten Bogen nach etwa 1,5 Kilometer wieder auf den Dammweg zu stoßen. Unterwegs, am Zuweg nach Sonderheim gibts eine schöne Brotzeitinsel für eine erste frühe Rast.
  • Schon wenige Meter weiter werden wir über einen Naturweg zu einem kurzen Abstecher vorbei an einem Fischweiher verführt. Wir halten inne, da das Quaken spektakulär laut ist und es Spaß macht, den Blick über das Wasser und das schilfige Ufer gleiten zu lassen. Strahlender Sonnenschein. Blauer Himmel mit vereinzelten Wolken. Glücksmomente! Zurück zum Dammweg, aber wieder nur für kurze Zeit, denn in etwa 400 Meter dürfen wir links in dieses tolle Habitat erneut eintauchen.

Naturschutzgebiet Apfelwörth und Klosterbach

Der nahe Klosterbach speist in unmittelbarer Nähe eine ganze Kette von Fischweihern mit Wasser und der DonAUwald-Wanderweg schlängelt sich mittendurch. Er ist Teil des Nautschutzgebietes Apfelwörth und eines der bedeutenden Naturschutzgebiete in Schwaben. Hier wurden durch die Begradigung des Flusses Teile abgeschnitten, die sich zu vegetationsreichen Stillgewässern entwickelt haben.

Alte Weiden am Klosterbach

Entlang der Fischweiher und zur Donaubrücke gewandert

  • Nach dem Linksbogen ist es ein sehr natürlicher Pfad, dem wir folgen. Alte Weiden am Fluss und wildes Grün, Rohrkolben. Dieser folgende Wegabschnitt auf etwa über einen Kilometer war herausragend schön. Das Wasser des Bruckmahdsees verzauberte uns durch sein karibisch türkisfarbenes Wasser.
  • Nordöstlich des Bruckmahdsees überqueren wir die Donaustraße und folgen der Zufahrtsstraße zum Blindheimer Badesee. Im Sommer könnt ihr hier einen erfrischenden Badestopp einlegen! Der Wanderweg führt im Wald hinter dem See im Rechtsknick zurück an die Donau und auf einer gemähten Wiese entlang der Donau flussabwärts.
  • Vor den Donauinseln bei der Gremheimer Brücke wechseln wir auf den geschotterten Dammweg. Rechts von uns die Donauinseln von Gremheim. Sie erinnern an eine Zeit, in der der Fluss noch nicht begradigt war. Leider nur ein kleiner Abschnitt, auf dem sonst reguliertem Fluss.
Altwasser bei Gremheim

Wir beschließen an der Brücke von Gremheim eine Pause zu machen. Die Picknickbank kommt hier und jetzt gerade richtig. Unter zwei Bäumen sehen wir das Brückenjoch der alten hölzernen Donaubrücke, die an dieser Stelle bis 1983 den Fluss überquerte.

  • Eine Umleitung leitet uns auf diesem Ufer auf den Dammweg flussabwärts (der reguläre hätte auf der anderen Donauseite geführt). Uns ist das egal, denn eine Schafherde zieht unsere Aufmerksamkeit auf sie. Sie weiden das kräftige Gras rechts und links des Damms ab und versperren und den Weg. Langsam, und unseren Hund Pelle an der kurzen Leine, arbeiten wir uns durch die Tiere. Schatten gibts hier keinen.
  • Kurz vor dem Stauwehr verlassen wir die Donau. Servus! Scharf links abgebogen, kreuzen wir den Klosterbach. Durch die letzten Bäume sehen wir die Pfarrkirche von Schwenningen vor genau vor uns. Unser Weg beschreibt entlang des Angerbach einen weiten Linksbogen. Das Schloss Kalteneck sehen wir rechts der Ortschaft. Am Ende des Weges rechts abgebogen und dem Wirtschaftsweg gefolgt, ehe wir links einer Hecke auf den Wiesenpfad wechseln.
  • Wer sein Auto am Sportplatz abgestellt hat, oder auf dem schnellsten Weg zum Bahnhof möchte, folgt der Ausschilderung nach links. Wer sich das Schloss Kalteneck ansehen möchte, geht geradeaus und hält sich an der nächsten Abzweigung rechts. Der Weg führt kurze Zeit vom Ort weg, aber mit der nächsten Abzweigung links direkt darauf zu. Dem Wegverlauf an den Krautgärten vorbei folgen. Danach links gehalten. Nach der Kneippanlage ist das Schloss nicht mehr zu übersehen.

Schloss Kalteneck

Schloss Kalteneck ist ein charmantes, kleines Schloss am östlichen Rand von Schwenningen im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau. Der Name „Kalteneck“ wurde 1425 zum ersten Mal erwähnt und spielt wohl auf die kalten Ostwinde an, die dort im Winter um die Ecke pfeifen.

Um 1570 von Ritter Kaspar Schenk zum Schenkenstein erbaut, hatte das Schloss viele Besitzer und wurde oft umgebaut. 1830 wurde eine Gastwirtschaft eröffnet, die einheimisches Bier ausschenkte. Heute gehört das Schloss den Nachkommen eines Braumeisters aus Bergheim, nachdem die Brauerei 1982 geschlossen wurde.

Das dreistöckige Gebäude hat ein Satteldach, Eckerker und einen halbrunden Nischenturm. An der Ostseite gibt es einen sechsgeschossigen Treppenturm. Über den Wassergraben rund um das Schloss ist auch als Naturdenkmal geschützt.

Seit wenigen Jahren wurde die Gastronomie aufgegeben. Übernachten im Schloss (Bed / Breakfast) ist aber möglich. Wir haben die Nacht im Schloss genossen. Die Zimmer im 1 und 2. Stock bieten außerdem einen herrlichen Blick auf den Schlossweiher und das Donauried.

Website Schloss Kalteneck
Kirchstraße 26, 89443 Schwenningen / Telefon 01753308280

Schloss Kalteneck

Unser Fazit nach vier Etappen auf dem DonAUwald Wanderweg

Hui, war es das schon? Leider ja! Die Wanderung durch den DonAUwald war klasse und eine ganz tolle Mischung aus Natur und Kultur(geschichte). Das bayerische Donautal hat aus dem Vollen geschöpft und wir waren mittendrin. Nach zwei Bandscheiben-OPs war es eine tolle Bestätigung, dass man durch gezieltes Muskel- und Rückentraining alle Eindrücke schmerzfrei, mit genug Reserven und allen Sinnen genießen konnten. Und von denen gabs hier mehr als genug. Haben wir uns in den DonAUwald verliebt? Ja, haben wir!

Vielleicht hätten wir die Tour doch in fünf Etappen machen sollen. Wir wollen uns ja nichts beweisen, sondern etwas erleben und das Erlebte auf uns wirken lassen. Das bedarf Zeit. Hängen geblieben ist – neben vielen schönen Fotos – jede Menge, für die Seele.

Ach ja. Die Umleitung der ersten Etappe war ein schöner Kompromiss. Wir kommen wieder, um die Tour wie geplant zu erleben.

Servicelinks

Wanderkarte Höchstädt – Schwenningen

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.