Von Buchenhain zu den Eichenalleen im Forstenrieder Park spazieren

Wanderung 8,7 KilometerKarte

Mit diesem ausgedehnten Spaziergang durch den Forstenrieder Park wollen wir unsere Rundtour ab Solln um eine weitere genussreiche Variante erweitern. Sie beginnt etwas südlicher bei Buchenhain, wo die Wege und das Terrain ein klein wenig abwechslungsreicher sind, als im Norden und die Eichenalleen präsenter. Am Gelben Haus treffen sich die beiden Runden. Sie zu verbinden ist möglich, artet aber in Kilometerfressen aus. Tipp: Erlebt am Besten den Forstenrieder Park bei zwei Ausflügen, um das königliche Waldrevier besser kennenzulernen. Ob ihr übrigens die Runde länger oder kürzer halten wollt, ist natürlich euch überlassen. Möglichkeiten habt ihr viele.

Das Ludwigs-Geräumt im Forstenrieder Park

Das erwartet euch beim Spaziergang im Forstenrieder Park ab Baierbrunn

  • Das Schönste am Forstenrieder Park sind die Eichenalleen, die an das königliche Jagdrevier erinnern. Selbst heute sieht man hier jede Menge Wildsauen rumstöbern. Mit Glück kann man am Morgen oder in den Abendstunden auch anderes Wild vom Beobachtungsstand westlich des gelben Hauses entdecken. Historisch ist auch das Stück der Römerstraße, auf dem wir ein Stück wandern. Mit Termin kann man auch die Hochzonenbehälter Forstenrieder Park besuchen. Schulklassen sind allerdings im Vorteil.
  • Von der S-Bahn-Haltestelle Buchenhain ist es nur ein Steinwurf in den Forstenrieder Park. Man muss nur über die Straße gehen.
  • Durchaus abwechslungsreicher Spaziergang auf guten Wegen, in einen Wald, der weitestgehend in Quadraten aufgeteilt ist und nicht brettleben ist.
  • Etwas zu Essen oder zu trinken könnt ihr davor oder später im Waldgasthof Buchenhain.

Anfahrt mit dem Auto oder der S-Bahn nach Buchenhain bei Baierbrunn

Anfahrt mit der S-Bahn: Mit der S7 sind es vom Hauptbahnhof München 30 Minuten bis zur S-Bahn-Haltestelle Buchenhain. Der Eingang in den Park befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Wolfratshauser Straße, die man über die Parkplatz-Zubringer-Straße erreicht, der man Richtung der Hochspannungsleitung folgt.

Anfahrt mit dem Auto: Die Anfahrt erfolgt über die Wolfratshauser Straße, vorbei an Sendling/Solln und Pullach. Vom Osten her kann man über die Grünwalder Brücke abkürzen. Der Parkplatz befindet sich in Buchenhain südlich der Hochspannungsleitung.

Losgewandert in Buchenhain bei der Hochspannungsleitung

  • Hochspannungsleitungen sind ja für sich keine positiven Highlights. Sie teilen die Landschaft, haben aber immerhin den Vorteil, dass sie richtungweisend sind. Der Eingang in den Park befindet gegenüber der Wolfratshauser Straße, beinahe unter der Trassenführung. Kaum im Park nervt die Leitung aber nur bedingt, da wir schon nach 700 Metern entlang freundlicher Eichen rechts ins Chartlottengeräumt einbiegen, dem wir bis zum Preysing-Geräumt folgen.
  • Obacht! Der Waldweg erfordert nach etwa einem Kilometer das Übersteigen eines Zauns mit Hilfe einer Leiter. Die Stufen haben durchaus größere Abstände zwischen den Stufen. Doof mit Hund. Wer sich diesen Übergang nicht zutraut, kann alternativ vor dem Parkeingang rechts dem Wildzaun folgen, der auf das Charlotten- und weiter zum Preysing-Geräumt führt. Dieser Weg ist sogar etwas kürzer und folgt der alten Römerstraße. Wir fanden den anderen Weg nur etwas einladender.

