Unterwegs auf dem DonAUwald Wanderweg von Offingen nach Lauingen

Wanderung 16 Kilometer + 2 Kilometer ZuwegKarte

Nach einer sanften ersten Etappe steigert sich der DonAUwald-Wanderweg am zweiten Tag. Keine andere Etappe bietet so viel wilde Natur und kulturelle Abwechslung am Weg wie diese. Die Strecke hatte uns mit 18 Kilometern wunderbar einen halben Tag getragen. Wir konnten gemütlich am späten Vormittag starten und hatten ausreichend Zeit für entspanntes Wandern und Entdeckungen unterwegs. Nebst einer Stadtbesichtigung von Lauingen konnten wir den Abend in Lauingen voll genießen, ohne gleich todmüde ins Bett zu fallen. Hat richtig Spaß gemacht!

WICHTIGER HINWEIS:

Aufgrund des Hochwassers Anfang Juni ist der DonAUwald-Wanderweg stellenweise stark beschädigt. Der Weg ist zwar begehbar, jedoch teilweise sehr matschig und ausgewaschen. Wir empfehlen daher dringend, entsprechendes Schuhwerk zu tragen. Außerdem führt das feuchtwarme Wetter derzeit zu einem extremen Mückenaufkommen rund um die Donau. Es ist daher unbedingt ratsam, Mückenschutzmittel zu verwenden.

Auf etwa 60 Kilometern präsentiert der flachste Premiumweg Deutschlands einzigartige Naturerlebnisse. Zum Übersichtsbeitrag DonAUwald-Wanderung mit allen Etappen und Tipps.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem DonAuwald-Wanderweg und ist daher als WERBUNG gekennzeichnet.

Tief im DonAUwald

Das erwartet auch auf der zweiten Etappe zwischen Offingen und Lauingen

Charakter: Der Wanderweg mäandert größtenteils in dichtem, herrlichem Auwald und streckenweise an der Donau entlang. Großartig! Das Atomkraftwerk Gundremmingen kann man temporär zur Kenntnis nehmen. Während es am Anfang und Ende der Tour Rastplätze gibt, haben sie uns in der Mitte gefehlt. Unsere mitgebrachte Brotzeit gab es an der Wotanseiche bei Gundelfingen. Der kurze Abschnitt am Donaustausee ist im Vergleich fast etwas langweilig. Dafür macht man Strecke. Der schöne Hangweg „Am Galgenberg“ kündigt ab Faimingen das nahe Lauingen an. Praktisch: Lauingen liegt im Vergleich zu den anderen Orten direkt am DonAUwald-Wanderweg.

Highlights: Die Natur ist der Star, mit der man ganz nah auf Tuchfühlung geht, wie auf keiner anderen Etappe. Der römische Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen kann als Freilichtmuseum kostenlos und jederzeit betreten werden. Es heißt, dass dieses imposante und teilweise rekonstruierte Bauwerk der größte römische Tempelbau nördlich der Alpen ist. Außerdem ist Lauingen einen Rundgang wert. Im historischen Zentrum überragt der Schimmelturm die Altstadt.

Kilometer: Der Wanderweg zwischen Offingen und Lauingen beträgt 16 Kilometer. Mit dem Zuweg vom „Nesthocker“ und einem kleinen Stadtrundgang waren es am Ende des Tages 20,5 Kilometer. Wir hatten uns mit Pausen und Sightseeing von etwa 11:00 – 17:00 Uhr für die Strecke Zeit gelassen.

Zwiebelrostbraten für die Seele

Verpflegung: Unterwegs gibt es gleich zum Start eine Einkehrmöglichkeit in der Radlertankstelle an der Donau. Unterwegs bei Gundelfingen kann man einen Abstecher ins Restaurant El Greco (Stadiongaststätte am Badesee) machen. Der Zuweg beträgt etwa hin/zurück 1,2 Kilometer. Ansonsten einfach eine gute Brotzeit mitnehmen, auch wenn es gegen Mitte der Tour wenige Bänke gibt.
In der Genusswerkstatt im Hotel Drei Mohren (Lauingen) haben wir das Spitzenmenü mit allen Sinnen genossen. Empfehlenswert! Am Marktplatz gibt es außerdem einen Bäcker und in der Dillinger Str. 4 eine Norma Filiale. Beide liegen günstig, um von dort ohne Umweg auf den Wanderweg zu wechseln.

