Vor den Toren von München: Oberbayerisches Lamawandern

Zuerst war es eine Mail in meinem Posteingang. Isolde hatte uns einen lieben Kommentar zu einer unserer Wanderungen im oberbayerischen Mangfalltal geschrieben. Es war der Hinweis, der mich aufhorchen ließ, „dass man sich vielleicht dort mal sieht, wenn sie dort mit ihren Lamas unterwegs sei“. Lamas, Wandern, Mangfall? Mein Interesse war geweckt! Warum vielleicht? Mail von mir zurück: „Könnten wir eventuell mitwandern?“. Einige Mails gingen hin und her und bald war ein Kennenlerntermin für einen Freitag Spätnachmittag gefunden. Vorfreude, als Isolde schreibt: „Einfach vorbeikommen, die Lamas begrüßen euch dann neugierig“.

Kennenlernen beim Lamaland Loher am Weiler Neugöggenhofen/Aying

Wir sind spät dran. Etwas zu spät aus der Arbeit raus und dann noch Freitagabendstau am Mittleren Ring. Zum Glück geht es auf der Autobahn Salzburg zügig. Von der Ausfahrt Hofoldinger Forst sind es mit dem Auto keine 10 Minuten bis Neugöggenhofen. So ganz entspannt sind wir noch nicht. Das „Lamaland Loher“ befindet sich in einem Weiler nahe Aying. Hier sind wir mit Isolde verabredet, die dort mit Hans ihrer Passion nachgehen kann, sich gleich neben dem Haus eine Herde Lamas zu halten. Platz scheint genug vorhanden zu sein. Mit kurzer Verspätung machen wir uns bekannt, auch mit den Lamas, die neugierig ans Gatter kommen und neugierig ihre Köpfe in unsere Richtung drehen.  Die Augen sind groß und die zwei Vorderzähne stehen lustig aus der langen Schnauze.

Gerade weil wir sie so nett finden, ist es wichtig, zuerst zu lernen, sie richtig zu streicheln. Die Ohren und der Kopf sind tabu, ein Klopfen auf den Rücken mögen sie auch nicht so gerne. Zum Glück ist ihr Hals lang und flauschig und bietet somit genug Fläche Kontakt mit dem Lama aufzunehmen. Die Herde besteht vorwiegend aus Lamadamen. Ausnahme: Fernando. Der dreijährige Lama-Junge ist kein Kleiner mehr und schon fast so groß wie Gitta, trotzdem hat er erst gerade einen Milchzahn verloren. Er ist ein ganz Verschmuster und kommt mit der Schnauze ganz nahe zu uns heran.

Isolde zäumt Fortuna und Loretta für uns und legt für sich Fernando ans Halfter, da er noch im Training ist. Die Leine halten wir mit zwei Händen. Unsere kleine Lama-Karawane zieht aus dem Hof, kurz an der Straße entlang und in den nahen Wald hinein. Fortuna mag als Chefin der Herde als Letzte den Überblick behalten. Sie bleibt stehen und geht erst weiter, als die anderen Lamas vorbeigetrottet sind.

Die Schrittfolge ist gemütlich, aber nicht langsam. Gerade richtig. Keiner läuft schneller oder langsamer als der Andere. Ab und an suchen sich die Lamas einen Ast, der sich an ihrem weichem Fell reibt, während sie vorbei gehen. Gelegentlich bleibt Fortuna kurz stehen, kratzt sich.

Isolde schlägt vor, achtsam durch den Wald zu gehen, die Sinne zu schärfen und für eine Weile nichts zu sagen. Wir hören die Vögel, das knacken von Ästen und nichts anderes. Kein Auto. Im Hofoldinger Forst ist es still. Waren wir nicht noch vor einiger Zeit etwas gestresst? Unglaublich, dass wir so schnell die anstrengende Woche abgeschüttelt haben. So laufen mit unseren Lamas am Halfter durch den Wald, alle in der gleichen Geschwindigkeit, ohne Hast und Eile. Keiner will rascher als der Andere sein. Das hat was.

In einem Bogen haben wir Neugöggenhofen umrundet und stoßen von der anderen Seite auf die Straße. Die Lamas in der Koppel haben uns schon entdeckt und wedeln mit den Ohren.

War’s das schon? Für heute leider ja. Zum Glück dürfen wir wiederkommen und das nächste Mal mehr Zeit mit den Lamas wandern. Wir freuen uns schon!

Mit dem Lama am Halfter und einfach mal nix sagen

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

PGlmcmFtZSB0aXRsZT0iVm9yIGRlbiBUb3JlbiB2b24gTcO8bmNoZW46IE9iZXJiYXllcmlzY2hlcyBMYW1hd2FuZGVybiIgd2lkdGg9Ijg3NyIgaGVpZ2h0PSI0OTMiIHNyYz0iaHR0cHM6Ly93d3cueW91dHViZS1ub2Nvb2tpZS5jb20vZW1iZWQvRzlHcFp3V0VSdVE/ZmVhdHVyZT1vZW1iZWQiIGZyYW1lYm9yZGVyPSIwIiBhbGxvdz0iYWNjZWxlcm9tZXRlcjsgYXV0b3BsYXk7IGNsaXBib2FyZC13cml0ZTsgZW5jcnlwdGVkLW1lZGlhOyBneXJvc2NvcGU7IHBpY3R1cmUtaW4tcGljdHVyZSIgYWxsb3dmdWxsc2NyZWVuPjwvaWZyYW1lPg==

Dem Lamafell im Sommer einen Trekking-cut verpassen

Der Sommer kann kommen! „Schnipp Schnapp Wolle ab heißt es bei Lamas, deren Fell immer weiter wächst. Lamas brauchen daher einen Sommer-Cut,  um sie von der ganzen Wolle zu befreien. Wir waren beim Lamaland Loher, um uns das mal genauer anzusehen. Mehr erfahren, über das Trekking Lamas scheren

Die Lamaherde vom Lamaland Loher

Anfahrt von München über die Autobahn Salzburg (A8) bis Ausfahrt Hofoldinger Forst oder mit der S-Bahn S7 bis Großhelfendorf  und kurzem 10 Minuten Fußmarsch.

Kontakt

Neugöggenhofen 7
85653 Aying
0178/1419626

www.lamaland-loher.de

 

1 Gedanke zu „Feierabendspaziergang mit den Lama-Ladies Fortuna und Loretta“

Kommentare sind geschlossen.

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.