Zur Hirschwiese im Forstenrieder Park spazieren

  • Links ins Preysing-Geräumt eingebogen, betreten wir durch das Wildgatter erneut den Forstenrieder Park. Auf dem Forstweg geht’s geradeaus 850 Meter bis zur Hirschwiese, die uns ab dem Augusten-Geräumt begrüßt. Früher gab es zahlreiche dieser freien Wiesen im Park, auf denen die Bauern ihr Wild weiden ließen. Die Geschichte dieses Ortes reicht aber weit in die Vorzeit zurück, denn im nördlichen Teil befindet sich ein vorgeschichtliches Gräberfeld, das mittlerweile eingeebnet ist.

Auf der Römerstraße wandern

  • Nach dem Brunnenhäuschen biegen wir links in den Reit- und Wanderweg ein und dürfen hier die Hirschwiese von der anderen Seite erleben. Wie fast überall sieht man rechts und links des Weges die Scharrspuren der Wildschweine. Auch wenn wir sie nicht sehen, dürfen wir sicher sein, dass sie hier irgendwo rumlaufen. Hunde gehören hier deswegen generell an die Leine. Dort wo der Weg nach 650 Metern eine scharfen Knick nach Osten macht, befinden wir uns (wieder) auf der ehemaligen Trasse der Römerstraße, die von Salzburg nach Augsburg führte.

Die Römerstraße begegnet und fasziniert uns übrigens auf vielen unserer Touren im Süden von München. Als Lebensader des römischen Imperiums verband die Via Julia (die neuzeitliche Bezeichnung) Salzburg mit Augsburg, auf der hunderte Jahre Händler, Reisende oder Legionäre das Land durchschritten. Die letzte Wegstation befand sich am Übergang über die Isar nahe dem Georgenstein, oder bei Gauting an der Würm Wanderung auf der Römerstraße bei Buchendorf.

Auf der Römerstraße im Forstenrieder Park wandern

Pause am Gelben Haus

  • Nächstes Ziel Gelbes Haus, eine Diensthütte an der wichtigen Kreuzung von Ludwigs- und Karolinen-Geräumt. Ihr erreicht es über die Römerstraße, die nach 500 Metern nach Osten verlaufend, sich nun ganz nah dem Karolinen Geräumt genähert hat. Wechselt über einen Trampelpfad zum Teerstraßerl, bevor die Römerstr0ße eine Schlänker nach rechts macht. Das Gelbe Haus, in dem sich übrigens Szenen zur Jagd und zum Wild des Tier- und Themenmalers Friedrich Anton Wyttenbach befinden (kann nicht besichtigt werden), erreicht ihr auf dem Ludwigs Geräumt nach 200 Metern in nordöstlicher Richtung.

Eichen und ökologische Brücken im Forstenrieder Park

Auf der 3.800 Hektar großen Parkfläche gibt es zahlreiche Eichen, die bis zu 300 Jahre alt und besonders schützenswert sind, da sie Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten sind. Auch wenn die meisten Eichen entlang der Alleen nicht so alt sind, verleihen sie dem Wald – wie es der Name schon sagt – an vielen Stellen einen parkähnlichen Einduck. Zum Beispiel entlang dem Lundwig-Geräumt bei der Hochspannungsleitung, wo im „Eichenverbundprojekt“ derzeit „ökologische Brücken“ und im Revier Maxhof im wahrsten Sinne des Wortes „geschlagen“ werden, um Biotope im Übergangsbereich zum Wald zu schaffen. Durch die Entbuschung sollen nicht nur „Blühkomplexe aus heimischen Kräutern entstehen„, sondern auch das Einwachsen von Fichten und Kiefern in die empfindlichen Eichenkronen verhindert werden.

Abstecher zur Wildaussicht

Zur Wildaussicht kommt ihr nach 400 Metern, weiter dem Ludwigs Geräumt bzw. der Hochspannungsleitung nach Nordosten folgend. Sie befindet sich links des Weges. Die Chance hier ein Tier zu sehen, ist in den Morgen- und Abendstunden am Höchsten.