Übernachtung: Wir waren im Hotel Lodner „Drei Mohren“ sehr zentral und komfortabel untergebracht.

Anfahrt und Tipps zum DonAUwald-Wanderweg

  • Der Zuweg vom Bahnhof Offingen zum DonAUwald-Wanderweg an der Radlertankstelle beträgt 2 Kilometer, vom Nesthocker sind es 1,7 Kilometer.
  • Die Distanz von Offingen nach Gundelfingen ist 10 Kilometer, der Zuweg zur Bahn 2 Kilometer.
  • Die Gesamtstrecke von Offingen nach Dillingen beträgt 16 Kilometer, der Zuweg zum Bahnhof 1 Kilometer. Der Höhenunterschied auf die gesamte Etappe liegt bei 18 Metern.

Vom Offingen Richtung Gundelfingen gewandert

  • Der Weg von unserer Unterkunft Nesthocker führt erst einmal zum nahen Edeka gegenüber, wo wir Brot, Käse und Wurst, sowie etwas Obst als Proviant besorgen. Den Weg zur Donau kennen wir vom Vortag. Er führt links am Sportplatz vorbei, dann über die Brücke der Mindel, die Steig- und Donaustraße über den Fluss.
  • An der Radlertankstelle knüpfen wir an den DonAUwald-Wanderweg an. Auf gehts! In einiger Entfernung zur Kreisstraße wandern wir zunächst in nördlicher Richtung durch herrlichen Laubwald, ehe unser Naturweg sich zunehmend nach rechts (östlich) orientiert. In etwa 800 Metern ein schöner Waldweiher mit Bank und Tisch. Für eine erste Pause ist es noch viel zu früh, aber innehalten wollen wir hier dennoch. Ab und an lassen die Fische das Wasser aufspritzen.
  • Der Weg wird zum Pfad. An herrlicher Stelle eine Picknickgruppe, dahinter ein Steg, der an einem Weiher den Zulauf quert. Malerisch! Wir hören das Summen unzähliger Bienen. Der DonAUwaldweg verbindet auf herrliche Weise neu geschaffene Pfade mit existierenden Wegen durch den Auwald. Der DonAUwald Wanderweg beschreibt einen weiten Rechtsbogen, der uns zurück Richtung Donau führt, ohne dem Uferweg nahezukommen. Recht so! 600 Meter vor der Staustufe Gundremmingen ist es dann doch so weit. Immerhin wurde das Ufer renaturiert. Die riesigen Kühltürme vom AKW recken sich im Hintergrund unübersehbar in den Himmel.
  • An der Staustufe vorbeigewandert. Dahinter ist der Uferweg ein lockerer Fahrweg im Halbschatten, ehe wir nach 800 Metern erneut in die Auwälder abbiegen.

Der DonAUwald

Der Donauwald in Bayerisch Schwaben ist ein herausragendes Auwaldgebiet entlang der Donau, das durch regelmäßige Überflutungen geprägt ist. Diese Überflutungen fördern eine hohe Biodiversität, indem sie verschiedene Mikrohabitate schaffen, die vielen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. Auwälder wie der Donauwald sind wichtige Ökosysteme für den Hochwasserschutz, da sie überschüssiges Wasser aufnehmen und langsam wieder abgeben, was Flutspitzen mindert und zur Grundwasserneubildung beiträgt. Sie spielen auch eine bedeutende Rolle im Klimaschutz durch Kohlenstoffspeicherung und Luftreinhaltung.

Im Donauwald findet man unterschiedliche Lebensräume wie gehölzfreie Auen, Weichholz- und Hartholzauen, Altwässer, Brennen, Erlen-Bruchwälder, Hangwälder und Hangquellen, die jeweils spezielle ökologische Funktionen und Artenvielfalt aufweisen

Atomkraftwerk Gundremmingen

Das Kernkraftwerk Gundremmingen galt bis 2021 als das leistungsstärkste AKW in Deutschland. Es erzeugte mit seinen Blöcken B und C seit den 80er-Jahren etwa 30 % des bayerischen Strombedarfs, indem es das Wasser der Donau sowohl für Kühlzwecke als auch zur Energieerzeugung nutzte. Über einen 1,4 Kilometer langen Kanal wurde Donauwasser entnommen, in den Kühltürmen verwendet und anschließend über eine unterirdische Rohrleitung zurückgeführt. Im Rahmen der deutschen Energiewende wurde Block B Ende 2017 stillgelegt, während Block C bis Ende 2021 in Betrieb blieb.