Vom Gelben Haus über das Münchner Wasserreservoir zurück nach Buchenhain wandern

  • Am Gelben Haus folgen wir zunächst dem Karolinen Geräumt in südöstlicher Richtung, bis zur Abzweigung „Ottertal“ zur Linken. Das Terrain wird leicht hügeliger. Dem Forstweg „Ottertal“ 600 Meter bis zur Weggabelung folgen. Wegvariante 1) Der direkte Weg zum Hochzonenbehälter führt geradewegs in südöstlicher Richtung weiter. Auf den Eingang zum Gelände stoßt ihr nach 550 Metern. Wegvariante 2) Wir sind zuerst dem gewundenen Wegverlauf des Ottertals bis zum Augusten Geräumt gefolgt und ab hier dem Zaun des Hochzohnenbehälter-Areals zunächst nach Norden, um die Ecke bis zum Eingang im Südosten.

M-Wasser: Hochzonenbehälter im Forstenrieder Park

Die  sogenannten „Hochzonenbehälter“ der Stadtwerke München versorgen nicht nur die Landeshauptstadt, sondern auch mehrere Nachbarorte aus dem Landkreis mit Trinkwasser. Das Quellwasser stammt zu 80% aus dem Mangfall- und zu 20% aus dem Loisachtal, das bis zur Verwendung im Forstenrieder Park zwischengespeichert wird. Im eingezäunten Areal befinden sich dafür zwei riesige Kammern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 130.000 m³.

Das Münchner Trinkwassernetz verfügt ohne Hausanschlussleitungen über eine Länge von 188 km Zubringerleitungen und 3.140 km Haupt- und Versorgungsleitungen. Damit soll der Pro-Kopf- Bedarf von 130 Liter der 1,5 Millionen Einwohner sichergestellt werden (*) Das Gelände ist hochsicherheitsrelevant und kann nicht betreten werden. Die Stadtwerke München bieten für Schulen, Firmen und Privatpersonen regelmäßig Führungen an.

(*) KONSOLIDIERTE UMWELTERKLÄRUNG 2016 des Unternehmensbereichs Versorgung und Technik der Stadtwerke München

Zurück zum Parkeingang Buchenhain zurückgewandert

  • Option 1) Zum Parkeingang kommt man vom Eingang des Hochzonenbehälter-Areals auf dem geteerten Augusten-Geräumt nach Norden (550 Meter) und weiter an der Hochspannungsleitung (1.500 Meter) nach Osten (rechts).
  • Option 2) Schöner, weil weniger Teerststraße, ist es, zuerst den Zaun des Hochzonenbehälter-Geländes 300 Meter nach Südosten zu folgen und an der nächsten Weggabelung nach Norden (links) zu gehen (550 Meter). Wie bei Option 1 bei der Hochspannungsleitung nach Osten abbiegen und zum Parkeingang 1.000 Meter gehen.

Begegnungen mit Wildschweinen

Wir hatten unter der Hochspannungsleitung auf relativ kurzer Strecke zwei Begegnungen mit einer Rotte Wildsauen. Das kann euch im Forstenrieder Park überall passieren. Wenn ihr genug Abstand haltet und nicht zwischen Bache (Mama-Sau) und den Frischlingen kommt, habt ihr nichts zu befürchten. Weitere Sicherheitshinweise zum Umgang mit Wildschweinen findet ihr in meinem anderen Beitrag unter  2.2.4.

Wildbeobachtung: Wildschwein im Forstenrieder Park

Wanderkarte Forstenrieder Park

Alternative Wanderung im nördlichen Forstenrieder Park ab Solln

 

 

Author:in

Helmut Eder

Das Spannende liegt nicht immer am Ende des Regenbogens. Immer auf der Suche nach den kleinen Abenteuern und Geheimnissen, die man draussen findet wenn man unterwegs ist. Ich blogge über unsere Touren, meist im Süden von München und das, was uns so bei den Runden in den Kopf kommt.