Die beiden Kühltürme der Blöcke B und C im Kernkraftwerk Gundremmingen sind jeweils 159,15 Meter hoch und haben einen Basisdurchmesser von 128,8 Metern, wodurch sie von der Autobahn A8 oder vom Schimmelturm in Lauingen weithin gesehen werden.

  • Der Donauwanderweg beschreibt erneut einen weiten Bogen von mehreren Kilometern, bis er vor Gundelfingen wieder auf die Donau trifft. Die Wege sind größteneils sehr naturbelassen. Sie führen zwischen hohem Gras hindurch und machen es schon mal notwendig, die Schuhe auszuziehen, wenn die Pfützen zu tief sind. Abenteuer! Langsam drückt der Hunger. Eine Bank haben wir schon länger nicht gesehen.

Mittagpause an der Wotanseiche

  • Nahe Gundelfingen – östlich der Wotanseiche – biegen wir nicht rechts, sondern links ab, da wir annehmen, dass es an der Eiche eine Sitzgelegenheit gibt. Richtig angenommen. Wir sind mittlerweile siedlungsnah. An der Eiche befindet sich ein Parkplatz, an dem auch ein Trimmdich-Pfad startet. Wer etwas Warmes essen und etwas Kaltes trinken möchte, kann zum Restaurant El Greco am nahen Sportpark gehen. Der Zufahrtsstraße ca. 120 Meter folgen, dann links bis zum Sportpark gehen.

Über Faimingen nach Lauingen wandern

  • Von der Wotanseiche zurück zum Wanderweg und weiter zum Faiminger Stausee gewandert. Hier rauschen die Fahrradfahrer für kurze Zeit für einige hundert Meter an uns vorüber. Doch noch vor der Staustufe lockt uns eine Abzweigung zu einem besonders hübschen und überraschenden Abstecher. Nach einem schönen Naturweg entlang eines Aubaches steht an der schönsten Stelle unvermittelt eine Panoramaliege. Natürlich setzen wir uns und lassen die Natur auf uns wirken.
  • Unterhalb des Dammes führt uns der DonAUwald Wanderweg an Schafen in das bereits sehr nahe Faimingen. Auf der Römerstraße queren wir nur noch die Brenz, erklimmen den Donauhang und befinden uns oben auf altem römischem Siedlungsgebiet.
  • Nicht auf dem Wanderweg, aber einen kurzen Abstecher von 100 Meter absolut wert, der römische Apollo Grannus Tempel, befindet sich 100 m links am Tempelweg.

Apollo Grannus Tempel

Der Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen wurde in seiner heutigen Form in den 1970er-Jahren entdeckt und teilweise rekonstruiert. Er gilt als eine der größten römischen Tempelanlagen nördlich der Alpen. Errichtet gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr., verfügt er über eine doppelte Säulenhalle, einen Podiumstempel mit Vorhalle und Rampe. Die Funde aus den Ausgrabungen, darunter hochwertige Werksteine und Spolien, ermöglichten eine detailgetreue Rekonstruktion des Tempels und gaben Einblicke in das religiöse und gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit.

Der Tempel diente nicht nur religiösen Zwecken, sondern war auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt, an dem sich verschiedene Kulturen und Wege kreuzten.

  • Von Faimingen führt der Wanderweg erst oberhalb der Brenz, dann in 800 Metern runter zur Brenzmündung. Vorbei an einem römischen Keller und dem modernen BVS- Bildungszentrum. Besonders schön ist der Weg entlang des „Bächles“ eine Art Kanal, der das Wasser aus dem Hang sammelt und zu den Fischteichen beim Schloss Lauingen führt.

Warum es an der Donau so viele Orte mit der Endung „-ingen“ gibt

Habt ihr euch eigentlich gefragt, warum Lauingen, Offingen oder Dillingen alle ein „ingen“ im Ortsnamen tragen? Diese Endungen weisen auf eine frühmittelalterliche Siedlungsgründung durch die Alemannen hin und bedeutet in etwa „bei den Leuten des…“ oder „bei den Nachkommen des…“. Im Falle von Lauingen könnte der Name etwa „bei den Leuten des Lauo“ bedeuten. Nur als Beispiel, da es keinen überlieferten Namen gibt. Zum Siedlungsgebiet der Alemannen zählen Baden-Württemberg, der Nordostschweiz, das Elsass und Bayerisch-Schwaben. Diese Region wurde als „Alemannien“ bekannt.

  • Vom Bächle führt vor den ersten Häusern und dem Fußballplatz eine Abzweigung rechts zur Donau. Hinter dem Luitpoldhain sehen wir Schloss Lauingen, das heute als Pflegeheim genutzt wird. Der DonauWald Wanderweg kreuzt die Donaubrücke, an der wir links abbiegen und ins Zentrum nur einige Straßen weiter gehen. Morgen werden wir im Unteren Brunnthal an die herrliche Tour anknüpfen. Jetzt wollen wir erst einmal im Hotel Drei Moren einchecken und, eine kleine Stadttour machen und etwas Leckeres essen.

Lauingen an der Donau

Die Geschichte von Lauingen lässt sich anhand der Namensgebung bis ins 6. oder 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Um 1150 kam Lauingen unter die Herrschaft der Staufer und entwickelte sich zu einem bedeutenden Fernhandelszentrum. Nach dem Tod des letzten Staufers im Jahr 1268 fiel Lauingen an die Wittelsbacher. Unter Pfalzgraf Ottheinrich wurde Lauingen im Jahr 1542 evangelisch und im Dreißigjährigen Krieges mehrfach von schwedischen und kaiserlichen Truppen besetzt.

Im 18. Jahrhundert wurde Lauingen Teil des Kurfürstentums Bayern. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen industriellen Aufschwung und der Bau der Donautalbahn trug zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Lauingen erhebliche Schäden durch Bombenangriffe und war Standort eines KZ-Außenlagers

Das sollte man in Lauingen gesehen haben

  • Der 54 Meter hohe Schimmelturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Er bietet einen fantastischen Blick über die Dächer von Lauingen und weit in das Donautal von Bayerisch Schwaben. Für den Bau der Fundamente wurden römische Quadersteine aus dem Kastell Faimingen verwendet. Den Schlüssel gibt es an der Rezeption vom Hotel Drei Mohren
  • Albertus Magnus wurde im 1200 in Lauingen an der Donau geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten Universalgelehrten des Mittelalters. Tipp: Startet den Albertus Weg (PDF) an seinem Denkmal am Marktplatz durch Lauingen.
  • Nach dem Brand des alten Rathauses entschied der Rat der Stadt Lauingen 1782, ein neues klassizistisches Gebäude durch den Hofbaumeister Lorenzo Quaglio errichten zu lassen. Das dreigeschossige Rathaus gilt als eines der schönsten klassizistischen Bauwerke Bayerns.
  • Das Untere Brunnental ist der niederste Punkt der Donau, aus dem sich die Wasserströme aus dem Jura sammeln. Nicht nur am 1980 aufgestellten Brunnen, sondern auch in Häusern und Gärten treten Quellen hervor. Diese Wasserquellen nutzten einst Gerber, Färber und Weber, die hier ihre Werkstätten hatten.
  • Das Tränktor ist ein Turm an der ehemaligen Stadtmauer, der nach der ehemaligen Viehtränke benannt ist. Vom Wehrgang der Stadtmauer (erbaut 1430–1450) hat man einen schönen Blick auf die Donau und den Stadtgraben.

Hotel Lodner „Drei Mohren“ und Genusswerkstatt

Das Hotel Lodner Drei Mohren liegt nahe am Marktplatz im historischen Zentrum von Lauingen. Die Zimmer in unterschiedlichen Preiskategorien sind individuell gestaltet und vereinen klassischen Stil mit modernem Komfort.

In der Genusswerkstatt gibt es keine weißen Tischdecken, stattdessen bietet das Lokal eine stilvolle und ungezwungene Umgebung. Chefkoch ist Andreas Czepiczka, der die Philosophie „Genuss mit regionaler Identität“ auf den Teller bringt. Lohnenswert, wenn man nicht nur Kalorien tanken, sondern alle Batterien aufladen möchte.

Zur nächsten Etappe und Servicelinks

Zur Wanderetappe Lauingen, Dillingen nach Höchstädt

Wanderkarte Offingen nach Lauingen

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.